Ausstellen des Ausstellens: von der Wunderkammer zur kuratorischen Situation
Johan Holten, Marie Himmerich / Hatje Cantz Verlag, 2018
Sign.: HC 2 Aus
Ausstellen des Ausstellens untersucht die Geschichte des Ausstellens von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Die Ausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden nimmt ihren Ausgangspunkt bei den Vorläufern der modernen Museen und frühen Kunstkammern über Formen des Zeigens im 20. Jahrhundert bis hin zu kuratorischen Positionen heute. Der Katalog ist eine Erweiterung des Ausstellungskonzepts: Indem die Exponate nicht als fotografische Reproduktionen, sondern in Form von Zeichnungen verschiedener Illustratoren wiedergegeben werden, wird das Buch selbst zu einem ganz eigenen Instrument des Zeigens . Neben Texten und Interviews vereint es Zeichnungen von Werken von John Bock, Mariana Castillo Deball, Andrea Fraser, Jeppe Hein, Julian Irlinger, Friedrich Kiesler, Louise Lawler, El Lissitzky, Karin Sander, Sebastian Thewes, Kaari Upson, Pae White, Fred Wilson und vielen anderen.
Magie und Politik des Sammelns
Mario Kaiser / Verlag Avenue GmbH, 2019
Sign.: HC 3 Mag
Dieses Heft ist wie die meisten Sammlungen ein wenig too much. Ein Autor überreichte uns eine monumentale Kolumne von 40 000 Zeichen, an der Sie dreißig Minuten gebissen hätten. Unsere Fotograf*innen haben gleich fünf Bildstrecken zum Thema fabriziert. Die Grafiker*innen haben in Farben und Formen geschwelgt. Und bis heute melden sich Autor*innen mit Texten, die vielleicht auch noch ins Heft gepasst hätten. All diese Menschen haben sich fürs Thema Sammeln wie Mäzene ihrer eigenen Schaffenskraft eingesetzt.
Wir haben gesammelt, sortiert, geordnet, poliert. Und natürlich ist uns das Entsammeln schwergefallen. Dafür liegt Ihnen das wahrscheinlich vollständigste Sammelheft vor, das je zu diesem Thema erschienen ist. Es fällt uns leichter anzugeben, was noch fehlt, als was enthalten ist. Denn abgesehen von paläolithischen Jägerinnen und Sammlern ist alles drin.
Design objects and the museum
Liz Farrelly, Joanna Weddell / Bloomsbury Academic, 2016
Sign.: HC 3 Des
Design Objects and the Museum brings together leading design historians, curators, educators and archivists to consider the place of contemporary design objects within museums. Contributors draw on a wide range of 20th century and contemporary examples from international museums to consider how design objects have been curated and displayed within and beyond the museum. The book continues contemporary global debates on the ways in which museums of design engage and educate their public.
Chapters are grouped into three thematic sections addressing The Canon and Design in the Museum; Positioning Design within and Beyond the Museum; and Interpretation and the Challenge of Design, with chapters exploring museological practice and issues, the roles people play in creating meaning, and the challenges contemporary design presents to interpretation and learning within the museum.
Das Depot als Versprechen: warum unsere Museen die Lagerräume ihrer Dinge wiederentdecken
Thomas Thiemeyer / Böhlau Verlag, 2018
Sign.: HC 3 Thi
Das Depot ist die verborgene Seite im Gegensatz zum öffentlichen Raum des Museums. Es bleibt der Wahrnehmung des Publikums normalerweise entzogen.
In etlichen Museen ist seit einiger Zeit eine Rückbesinnung auf die eigenen Depots zu beobachten, die sich in Studiensammlungen, Archivausstellungen oder Schaudepots manifestiert.
Dieses Buch fragt danach, was das Depot als Metapher, Methode oder Ort für das Museum heute so attraktiv macht. Es interessiert sich für die Übergänge zwischen Depot und Ausstellung, für Inwertsetzungs- und Inszenierungsstrategien und den Bruch mit Darstellungskonventionen: Wie verändert das Ausstellen die Dinge? Welchen Logiken folgen Depot und Schau? Was ist exponierbar, und was gilt als exponierenswert?
Mit Blick auf die gesellschaftliche Relevanz fragt es: Was versprechen sich die Verantwortlichen von der Öffnung ihrer Depots? Können diese Ansätze Antworten auf die Forderungen nach einem demokratischen Museum und für das in die Krise geratene Selbstverständnis der Institution Museum sein? Das Depot ist aus dieser Perspektive Ausdruck gesellschaftlicher Wertvorstellungen und Kulturideale.
