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Call for Papers: Studientag zu Kultur und Kulturinstitutionen in Halle im Nationalsozialismus

Call for Papers: Studientag zu Kultur und Kulturinstitutionen in Halle im Nationalsozialismus

„Man kennt sich“. So lassen sich auch heute die Netzwerke von Akteuren im Kunst- und Kulturbereich der Stadt Halle beschreiben. Die überschaubare Größe der Stadt führt zu einem engen Austausch, oft zu personellen Überschneidungen. Das war 1933 wohl noch stärker der Fall, als Halle laut offiziellen Zählungen etwa 15 Prozent weniger Einwohner*innen hatte als heute (Stand 2024 laut Stadt Halle: 243.452 Einwohner*innen, Stand 1933: 209.169 Einwohner*innen). 

Zum Studientag am 28. November 2025 soll dieser räumliche Zusammenhang genauer untersucht werden. Leitende Fragen sind dabei: Was bedeutete der engmaschige städtische Kontext für die Entwicklungen in der NS-Zeit? In welchem Austausch standen die Protagonist*innen der Kunstgewerbeschule, der Universität, der Museen, der Vereine und anderer Institutionen? Welche Positionen hatten städtische und staatliche Regierung und Verwaltung? In welchem Zusammenhang stehen die Gewalt gegen politische und rassistisch Verfolgte und kulturelle Aktivitäten in Halle in der NS-Zeit? Welche Rolle spielten Akteure wie Alfred Rosenberg oder Joseph Goebbels für die Kultur in der Stadt? In der gemeinsamen Diskussion wird die kulturelle Entwicklung Halles in der NS-Zeit zu einem größeren Bild und können die Strukturen und Beziehungen in der Stadt besser verstanden werden.

Beispiele für mögliche Themen:

+ Museen und ihre Vertreter in der NS-Zeit, bspw. Provinzialmuseum für Vor- und Frühgeschichte, Städtisches Museum in der Moritzburg, Museum der nationalsozialistischen Erhebung im Stadtpark

+ Denkmalpflege

+ Kunstgeschichte der Universität Halle

+ Vereine und andere Zusammenschlüsse

+ Städtische und staatliche Instanzen und Vertreter und ihre Kulturpolitik

+ Kampfbund für deutsche Kultur bzw. NS-Kulturbund und andere Parteiorganisationen

+ Alfred Rosenberg und Halle

+ Joseph Goebbels und Halle

+ Verfolgte Akteure der Kultur in Halle, Exil

+ Zwangsarbeit in Kulturinstitutionen

Wir freuen uns über ihre Einreichung, die gerne auch von den vorgeschlagenen Themen abweichen kann. Bitte senden Sie ihr Abstract (max. 300 Wörter) für einen Input von 20 Minuten Länge und eine Kurzbiografie bis spätestens 17. Oktober an christina-brinkmann@burg-halle.de.