Steve Reich
Pendulum Music (1966)
Steve Reich
Clapping Music (1972)
Er ist einer der Erfinder der „Minimal Music“: 1965 ließ Steve Reich zwei Tonbänder mit geringfügig unterschiedlicher Geschwindigkeit gleichzeitig laufen und entdeckte so das Prinzip des „Phase Shiftings“, das er zum Grundprinzip seiner Musik erhob. Minimale Mittel – zwei Leute, die klatschen – reichten ihm zuweilen aus, um faszinierende Effekte der Rhythmusverschiebung zu erzielen. Anfangs wurde Steve Reich verlacht, weil seine Musik zur Tonalität zurückkehrte und so einfach schien. Heute gilt er als Klassiker.
Steve Reich
(* 3. Oktober 1936 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Komponist, der vor allem im Bereich der Minimal Music bekannt ist und als einer ihrer Pioniere gilt, obwohl er in späteren Werken vom puren minimalistischen Stil Abstand nahm.
Steve Reich zählt zu jenen Komponisten, die es geschafft haben, eine Nische in der Welt der zeitgenössischen Musik für sich selbst zu finden – besser gesagt, die sich eine individuelle, sofort erkennbare Ausdrucksweise angeeignet haben.
Seine Musik hat großen Einfluss auf Komponisten und Mainstream-Musiker in der ganzen Welt ausgeübt. Er ist ein führender Wegbereiter des Minimalismus, der schon als Jugendlicher mit dem „Establishment“ des Serialismus brach. Seine Musik ist bekannt für regelmäßigen Puls, Repetition und eine Faszination an Kanons; sie kombiniert strenge Strukturen mit vorwärts treibenden Rhythmen und verführerischer Instrumentalfarbe. Sie umfasst auch Harmonien nicht-westlicher und amerikanischer Volksmusik (insbesondere des Jazz). Seine Studien umfassten bislang das Gamelan, afrikanisches Trommeln (an der Universität Ghana) und traditionelle Gesangsformen der hebräischen Heiligen Schriften.
“Noch wichtiger war für mich allerdings die Erkenntnis, Kanons als Grundbausteine meiner Kompositionstechnik einsetzen zu können” sagt Reich im Interview mit Bálint András Varga. „Kanons, welche sich im Einklang befinden, stellen mittlerweile die Basis all meiner Musik dar. Die ganze Phasen-Technik, die ich durch die Arbeit mit Tonbandmaschinen zu It’s Gonna Rain (1965) entdeckt habe, und die ich später mit Piano Phase (1967) auf Musikinstrumente übertragen habe, kann als eine Form der kanonischen Verarbeitung gesehen werden, in der das Thema sehr kurz ist und sich die rhythmische Distanz zwischen zwei oder mehreren Stimmen im stetigen Wandel befindet.
Steve Reich
Music for Pieces of Wood (1973)