Wunderkammer: eine Reise zu exotischen Kuriositäten-Kabinetten
Thijs Demeulemeester / Prestel, 2018
Sign.: HC 3 Dem
In den Wunderkammern und Kuriositätenkabinetten der Renaissance liegen die Wurzeln unserer heutigen Museen. Zumeist an Fürstenhöfen angesiedelt, versammelten sie das Wissen ihrer Zeit, das Seefahrer, Abenteurer und Händler aus den damals bekannten Teilen der Welt nach Europa brachten: Muscheln und Korallen aus der Südsee, Straußeneier aus Afrika, die legendäre „Coco de Mer“ aus dem Indischen Ozean. Die Wunderkammern übten nicht nur auf die Menschen ihrer Zeit eine ungeheure Faszination aus; viele Museen rekonstruieren heute die Ursprünge ihrer Sammlungen und bieten den Besuchern im bunten Nebeneinander von historischen Artefakten und exotischen Kuriositäten ungewohnte Perspektiven und neue Einsichten. Dieser Band begibt sich auf eine Reise durch acht Jahrhunderte und über fünf Kontinente entlang der Route vielfältigster Wunder-Objekte. Die Fülle des überwältigenden Bildmaterials entführt in unbekannte Welten und lang vergangene Zeiten, von Afrika bis zur mythischen Terra incognita.
Kategorien des Wissens: die Sammlung als epistemisches Objekt
Uta Hassler, Torsten Meyer / ETH Zürich, 2014
Sign.: HC 2 Kat
Alle Wissenschaft sammelt. Alle Wissenschaft ordnet und bildet Kategorien. Fächer und Wissens-Systematiken, in deren Rahmen wir uns heute bewegen, sind tradiert, seit die Enzyklopädisten des 18. Jahrhunderts von Universalordnungen des Weltwissens träumten, ‚allgemeinen Systemen‘ der Wissenschaften und Künste. Die ETH verdankt ihre Form und Entstehung jener Denktradition; es wurden bereits mit der Schulgründung im 19. Jahrhundert Sammlungen für alle Fächer geschaffen. Wenn wir also an der ETH Themen wissenschaftlichen Sammelns exemplarisch in den Blick nehmen, stehen nicht allein die historischen Sammlungen als Orte lebendiger Wissenschaft oder antiquarischen Interesses zur Diskussion, sondern auch die Sammlungen der Zukunft – mithin die Kategorien künftiger Wissenschaft. Eine neue Initiative zur Aufarbeitung der historischen wissenschaftlichen Sammlungen in der Schweiz begann 2013. Viele Objekte finden sich aber, falls sie überlebt haben, noch immer verstreut und oft unerkannt in Depots oder Kellerfluren. Können universitäre Sammlungen – bleibt vielleicht zu fragen – noch Repräsentanzcharakter für die sich verändernden Wissenschaften besitzen und können die neuen virtuellen Objekte künftig jenes wunderbare Doppel-Leben entfalten, das den älteren Sammlungen noch zu eigen war?
Szenografie: das Kompendium zur vernetzten Gestaltungsdisziplin
Petra Kiedaisch, Sabine Marinescu, Janina Poesch / avedition, 2020
Sign.: HC 2 Sze
Szenografie hat sich als Disziplin längst etabliert und ausdifferenziert– sei es als berufliches Aufgabenfeld, Studienfach oder Gestaltungshaltung. Sobald Geschichten individuell in den Raum übersetzt und zum Sprechen gebracht werden, sind diverse Experten beteiligt, die eine Inszenierung zu dem machen, was sie im Idealfall sein soll: ein narratives Besuchererlebnis mit hohem Emotions-, Vermittlungs- und Erinnerungswert. Im Szenografie-Kompendium werden diese unterschiedlichen Disziplinen und Werkzeuge nun einzeln dargestellt und anhand spannender Projekte miteinander vereint. Eine Einführung in Begriff und Historie der Szenografie, ein übersichtlicher Serviceteil sowie kurzweilige, persönliche Statements von Koryphäen ergänzen die Fachbeiträge. Damit stellt die Publikation ein umfassendes Handbuch dar, das sowohl Berufseinsteigern als auch Kennern der Branche eine wertvolle Hilfe bei szenogra scher Arbeit bietet und Überblick zu den diversen Strömungen, Meinungen und Bausteinen gibt.
