Synaesthetic Scapes – Das Unerfahrbare erfahrbar machen, also z. B. Unsichtbares sichtbar und Unhörbares hörbar.
In der Neurowissenschaft bezeichnet Synästhesie eine Wahrnehmungsform, bei der ein Sinneseindruck automatisch einen anderen hervorruft (z. B. Farben hören oder Klänge sehen). Im künstlerischen Kontext meint synästhetisch das bewusste Überlagern, Übersetzen und Verschmelzen von Sinneserfahrungen – Klang wird Bild, Bewegung wird Rhythmus, Unsichtbares wird sichtbar.
Hintergrund
Die Welt ist voller Prozesse, die den Sinnen verborgen bleiben: elektromagnetische Strahlung, Datenströme, Wachstumsprozesse, seismische Bewegungen, chemische Reaktionen. Obwohl sie nicht direkt hör- oder sichtbar sind, prägen sie Wirklichkeit. Synästhetische Verfahren können als Brücken fungieren, indem sie diese unsichtbaren und unhörbaren Phänomene in erfahrbare Landschaften verwandeln.
Aufgabe und Ergebnisse
Entstehen sollen synästhetische Landschaften (scapes), die ein verborgenenes oder abstraktes Phänomen in eine sinnliche Erfahrung transformiert. Unsichtbares wird sichtbar, Unhörbares hörbar, Abstraktes wird räumlich erlebbar. Synaesthetic Scapes sollen neue Wahrnehmungsräume öffnen, die Grenzen der Sinne überschreiten und verborgene Dimensionen erfahrbar machen.
Zu Form, Inhalt und Technologie gibt es keine Vorgaben. Die Ergebnisse können komplex oder einfach sein, multimedial oder medial reduziert, ernsthaft oder spielerisch, künstlerisch oder angewandt oder …. Gruppenarbeit ist möglich.
Projektablauf
Im Projekt durchlaufen wir alle Phasen der Bearbeitung eines komplexen Projektes: Inspiration, Recherche, erste Ideen und Skizzen, Grob- und Feinkonzeption, Design- und Funktionsvarianten, experimentelle Auseinandersetzung mit Technologien, prototypische Umsetzung, Dokumentation und Präsentation des Ergebnisses.
Konkret beginnen wir mit einer Inspirations- und Sensibilisierungsphase:
- Synästhetische Wahrnehmung schärfen
z. B. sensorische Übungen, Übersetzung von Sinnesreizen in Klang oder Farbe, körperliche Wahrnehmung - Workshops mit Medien & Tools
z. B. Sound-zu-Visual / Visual-zu-Sound, Experimente mit Sensoren, Fieldrecordings - Exkursion/en
z. B. Planetarium, Botanischer Garten, Labore - Input & Referate
z. B. Kurzreferate von Studierenden, Gastvorträge
Es soll eine spielerische und zugleich forschende Atmosphäre entstehen, in der sich jede/r sowohl technisch als auch poetisch dem das eigene Thema identifizieren und annähern kann.
Während der wöchentlichen Konsultationen werden die aktuellen Bearbeitungsstände präsentiert und in der Gruppe diskutiert.
Abgaben
Demovideo, Anwendung, repräsentative Abbildungen, Kurzbeschreibung, Dokumentation
Bei einem Bachelor Abschlussprojekt sind die Präsentation und Dokumentation eigenständige Bestandteile, die gesondert bewertet werden.
Termine
Projektseminar: Dienstags in den Normalwochen / 3. SW Workshop/Exkursion/Gäste. /. 12. SW Finalisierung
- 00. SW | Gemeinsames einrichten des Seminarraums
- 01. SW | Einführung, Inspiration und Sensibilisierung
- 02. SW | Inspiration und Sensibilisierung
- 03. SW | Kompaktwoche zum Projekt: Workshops, Gäste und Exkursion(en)
- 04. SW | Konsultation Ideen / Grobkonzept
- 05. SW | Präsentation Grobkonzept
- 06. SW | keine Veranstaltung (Kompaktwoche)
- 07. SW | Konsultationen in der Gruppe
- 08. SW | Präsentation Feinkonzept
- 09. SW | keine Veranstaltung (Kompaktwoche)
- 10. SW | Präsentation Projektstand / Konsultation
- Weihnachtspause
- 11. SW | Präsentation Projektstand / Konsultation
- 12. SW | Kompaktwoche zum Projekt: Eigenständige Bearbeitung, ggf. Konsultationen
- 13. SW | Präsentation Projektstand / Konsultation
- 14. SW | Generalprobe Endpräsentation
- 15. SW | Endpräsentation im Projekt mit Gästen
- 15. SW | Ausstellung der Projekte im Rahmen vom mmvrDIALOG
Ort: Neuwerk 7, Lehrklassengebäude, Raum wird noch bekannt gegeben
Anmeldung
_ Beginn der Einschreibung 8. September um 10 Uhr
_ Ende der Einschreibung 23. September um 18 Uhr
Einschreibung über https://www.burg-halle.de/einschreibung-mmvr-projekte
(Benutzernamen st-Nr. und Burg-Passwort)
Anmeldungen von neu immatrikulierten, die noch keine Zugangsdaten haben, Masterstudierenden bitte per Mail (s. Kontakt) mit Angabe von Erst-, Zweit- und Drittwunsch.
Lern- und Qualifikationsziele
Im Fach „Komplexes Gestalten“ arbeiten BA- und MA-Studierende an denselben Aufgabenstellungen mit den folgenden Zielen:
Multimedia|VR-Design (B.A.)
Im Fach „Komplexes Gestalten“ werden die in den ersten beiden Jahren erlangten Kompetenzen zusammengeführt und beispielhaft an einer komplexen Aufgabenstellung angewendet. Ziel ist es, Lösungsstrategien zu entwickeln, die auf einem tragfähigen Konzept basieren und anhand von Prototypen sowie medientechnisch und gestalterisch eigenständigen Gestaltungsstudien erprobt werden.
Multimedia Design (M.A.)
MA-Studierende bringen ihre fachspezifischen und erweiterten Kompetenzen (im Besonderem Quereinsteiger) in die Bearbeitung der komplexen Aufgabenstellungen ein und kontextualisieren diese in aktuellen Diskursen. Ziel ist es, im Rahmen der projektorientierten Auseinandersetzung eine individuelle fachliche Vertiefung und fundierte Lösungsstrategie zu entwickeln. Hierfür wird das künstlerisch-gestalterische Vorhaben mit forschungsbasierten Bearbeitungsfeldern weiterentwickelt. Es gilt, die eigene Arbeit unter Anwendung von Methoden künstlerischer Forschung zu einem eigenständigen künstlerisch-gestalterischen Lösungsansatz zu führen.