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Design Education Research

Manifeste & Handbücher

erstellt am: 19.02.2019 | von: englich | Kategorie(n): Literatur

 

 

Shumon Basar, Douglas Coupland, Hans Ulrich Obrist (2015):
Erschütterung der Welt – Leitfaden für die extreme Gegenwart. EichbornVerlag.

Die Zukunft kommt viel schneller auf uns zu, als wir dachten. Das Internet verändert nicht nur unser Gehirn, sondern unseren ganzen Planeten. Wer bin ich, wenn das Leben sich nicht mehr wie die eigene Geschichte anfühlt? Wenn man nur noch Informationen generiert und verarbeitet? Wenn Liebe, Glaube, Politik, Arbeit nicht mehr dasselbe sind wie zuvor. Ist das gut oder schlecht? Und was wird aus uns und unserer Welt werden?

Kultautor Douglas Coupland, Hans Ulrich Obrist und Shumon Basar verorten auf spielerische Weise das Leben nach der digitalen Revolution. Pointierte Statements folgen auf überraschende Gedanken folgen auf neue Ideen folgen auf innovative Wortschöpfungen. Wer die Gegenwart und sich selbst verstehen will, der braucht dieses Buch.

Sign.: FH 1 Bas

 

 

 

Niels Boeing (2011):
Alles auf Null – Gebrauchsanweisung für die Wirklichkeit. Edition Nautilus.

Eine Inventur tut not: Niels Boeing nimmt sie in 99 Behauptungen auf 99 Seiten vor. Vom Leben in der Stadt als kritischer Flaneur oder als Beobachter am Schreibtisch, über Versuche, das Leben – und die Stadt – besser zu machen, von Kunstprojekten und Happenings, von Politik und Liebe berichtet er. Es ist an der Zeit, sich selbst als Bürger, als Konsument, als Mensch in die Waagschale zu werfen. Jede Überlegung spitzt sich in einem Slogan zu.

„Profit sucks.“ „Der Ausnahmezustand ist bereits eingetreten.“ „Die wichtigste Technologie ist Zuhören.“ „Opposition ist nicht genug.“ „Zivilisation ist eine Kettenreaktion.“ „Desertiert haufenweise.“ – So wird durchgespielt, wo und wofür eine kritische, intellektuelle Generation heute, nach ’68, nach ’89, steht. Alles auf Null legt die Spielräume und Kampfzonen frei, die auf dem Weg aus dem Kapitalismus zu durchqueren sind.

„Niels Boeing hat die Warterei schon lange satt. Sie entspricht nicht seinem Temperament. In diesem Buch fragt er nach Möglichkeiten. Nach der massenhaften Produktion von Unterscheidung und Möglichkeiten. Vielleicht halten Sie das für eine geringe Ambition. Doch es ist mehr, als wir von den meisten aktuellen Texten erwarten können.“ Oliver Fahrni (Nachwort)

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Friedrich von Borries (2016): 
Weltentwerfen. Suhrkamp Verlag.

Früher entwarfen Designer Gegenstände. Heute wird praktisch alles designt: das Klima, Prozesse, Flüchtlingslager. Wenn jedoch alles designt wird, ist es höchste Zeit, Design nicht länger allein nach ästhetischen Gesichtspunkten zu bewerten. Wir brauchen, so Friedrich von Borries, eine politische Designtheorie. Der Mensch ist gezwungen, die Bedingungen, unter denen er lebt, zu gestalten. Geschieht dies so, dass Handlungsoptionen reduziert werden, haben wir es mit Unterwerfung zu tun.

In seinem Manifest plädiert von Borries für ein entwerfendes Design (des Überlebens, der Gesellschaft, des Selbst), das sich der totalitären Logik der Versicherheitlichung entzieht und gegen die Ideologie der Alternativlosigkeit neue Formen des Zusammenlebens imaginiert.

Sign.: RC 1 Bor

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Friedrich von Borries, Jesko Fezer (2013):
Weil Design die Welt verändert … Texte zur Gestaltung. Gestalten Verlag.

Design ist ein fester Bestandteil der modernen Welt. Lebens- und Kommunikationsmittel, Räume, Möbel, Kleider… Obwohl so ziemlich alles, was uns im Alltagsleben begegnet, gestaltet ist, sind theoretische Auseinandersetzungen mit dem Thema Gestaltung im deutschsprachigen Raum rar. Dabei gewinnt die Thematik nicht nur an Präsenz, sondern auch an Bedeutung, Verantwortung und Komplexität. Während Design einst vor allem funktionieren musste, soll es heute zusätzlich noch inspirieren, definieren, vermitteln, differenzieren und verbessern.