Vom Ausstellen und Zeigen: das Handbuch der Exponatik
Fritz Franz Vogel / Böhlau Verlag, 2012
Sign.: HC 2 Ber
Vergangen sind die Zeiten, da Museen als verstaubt und verschlafen galten oder Ausstellungen ge““schmäht wurden. Angesichts des aktuellen Booms von Ausstellungen liegt die Frage nach dem WIE des Zeigens auf der Hand. Das enzyklopädisch angelegte Buch bietet praktizierenden und angehenden Ausstellungsmachern wertvolle Hinweise, mit welcher Art des Zeigens welche Reaktionen beim Betrachter erzeugt werden können. Was gesammelt wird, will auch in einer bestimmten Form, und dann vielleicht auch immer wieder anders und in andern Kontexten, ausgestellt werden. Was nicht ausgestellt ist oder wird, wird nicht zur Kenntnis genommen. Fritz Franz Vogels Handbuch der Exponatik ist ein Desiderat. Die Analyse von rund 150 Ausstellungsformaten gleicht einem Gang durch eine Ausstellung und bietet praktizierenden und angehenden Ausstellungsmachern wertvolle Anregungen. Die Ausstellungsformen werden beschrieben und zusätzlich durch zahlreiche Abbildungen visuell ergänzt und erweitert.
Dabei werden die Szenarien des Zeigens nach folgenden variablen Gesichtspunkten und Funktionsmerkmalen untersucht:
1. Art/Charakteristik/Atmosphäre
2. Herkunft/Geschichte/Wandel
3. Mobilitätsverhalten/Navigation/Blickregime
4. Funktion/Kommunikation/Rezeption
5. Wirkung/Bedeutung/Nachhaltigkeit.
Themen zeigen im Raum : Ausstellungen des Deutschen Hygiene-Museums
Gisela Staupe, Klaus Vogel / Hatje Cantz Verlag, 2018
Sign.: HC 3 The
Ausstellungen des Deutschen Hygiene-Museums sind Angebote zur Selbstreflexion der Gesellschaft, eine Art (Schau-)Bühne, auf der Themen im Raum immer wieder in Szene gesetzt, interpretiert und präsentiert werden. In den vergangenen 25 Jahren stellte das ‚Museum vom Menschen‘ eine bemerkenswerte Themenvielfalt aus, stets mit der Gegenwart im Fokus: von Glück und Leidenschaft über Sex, Tod, Sport und Tanz bis hin zu Klima, Arbeit, Sprache oder Scham. Diese Vielfalt erforderte ein ständiges Reflektieren der Möglichkeiten des Ausstellungsmachens und auch die Dehnung des Begriffs „Ausstellung”.
In zahlreichen Essays und Installationsansichten vollzieht der vorliegende Band die Geschichte des Deutschen Hygiene-Museum nach: Austellungsmacher*innen analysieren ihre Ausstellungen im Deutschen Hygiene-Museum und reflektieren zentrale Strategien des Kuratierens und Ausstellens.
Villa Paragone: Thesen zum Ausstellen.
Nr. 19 der Schriftenreihe Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle (Deutsch) Taschenbuch, 2008
Matthias Götz (Herausgeber)
Das Medium Ausstellung hat Hochkonjunktur. Jeder und jede stellt aus, was er – oder sie – nur kann. Man hängt hin, was man hat, stellt hin, was man hat – und verweist voller Stolz darauf, was man da hingestellt und -gehängt hat. Auf Websites, auf Kunstwerke oder Würste und Parfums, ja auf die allerpersönlichsten Dinge wird ebenso demonstrativ wie motivarm verwiesen, als handle es sich dabei um den Stein der Weisen. An Entblössungstechniken und Offenbarungsideen besteht also kein Mangel. Die theoretische Debatte zu Theorie und Praxis des Ausstellens aber hinkt den Ereignissen hinterher.
In Villa Paragone werden die spezifischen Bedingungen und Möglichkeiten des Ausstellens besprochen, die Entwicklungsgeschichte des Ausstellens umrissen und der Blick auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Theorie und Praxis des Ausstellens gerichtet. Dabei geht es auch um das Prinzip des Vergleichs (paragone), denn Ausstellen heisst immer auch: Vergleichen. Hinstellen ist das eine, Ausstellen etwas anderes – den Unterschied macht die Qualität des Vergleichens aus, und auch die Chance, das Verglichene als Vergleich zu erkennen und einzuordnen.
Und das betrifft unterschiedlichste Disziplinen und Kompetenzen: Museen und Museologen, Designer und Sammler, Historiker und Szenografen, Ausstellungsmacher und Konservatoren, Dekorateure und Journalisten, Messebauer und Grafiker oder Architekten.