Vera Bracklo erhielt für ihre Masterarbeit „Coded Threads“ beim DDC Award 2025 des Deutschen Design Clubs in der Kategorie „System Design - Talents“ Bronze.

Vera Bracklo erhielt für ihre Masterarbeit „Coded Threads“ beim DDC Award 2025 des Deutschen Design Clubs in der Kategorie „System Design - Talents“ Bronze.
Am 14. November 2025 fand die Verleihung des „DDC AWARDS - Was ist gut? 2025“ im Museum Reinhard Ernst Wiesbaden statt.
Der Preis verfolgt das Ziel, gutes Design sichtbar zu machen. Design, das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Werte schafft.
Er betont die Bedeutung von Gestaltung als unverzichtbare Kraft für nachhaltige Entwicklung, wirtschaftlichen Erfolg und die Stärkung demokratischer Prinzipien.
Zugleich möchte der Award den Dialog zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Design fördern und damit ein gemeinsames Verständnis für die Wirkung und Verantwortung von Gestaltung schaffen.
In der Kategorie „System Design“ erhielt die Burg-Absolventin des Masterstudiengangs Conceptual Textile Design, Vera Bracklo, Bronze für ihre Masterarbeit „Coded Threads“. Die ausgewählten Projekte der Kategorie beschäftigen sich mit neuen Materialien, visionären Produktansätzen und zukünftigen Technologien.
In Zusammenarbeit mit der Weberei Shimogawa Orimono widmet sich Coded Threads dem Material Kukuri Ito, einem robusten Baumwollgarn, das bei der Herstellung von Kurume Kasuri, einem traditionellen japanischen Ikat-Textil, eine zentrale Rolle spielt.
Die Technik basiert auf einem Reservierungsfärbeverfahren, bei dem Garnabschnitte vor dem Färben abgebunden werden, um charakteristische verschwommene Muster zu erzeugen.
Traditionell aus indigogefärbter Baumwolle gefertigt, wird Kurume Kasuri heute noch in etwa 20 Werkstätten in der Region Kurume hergestellt. Kukuri Ito (括り糸) spielt hier eine zentrale Rolle: Der Faden wird abschnittsweise um das Garn gewickelt, wodurch bestimmte Bereiche beim Färben ausgespart bleiben. Nach dem Entfernen tritt das codierte Muster im Gewebe hervor. Das verwendete Kukuri-Garn nimmt die Färbung des Musters an und macht den Herstellungsprozess in abstrahierter Form sichtbar.
Ausgehend von der Ästhetik und Logik des Herstellungsverfahrens untersucht das Projekt das gestalterische Potenzial von Kukuri Ito auf Jacquard- und Schaftwebstühlen mit Fokus auf die Anwendung im Interior Bereich. Das Projekt rückt ein oft übersehenes Nebenprodukt ins Zentrum und interpretiert handwerkliches Wissen zeitgenössisch neu.
Ziel ist es, kulturelles Handwerk als Impulsgeber für Gestaltung und Austausch sichtbar zu machen. Als Reaktion auf Herausforderungen im Kurume Kasuri Handwerk wurde eine industrielle Fertigung erprobt, die künftig lokal fortgeführt werden soll, um das Garn im kulturellen Kontext weiterzuverarbeiten und neue Einkommensquellen zu generieren.





























