Nora Mona Bach wurde 2024 mit dem Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Am 14. Mai 2025 findet nun die Eröffnung der Ausstellung "Meine Stille hat Blitze und Donner gefressen" in der Burg Galerie im Volkspark statt, die eine umfangreiche Auswahl an Werken der Künstlerin zeigt.

Am 14. Mai findet die Eröffnung der Ausstellung Nora Mona Bach – Meine Stille hat Blitze und Donner gefressen, präsentiert von der Burg Galerie im Volkspark, statt.

2024 ist die Burg-Alumna Nora Mona Bach mit dem renommierten Kunstpreis Sachsen-Anhalt ausgezeichnet worden, der erstmals als Förderpreis vergeben wurde. Er würdigt damit eine künstlerische Position, deren bisherige Arbeit eine Weiterentwicklung zu hohen künstlerischen Leistungen erwarten lässt und somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen Kunst im Land Sachsen-Anhalt leistet. Die damit verbundene Ausstellung Meine Stille hat Blitze und Donner gefressen widmet sich nun vom 15. Mai bis 9. Juni 2025 in der Burg Galerie im Volkspark vorrangig den großformatigen Kohlearbeiten von Nora Mona Bach, die die Grenzen des Mediums Zeichnung ausloten und sich zwischen Malerei und grafischer Struktur bewegen. 

Eines der Hauptmotive der Künstlerin sind Landschaften, die zwischen Vertrautem und Unbekanntem, zwischen poetischer Stille und eruptiver Kraft changieren. In der intensiven Schwärze und den dichten Strukturen ihrer Arbeiten liegt eine physische Energie, die den Blick herausfordert und dabei in die Tiefe zieht. Mit losem Kohlestaub, Fixativ und radikalen gestischen Eingriffen erschafft die Künstlerin diese Bildwelten, die wie Negative einer anderen Realität erscheinen. Es gibt kein Oben und Unten, keine festen Bezüge. Vielmehr wird der Zeichenprozess selbst sichtbar – er offenbart ein ständiges Suchen, ein Austarieren von Flächen, Strukturen und Kontrasten. 
Eine entscheidende Rolle spielt die Materialität in Bachs Werk. Kohle, ein uraltes Medium, verweist sowohl auf die Vergangenheit als auch auf die Möglichkeit unendlicher Transformationen. Der Staub dringt in das Papier ein, verschmilzt mit ihm und schafft eine geheimnisvolle Atmosphäre. Solcherart schaffen ihre Zeichnungen emotionale Räume, die sich zwischen Ordnung und Chaos, Verdichtung und Auflösung, Nähe und Distanz bewegen. 
Die Jury zum Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt hob dazu hervor: „Mächtig wirken Nora Mona Bachs Werke zum einen durch die schiere Größe, zum anderen erzeugen die tiefschwarzen Flächen einen geheimnisvollen Sog, der die Betrachtenden in den Bann, in die Welt hinter dem Spiegel zieht.“ 

Die Zeichnungen bergen auch Spuren von Zeit, Veränderung und Erinnerung. Die Künstlerin arbeitet dezent mit biografischen und zeitgenössischen Verweisen, die sich in vielschichtigen Schichtungen und Texturen manifestieren. 

Die Ausstellung zum Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhat Meine Stille hat Blitze und Donner gefressen lädt ein, genau hinzusehen, um uns in die Schwärze der Werke zu vertiefen und unsere Wahrnehmung zu hinterfragen. Nora Mona Bachs Arbeiten stellen unsere Sehgewohnheiten auf die Probe, wecken Assoziationen und irritieren durch ihre Ambivalenz. 

Die Ausstellung wurde von Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark, in Zusammenarbeit mit Luise von Cossart, Kuratorische Assistenz ebenda, kuratorisch begleitet. 

Über Nora Mona Bach

Die 1988 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Halle (Saale) und Leipzig. Nora Mona Bach studierte von 2006 bis 2012 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in der Studienrichtung Grafik von Prof. Thomas Rug und absolvierte im Anschluss bei ihm ein Aufbaustudium. Seitdem arbeitet sie als freischaffende Künstlerin, Kuratorin und Dozentin. Nora Mona Bach stellte in zahlreichen Institutionen national und international aus, 2021 wurde sie mit dem Heimatstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit engagiert sich Bach im kulturellen Leben der Stadt Halle (Saale) und ist in mehreren Vereinen tätig, unter anderem dem Künstlerhaus 188 e.V.

Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt

Der Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt wird alle zwei Jahre verliehen. Der mit 7.500 Euro dotierte Förderpreis ist die höchste Auszeichnung des Landes Sachsen-Anhalt. Der Preis wird seit 1992 regelmäßig vergeben und richtet sich an Künstler*innen aus den Bereichen bildende und angewandte Kunst oder aus dem Bereich Design. Alternierend werden dabei – seit diesem Jahr – jeweils ein Kunstförderpreis, der eine Nachwuchsposition würdigt, und ein Kunstpreis, der ein künstlerisches Lebenswerk würdigt, zur Anerkennung hervorragender künstlerischer Leistungen verliehen. 

Programm

Mittwoch, 14. Mai 2025, 18 Uhr

Begrüßung
Prof. Bettina Erzgräber, Rektorin der BURG

Grußwort der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur Sachsen-Anhalt
Dr. Sebastian Putz, Staatssekretär für Kultur in der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur Sachsen-Anhalt

Grußwort der Jury
Thomas Bauer-Friedrich, Direktor Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Einführung in die Ausstellung
Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark