Vergessen

Diplom von Frauke Rahr, 2013, Videoinstallation

Vergessen. Bilderrahmen hängen an einer raumteilenden Wand. Sie zeigen leuchtkastenartig sowohl schwarzweiße als auch bunte sorbische Fotografien der Vergangenheit und Gegenwart. Drei in Tracht gekleidete sorbische Frauen sind lebensgroß auf leicht versetze Teile der Wand projiziert. Geisterhaft anmutend singen sie ein Lied in ihrer Sprache. Bild und Gesang driften immer wieder auseinander und werden asynchron. Ist der Ton verhallt und die Frauen verschwunden, bleibt an ihrer Stelle eine leere Fläche als Teil der Installation zurück. Hat man sich den Fotos wieder zugewandt, nimmt man plötzlich eine überraschende Veränderung wahr: Die Motive beginnen langsam zu zerfließen. Dies passiert in unüberschaubarer Reihenfolge, um die chaotische Seite des Vergessens zu betonen. Die Bilder werden zu verwischten, abstrakten Farbflächen. Am Ende werden alle Projektionsflächen in helles Licht getaucht, der Raum wird in eine weiße Leere gehüllt.


9 Minuten, HD