Weil Design die Welt verändert … trägt mit einer anregenden Sammlung von interdisziplinären Projekt- und Textbeiträgen dazu bei, den gestaltungsspezifischen Diskurs im deutschen Sprachraum zugänglich und verständlich zu machen. Die von den Herausgebern Friedrich von Borries und Jeszko Fezer ausgewählten Beiträge stammen von Designern wie Enzo Mari, Roberto Feo und Peter Raacke, zeitgenössischen Künstlern wie Anselm Reyle und Ion Sorvin. Ergänzend werden die historischen Positionen eines Joseph Beuys, Max Bill und Dieter Rams im Kontext der aktuellen Debatten neu reflektiert und so entsteht eine kurzweilige und gehaltvolle Positionsbestimung.

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Friedrich von Borries (2010):
Klimakapseln – Überlebensbedingungen in der Katastrophe. edition suhrkamp.

Noch ignorieren wir die globale Erwärmung in der Hoffnung, den Ingenieuren werde schon etwas einfallen, wenn der Problemdruck groß genug ist. Friedrich von Borries stellt eine realistischere Frage: Wie werden wir uns anpassen, wenn der Klimawandel Realität geworden ist?

Er entwirft ein Szenario, in dem die Reichen in abgeriegelten Kapseln leben, während die Armen auf schwimmende Inseln warten. In fiktionalen Porträts stellt er die Protagonisten der Kapselwelt vor, den Architekten, den Flüchtling, den Sonnenlenker u. a. Ein Glossar gibt zudem einen Überblick über Projekte, in deren Rahmen sich Künstler, Regisseure und Architekten in den letzten Jahrzehnten mit dem Thema Klima befaßt haben.

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Richard Buckminster Fuller (2008):
Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde und andere Schriften. Fundus Verlag.

Buckminster Fullers „Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde“ ist die Theorie der Sharing Economy. Also der wirklichen Sharing Economy. Die Menschheit war noch nie so reich wie jetzt. Die Zukunft aber wird noch besser. Das Universum ist ein widerspruchsfreies System, und dessen fundamentale Prinzipien sind dem menschlichen Verstand zugänglich. Die Erde ist ein Raumschiff, das von der Sonne gespeist wird. Auf diesem Raumschiff gibt es alles, was wir brauchen. Sobald wir nur verstehen, wie es funktioniert, werden alle Passagiere satt und glücklich sein und einander immer das Beste wollen. Alles wird immer besser werden.

„Wir sind von einer unsichtbaren Flutwelle ergriffen, die die Menschheit – falls sie überlebt – beim Zurückfluten auf einer Insel universalen Erfolgs zurücklassen wird, ohne dass wir verstehen, wie all das geschah.“ Jetzt müssen wir nur klar genug denken, damit wir dieses Raumschiff bedienen lernen. Bisher gab es nämlich für die Erde keine Gebrauchsanweisung. Hier ist sie.

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Harald Gründl (2013):
Werkzeuge für die Design-Revolution – Designwissen für die Zukunft. Niggli Verlag.

Mit Hammer, Schraubenzieher und Küchenwaage die klimaschädlichen Treibhausgase einer Espressomaschine ermitteln? – Zwischen aktivistischen Forderungen und subtilem Humor changierend, zeigt Werkzeuge für die Designrevolution auf, welche Rolle Design beim Formulieren einer zukunftsfähigen, auf globaler Solidarität aufbauenden Gesellschaft spielen kann.

In der Zusammenschau von weltmassstäblichen Zuständen, den Auswirkungen von scheinbar unbedeutenden alltäglichen Gegenständen auf die Umwelt sowie alternativen Handlungskonzepten werden Aktions- und Denkräume für einen Wandel eröffnet. Die vorgestellten Werkzeuge sind die Grundausstattung für reflektierte Lebensentwürfe sowie eine informierte Gestaltung, Entwicklung aber auch Konsumation von Design, die von tradierten fachspezifischen Vorstellungen Abstand nehmen.

Das Designwissen für die Zukunft entsteht im Lernen voneinander, durch experimentelle Strategien und Denkmodelle in Verbindung mit wissenschaftlich begründeten Methoden.

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Bruno Latour (2018):
Das terrestrische Manifest. Suhrkamp.

