Stadt. Raum. Wandel. II
Zwischen*Häusern – Möglichkeitsraum Halle-Neustadt
Unsere derzeitige Vorstellung eines wünschenswerten urbanen Lebens geht von einer ausgewogenen Durchmischung von Wohnen, Arbeiten und Öffentlichkeit aus.
Lokale Produktionsstätten, kleinen Geschäfte, Gastronomie oder Dienstleistungsangebote, machen neben der Gestaltung und Aufenthaltsqualität öffentlicher Räume, das Leben in der Stadt aus. Sie ermöglichen die Begegnung und den Austausch zwischen den Bewohner*innen.
Halle-Neustadt wurde als Wohnstadt für Chemiearbeiter, der in der Nähe liegenden Großbetriebe Buna und Leuna, geplant. Für die Wohnkomplexe wurden jeweils gut erreichbare Wohnkomplexzentren gebaut, welche die Bereiche Versorgung, Bildung und Erholung abdeckten. Durch unterschiedliche Entwicklungen, vor allem in der Nach-wendezeit, löste sich das geplante Gefüge von Arbeit und Leben auf und Halle-Neustadt wurde von einer Stadt zu einem Stadtteil.
Wie kann nun heute die monofunktionale Struktur Halle-Neustadts aufgebrochen werden? Wie kann der öffentliche Raum über gemeinschaftliches Handeln zum Ort der Begegnung werden? Diese und andere Fragen wollen wir uns im Sommersemester stellen.
Im Sommersemester 2018 wollen wir aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen das Thema des öffentlichen urbanen Lebens in konkreten Projekten vertiefen und verstärkt im Außenraum agieren. Dazu beziehen wir einen Projektraum in Halle-Neustadt.
Wir wollen Handlungsanlässe ausfindig machen, Impulse aufnehmen und in Kontakt mit lokalen Akteuren weiterdenken und direkt vor Ort Konzepte und Formate entwickeln und erproben. Also: ein hands-on Semester mit Sommer, Sonne, Neustadt!
Themenschwerpunkte
In einer ersten Projektphase können wir in Kooperation mit der Zukunftstadtinitiative
„halle.neu.stadt 2050” gemeinsam mit Bewohner*innen und interessierten Gründer*innen (neue) lokale Ökonomien denken und (weiter-)entwickeln. Dabei wollen wir vorhandene Potentiale ausloten und mögliche Probleme benennen.
Darauf folgend wollen wir uns öffentlichen und halb-öffentlich Räumen widmen, sie untersuchen und durch temporäre Aktivierungen Orte des Austauschs und der Begegnung schaffen.
In der erste Projektphase werden wir in der Neustädter Passage 13 in Halle-Neustadt, dem Projektraum des vergangenen Semesters, arbeiten. Danach ziehen wir um in den Südpark in ein leerstehendes Ladenlokal.
Selbstinitiierte Exkursionen
Als Einstieg unternehmen die Teilnehmer*innen parallel selbstinitiierte Exkursionen zu Orten die ebenfalls von starken Wandlungsprozessen geprägt ist und besuchen Projekte, die auf diesem Spannungsfeld agieren.
Teilnehmer_innen
Julia Ernst, Paulina Gellert, Laura Helcl, Lukas Kappmeier, Sophie Thurner, Vincent Zimmer
Moderation
Gastprof. Maike Fraas, Johanna Padge
Supervision
Prof. Guido Englich
Studiengang BA Industriedesign und MA Industrial Design
Sommersemester 2018
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle