... bis das Chamäleon sichtbar wird

»Cultural Hacking« / künstlerische Interventionen am Steintorareal

Körper- und Raumkonzepte /„Cultural Hacking“ / bis das Chamäleon sichtbar wird*

Körper- und Raumkonzepte /„Cultural Hacking“
...bis das Chamäleon sichtbar wird*

... bis das Chamäleon sichtbar wird / „Cultural Hacking“ am Steintorareal

Als temporäre Zwischennutzer des ehemaligen Asia Lebensmittelladens waren wir Teil eines sozialen räumlichen Gefüges verschiedener urbaner Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Interessenslagen. Wir waren teilnehmende Beobachter, künstlerische Akteure und Kommunikationsjongleure zugleich.

Die Teilnahme an den bürgerbeteiligenden Diskussionen zu zukünftigen stadtplanerischen Vorhaben hat uns das Zusammenspiel städtischer Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse aufgezeigt, einen umfassenden Einblick in die aktuelle »objektive« Nutzung und Planung des Platzes gegeben. In dem mehrdimensionalen Handlungsfeld wurden von uns konkret vor Ort Aktionsräume und Einschreibungen alltäglicher Handlungen erforscht. Mittels künstlerischer Interventionen haben wir uns soziale und kommunikative Räume öffentlichen Handelns und deren Grenzen am Steintor-Areal neu erschlossen –Raum produziert.

Hierbei gingen wir der Frage nach dem Widerständigen in der Kunstproduktion nach. Mittels der Methode des »Cultural Hackings« beschäftigten wir uns mit Orientierung und Desorientierung, dem Ineinandergreifen von Spiel und Ernst, der Zweckentfremdung und Umkodierung von Raumgefügen. Das »Einklinken« in Situationen und Geschehnisse hat Rollen »dialogischer Kunstformen« ausgelotet, ihre Potentiale extrahiert, sichtbar und merklich unsichtbar.

Die künstlerischen Interventionen gingen auf die stark vom Verkehr reglementierten Verhaltensweisen der Benutzer und Benutzerinnen ein. Sie arbeiteten mit erlebten Erfahrungen, vorgefundenen Materialien und spürten Zwischenräume kreativer Raumaneignung und Entstehung auf. Sie wurden an der Schwelle der Sichtbarkeit initiiert, ihre Autorschaft blieb meist verdeckt, alltägliche Begebenheiten gingen eine Symbiose mit künstlerischen Gesten und Handlungen ein. Sie ließen Kritik an der Behandlung von öffentlichen Räumen aufkeimen und spiegelten inszenatorische Qualitäten des Umfeldes wider.

Das Projekt wurde im Rahmen des Rundgangs der Kunsthochschule 2012 und zum Werkleitz Festival.move forward 2012gezeigt.

In Kooperation mit

Werkleitz, mit freundlicher Unterstützung des Steintor-Varietés, »kommunikatives Netzwerk Räume öffnen« und Radio Corax.

von ELISABETH DECKER, KRISTINA SINN, MARIE GRUNWALD, NORA LÄKAMP, CLARE MC CORMACK, JUAN LUIS ORTEGA, LUISE VON ROHDEN, GREGOR MÜLLER, DESIREE SANDER, FRANZISKA STÜBGEN, ELISABETH ZUNK, BENJAMIN SCHIEF und ANNE SCHNEIDER.