open design
von cis community
und andere …
Zum Einstieg in die Thematik und Ihre Recherche eignen sich die folgenden Quellen:
-> die Publikation „open design” von cis community
http://issuu.com/ciscommunity/docs/cisdoc04
-> das Archiv der Wirtschafts-Zeitschrift „brand eins”
http://www.brandeins.de/archiv
Der Neue Tante-Emma-Laden
Konzept von Yi-Cong Lu (2005)
Eine für mich auch nach Jahren noch immer sehr spannende konzeptionelle Designarbeit. Nicht nur der konzeptionelle Ansatz ist überzeugend, sondern auch die Art der Darstellung und Visualisierung. Ausgehend von Fragen nach anderen Verpackungen, geht diese Arbeit nicht auf „das Ende” ein, nämlich darauf wie Verpackungen im Detail zu verbessern wären, sondern setzt mit ihren Überlegungen weit vorher an, nämlich an Organisationsformen und neuen Verteilungskonzepten mit einem Vorschlag zur Wiederbelebung der städtischen Einkaufsstruktur. Der Neue Tante-Emma-Laden vermittelt nicht einer allgemeinen Zielgruppe, sondern dem einzelnen Kunden das passende Produkt. Die nötige Übercodierung des ganzen Verpackungs-Design-Wahnsinns wird damit obsolet! Im Vordergrund steht der Dialog zwischen Kunde und Verkäufer.
(Anlässlich des Wettbewerbs „pack aus, pack ein, pack zu”, hat diese Arbeit einen Sonderpreis bekommen, da hier über das Thema hinaus ein umfassendes Konzept entwickelt wurde, wie Einkaufen in Zukunft aussehen könnte.)
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Yi-Cong Lu – Plakate
Fliegende Händler
Masterthesis von Martin Klinke, 2011
Ein Marktstand zum Selberbauen
verbunden mit dem »Open Source« Konzept.
„Basierend auf »Open Source« – Strategien wurde hier ein Marktstand entwickelt, der sich in seiner Herstellung frei verfügbarer Quelle bedient. Baumarktprodukte sind für jeden erhältlich und durch die genormte und massenhafte Herstellung relativ kostengünstig zu erhalten. Sie decken die Bedürfnisse der Hausbauer und Heimwerker, sowie teilweise auch Bedürfnisse im Bereich Hobby und Freizeit ab. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden in meinem Entwurf genutzt, um auch dem Arbeitsleben dienen zu können. Mutige Kleinunternehmer und jeder, der etwas Geld dazu verdienen möchte, kann mit Hilfe der frei zugänglichen Anleitung die »Marktfähigkeit« seiner Idee auf die Probe stellen. Mietstände kosten pro Tag ca. 30 €, hier liegt die Neuanschaffung bei ca. 440 €. Eine Summe, die schon nach zwei Wochen Nutzung den Mietpreis aufwiegt. So wie das Baumarkt Sortiment eine Open Sorce Quelle darstellt, ist auch der Entwurf eine kostenlose und für Abwandlungen offene Anwendung.”
Martin Klinke
Nutzen statt besitzen (1995)
Essay von Michael Erlhoff
In der grundsätzlichen Betrachtung des Verhältnisses von Nutzern zu Gegenständen insbesondere unter dem Blickwinkel des Benutzens und weniger des Besitzens … insbesondere auch mit der daraus folgenden Veränderung der Wahrnehmung von Artefakt und Prozess und den Schlussfolgerungen zu möglichen Dienstleistungen, Services, anderen Verteilungstrukturen etc. … auch nach 20 Jahren noch lesenswert und für das gegenwärtige Projekt von grundlegendem Interesse.
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Michael Erlhoff, Nutzen statt besitzen
Taku – Eine mobile Reisestation
Teil 3 der Diplomarbeit
von Sebastian Müllauer (2010/11)
aus dem gutachten zur diplomarbeit:
„müllauer hat gemacht, was in früheren zeiten in handwerklichen – und also auch gestalterische techniken praktizierenden berufen – nicht unüblich war, nämlich nach den lehrjahren auf wanderschaft zu gehen, das erfahrene in realen, aber gegebenfalls ungewohnten umgebungen zu erproben, kenntnisse zu vertiefen, durch andere kulturelle einflüsse zu erweitern … und so zu einem umfassenderen verständnis des eigenen tuns, zur meisterschaft zu gelangen. allein aus diesem grunde, dies wagnis und alle unwägbarkeiten einzugehen, ist dieses diplom schon ein ganz besonderes. …
der dritte band seiner diplomarbeit behandelt seine mobile reise- und forschungsstation, die er taku nennt. für alle, die empfänglich sind für raffinierte technische tüfteleien und daniel-düsentriebschen erfindungsreichtum, ist die lektüre dieses berichts ein geistig-mentales wellnessbad sondergleichen …
die beschäftigung mit „design” bietet das besondere chancengemisch, protagonisten hervorzubringen, die mit ihrer spezifischen sicht-, denk- und handlungsweise hervorragend geeignet sein können, den allerorts nötigen wandel unserer lebensformen gestaltend zu begleiten und voranzubringen. hier leuchten sie für mich auf … diese chancen – und hier hat jemand beherzt zugegriffen.”
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Taku von Sebastian Müllauer
Eine Küche für Halle
partizipatives Projekt im Stadtraum
Sommersemester 2005
Eine Küche für Halle / Sommersemester 2005
Dies war – auch noch mit einem zeitlichen Abstand von 8 Jahren betrachtet – ein besonders starkes Semesterprojekt, interdisziplinär und autonom realisiert von neun Designstudenten aus verschiedenen Fachgebieten.
Aus der Projektbeschreibung:
„In der Küche findet auf den paar Quadratmetern zwischen Herd und Spülmaschine das echte Leben statt.“
Die Küche ist für uns das Zentrum der Wohnung und somit der Aufenthaltsort Nummer Eins. Hier überschneiden sich die Funktionsbereiche. Hier wird gesessen, gegessen, geredet, gearbeitet, gefeiert – und alles passiert am Küchentisch, dem wohl wesentlichen Möbel der Küche.
Was passiert aber, wenn man die häusliche Zone verlässt?
Im Stadtraum fehlt dieser multifunktionale Ort. Das wollen wir ändern und so entsteht unser Projekt. Wir werden diese Lücke füllen und eine Küche für die Stadt Halle planen. Dazu wird ein leerstehender Laden in mehreren Schritten zur Küche umfunktioniert. Der Entstehungsprozess wird Programm sein. Inhalt ist zum Einen die gestalterische Arbeit im und für den Raum und zum anderen eine Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum in Form von regelmäßigen Events und Aktionen im Raum.
https://www.burg-halle.de/kueche