Max K
Katalog der Möglichkeiten:
Tube structures
Jonathan Geffen
Open luggage: Norman
Sophie Döhler
open trash – copy please!
Felix F. Fleischer
open end …
das freie Formen
Max K
Katalog der Möglichkeiten:
Tube structures
Als Teil des Katalogs der Möglichkeiten, entstanden die ersten Tube Structures aus der Idee heraus, einfache und erschwingliche Möbel ortsungebunden für temporäre Zwecke jedem zugänglich zu machen. Dieses Vorhaben sollte mit allgemein erhältlichen Materialien und Werkzeugen umgesetzt werden, die eine unabhängige und selbstbestimmte Produktion ermöglichen. Durch die Möbel soll ein offenes Prinzip kommuniziert werden, welches Systemcharakter besitzt, dessen Grenzen und Möglichkeiten jedoch nicht exakt definiert sind. Jeder Nutzer und Macher, soll innerhalb des Systems in der Lage sein, die Strukturen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Der konzeptionelle Leitgedanke von Tube Structures war gefolgt von einer experimentellen Phase, in der einfache Verbindungen von Vierkantleisten mittels Fahrradschläuchen getestet wurden, um diese für strukturelle Anwendungen nutzbar zu machen. Einfachheit, geringe handwerkliche Vorkenntnisse sowie die Suche nach ausgewogenen Proportionen und wiederholbaren Bauelementen waren maßgebend für die Entwicklung.
Aus den praktischen Versuchen entstand ein Verbindungssystem, welches nicht nur an eine einzelne Anwendung geknüpft ist, sondern vielfältige Objektstrukturen zulässt. Der Fahrradschlauch dient als Schnürverbinder zwischen zwei oder mehreren Leisten, bei der die Vorgehensweise mit dem Schließen eines Kabelbinders vergleichbar ist. Die Nutzung des Reibungswiderstandes und die Dehnbarkeit des Materials kommen ebenfalls zum Einsatz und sorgen für die nötige Stabilität.
Die notwendigen Werkzeuge: eine Handsäge, ein scharfes Messer und ein Locher. Die eingesetzten Materialien: Alte Fahrradschläuche, 15x15mm Leisten und für manche Anwendungen eine oder mehrere MDF Platten. Es entstanden ein Tisch, ein Hocker, ein Wäscheständer, ein Regal und eine Garderobe. Über die Seite tubestructures.org soll die Idee von Tube Structures, das Prinzip und Anwendungsbeispiele kommuniziert und für jeden zugänglich gemacht werden. Videos und eine visuelle Dokumentation der Entwicklung sind dort zu finden und sollen zum Nachahmen, Neuerfinden und Verbessern animieren.
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Jonathan Geffen
Open luggage: Norman
Norman ist inspiriert von der Offenheit und Systematik der Normierung. Der Eurobehälter nach EN 13117-1 wird beschrieben als: „Transport packaging – Reusable, rigid plastics distribution boxes – Part 1: General Purpose application“.
Wenn ich mit dem Auto verreise, benutze ich diese Eurobehälter gerne statt eines Koffers. Sie lassen sich stapeln, mit einem Deckel verschließen und sind sehr robust, sodass sie schon so manche große Reise ausgehalten haben. Einige Funktionen eines regulären Koffers vermisst man dann aber doch: Rollen, Griffe oder eine Sicherung des Deckels.
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Sophie Döhler
open trash – copy please!
Bei Open Trash geht es um Design für alle, um Eigenproduktion, um Individualisierung und mehr Austausch zwischen Gestalter und Nutzer. Da wir unsere Wohnungen alle schon zu Produktionsstätten gemacht haben und zwar von Müll, könnte man versuchen diese Masse an Material zu nützen und in etwas Funktionales zu wandeln.
Ich habe mich dieses Semester als offner Autor versucht, in dem ich aus verschiedenen Abfällen und Wertstoffen, die aber für jedermann verfügbar sind, Alltagsobjekte gestaltete. Diese sind wiederum über einen öffentlich zugänglichen Bauplan nachbaubar. Die Objekte sind alle mit einfachen Mehrzweckgeräten zu fertigen. Desweiteren sind die auserwählten Materialien nicht zu weiterem untrennbaren Müll verarbeitet, sondern einfach wieder in ihren ursprünglichen Kreislauf zurückgeführt. Die Objekte öffnen sich nicht nur über einen Bauplan, sondern auch die Form lässt sich über die leichte Veränderbarkeit bestimmter Parameter während der Fertigung anpassen.
Die Baupläne und Objekte sind unter offenen Lizenzen auf dem eigenen Blog veröffentlicht, in dem es auch Platz für Feedback und Austausch gibt:
opentrash.tumblr.com
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Felix F. Fleischer
open end …
das freie Formen
Die „Open End“ gleicht dem offenen Ende eines Buches. Nur hier liegt es wortwörtlich in der Hand des Betrachters, selbst gestalterisch wirksam zu werden. Die Vorlage für das Projekt ist das Vakuumprinzip. Das verwendete, PVC beschichtete Polyestergewebe ist luftdicht und wird gegeneinander verschweißt. Die Form ist mit vorgeschäumtem Polystyrolgranulat gefüllt. Per Staubsauger oder Vakuumpumpe lässt sich, durch ein Vakuumventil, die Luft aus dem Objekt heraussaugen. Auf diese Weise verdichtet sich das Granulat und es entsteht ein Festkörper. Durch das Öffnen des Ventils kann die Luft wieder eindringen und das Spiel mit der Form kann von neuen beginnen.
Das Produkt soll den Nutzer zur Gestaltung aufrufen. Der Nutzer soll aktiv in den Gestaltungsprozess eingebunden werden, in dem er sich über den beabsichtigten Zweck , das Objekt personifiziert. Zeitgleich entsteht so, über den Gebrauch, automatisch eine Bindung zum Objekt. Die Grenze zwischen Gestalter und Nutzer verschwimmt.