Eine Serie politischer Unwetter hat die Welt durcheinandergebracht. Die Instrumente, mit denen wir uns früher orientierten, funktionieren nicht mehr. Verstanden wir Politik lange als einen Zeitstrahl, der von einer lokalen Vergangenheit in eine globale Zukunft führen würde, realisieren wir nun, dass der Globus für unsere Globalisierungspläne zu klein ist. Der Weg in eine behütetere Vergangenheit erweist sich ebenfalls als Fiktion. Wir hängen in der Luft, der jähe Absturz droht. In dieser brisanten Situation gilt es zuallererst, wieder festen Boden unter den Füßen zu gewinnen und sich dann neu zu orientieren.

Bruno Latour unternimmt den Versuch, die Landschaft des Politischen neu zu vermessen und unsere politischen Leidenschaften auf neue Gegenstände auszurichten. Jenseits überkommener Unterscheidungen wie links und rechts, fortschrittlich und reaktionär plädiert er für eine radikal materialistische Politik, die nicht nur den Produktionsprozess einbezieht, sondern auch die ökologischen Bedingungen unserer Existenz.

Sign.: BC 2 Lat

 

 

 

Bastian Ronge (2016):
Solidarische Ökonomie als Lebensform. transcript.

Was ist »solidarische Ökonomie«? In der Begegnung mit verschiedenen Akteuren der Bewegung in Berlin identifizieren und thematisieren die Beiträge des Bandes zentrale Fragen und Probleme der solidarischen Ökonomie. Sie vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Welt des alternativen Wirtschaftens, ohne dass dabei die theoretische Reflexion zu kurz kommt.

Ein Buch, das sowohl zum Nachdenken über alternative Formen des Wirtschaftens als auch zum Nach- und Mitmachen animiert.

PDF hier lesen.

 

 

 

Halard Welzer, Dana Giesecke, Luise Tremel (2016):
Futur Zwei Zukunftsalmanach 2015/16 – Geschichten vom guten Umgang mit der Welt. Fischer Verlag.

Alternativlos? Gibt es nicht. Der zweite FUTURZWEI-Zukunftsalmanach erzählt in 83 Geschichten von gelebten Gegenentwürfen zur Leitkultur des Wachstums und der Verschwendung. Das Schwerpunktthema ist Material – es geht um Rohstoffgewinnung und Güterproduktion, um Hyperkonsum und Abfall.

Der Blick richtet sich auf das Politische und wie immer ins FUTURZWEI: Werden wir für ein Weniger an Stoff, Konsum und Ungerechtigkeit bereit gewesen sein? Fünf Schriftsteller erzählen, wie in naher Zukunft mit Rohstoffen und Konsumprodukten umgegangen werden könnte.

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Halard Welzer, Dana Giesecke, Luise Tremel (2018):
Futur Zwei Zukunftsalmanach 2017/18 – Themenschwerpunkt Stadt. Fischer Verlag.

Alternativlos? Gibt es nicht. Der dritte FUTURZWEI-Zukunftsalmanach, herausgegeben von Harald Welzer, Dana Giesecke und Saskia Hebert, erzählt in über 50 Geschichten von gelebten Gegenentwürfen zur Leitkultur des Wachstums und der Verschwendung. Erstmals bietet er dabei auch eine internationale Perspektive. Gemeinsam mit dem Goethe-Institut ist FUTUREPERFECT entwickelt worden, das in inzwischen 32 Ländern Geschichten des Gelingens sammelt, von denen die besten hier erzählt werden und die einmal mehr zeigen, was es heißt, seine Handlungsspielräume zu nutzen.

Der Themenschwerpunkt Stadt widmet sich aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen: Jenseits hierarchischer Stadtplanung und gegen Gentrifizierung, Verdrängung und Luxussanierung werden neue, kreative Formen der Urbanität und des Umgangs mit dem Lebensraum Stadt aufgezeigt. Hierbei geht es unter anderem um alternative Wohnprojekte, die gleichberechtigte und nachhaltige Nutzung des öffentlichen Raums und um dezentrale Energieversorgung.

Zudem bieten literarische Stadtgeschichten jede Menge Inspiration, um sich selbst das gute Leben nicht mehr aus der Hand nehmen zu lassen.

Sign. FF 1/23 Fut

 

 

 

Brian Willems (2017):
Speculative Realism and Science Fiction. Edinburgh University Press.

Brian Willems draws on the science fiction of Cormac McCarthy, Paolo Bacigalupi, Neil Gaiman, China Mieville, Doris Lessing and Kim Stanley Robinson alongside speculative materialists including Graham Harman, Quentin Meillassoux and Jane Bennett, to try and imagine the end of anthropomorphism.

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