Summsalabee
von Theresa Güldenberg & Jonas Heimann
Das Bienenhaus ist in seiner Grundform eine perfekte geometrische Kugel, die unter Verformung an einem beliebigen Ort platziert werden kann. Die besonderen Eigenschaften des Materials Wachs werden dafür genutzt. Die Anpassung der Form, an ihre Umgebung geschieht durch Erwärmen und Festdrücken an gewünschter Stelle. In diesem Prozess entsteht erst die eigentliche Behausung, welche sich von der perfekten Kugel, hin zu einer angepassten, organischen Freiform transformiert. Für den Herstellungsprozess, ist die geometrische Perfektion richtig - für die Natur die Angepasstheit an die Umgebung. Da nur der untere Teil der Kugel für die Platzierung erwärmt wird, bleibt die obere Halbkugel mit ihren, zur Mitte zentrierten Gängen bestehen. Die Kanäle sind unterschiedlich lang und haben verschiedene Durchmesser, sodass die Wildbienen frei wählen können.
Rotated Residences
Neue Häuser für wilde Bienen
Kurzprojekt
2 wöchige Fachaufgabe, Wintersemester 2018/2019
bei Profn. Mareike Gast, Philipp Witte
1. Studienjahr
Rotated Residences
Neue Häuser für wilde Bienen
In der menschgemachten Welt werden Wildbienen zunehmend verdrängt und finden nur schwer passende Lebensräume. Wir geben ihnen daher ihren Bienenwachs zurück (okay – er stammt von Honigbienen) und entwickelten im Rotationsguss angenehme Unterkünfte aus Wachs für ein stressfreies Leben im urbanen und landwirtschaftlichen Raum. In der ersten Woche lernten alle den Rotationsguss und das Tiefziehen (typische Kunststofftechnologien) als Technologien zur Herstellung der Häuser aus Wachs kennen und haben dann eigene Behausungen entworfen und rotiert. In der zweiten Woche galt es einen Weg zu finden, das Rotieren ohne Maschinen durchzuführen. Dazu wurden im Alltag vorhandene Drehmomente, also natürliche, menschliche oder maschinelle Kräfte parasitär zur Rotation der Objekte genutzt.
Teilnehmer:
Summsalabee
von Theresa Güldenberg & Jonas Heimann
Modulares Wildbienenquartier & Bee sporty
von Marc Goldbach, Isabell Bilfinger Unzueta & Ruth Löwenstein
Bienenkristallpalast & Schiebe-Biene
von Robert Walther & Sanghee Kang
Bee Veggie & Rotated Breakdance
by Luc Sohrmann & Luis Braun
Urban Tree Bee & Rotieren im Betonmischer
von Lena Eichhorn & Sophie-Charlotte Bolinski
Bee Home & Das bisschen Haushalt
von Max Greiner & Leah Messerschmidt
Die Made im Speck & Tetherball
von Anton Grabolle & Felix Cordes
Summsalabee Ball
von Theresa Güldenberg & Jonas Heimann
Das Wildbienenhaus Summsalabee wird beiläufig beim Ballspielen rotiert. Der Ball besteht aus zwei Halbkugeln aus Polyesterfilz, die mit einem Reisverschluss zu öffnen sind. Die innere mit Wachs befüllte Kugel kann im Alltag bei dem Erhitzen von Wasser miterwärmt werden. Der äußere Ball dient zur Dämpfung von Stößen und sorgt für eine schonende Abkühlung des Bienenwachses. Das Wildbienenhaus ist durch die reduzierte Form und leichte Anbringung überall in der Stadt leicht zu platzieren. Dadurch kann direkt nach dem Ballspielen ein neues Zuhause für die Wildbienen geschaffen werden.
Modulares Wildbienenquartier
von Marc Goldbach, Isabell Bilfinger Unzueta & Ruth Löwenstein
Das Bienenhaus, welches als eigenständiges Objekt, aber auch als modaleres Bündelsystem funktioniert, basiert auf einer prismatischen Grundform. Unser gestalterischer Anspruch besteht in einer einfachen Handhabung und einer attraktiven Farbgebung. Schräg eingerückte Stirnflächen und umlaufende Nuten sind die wesentlichen Gestaltungsmerkmale der sonst simplen Dreiecks-Prismen. Dabei nehmen die Nuten Gummibänder auf, die durch entsprechende Anordnung eine schnelle Befestigung an Laternenmasten, Baumstämmen oder Regenfallrohren, sowie eine Bündelung untereinander möglich machen. Die aufeinander abgestimmten Farben in erdigen Grau-, Gelb- und Rottönen harmonieren mit der Struktur des eingegossenen schwarzen Sandes, entsprechend dem Einsatzort in der Natur. Die Wildbienen erreichen ihr Quartier an den Stirnflächen der Prismen.
Bee sporty
von Marc Goldbach, Isabell Bilfinger Unzueta & Ruth Löwenstein
Die zum Guss der Bienenhäuser erforderliche Rotationsbewegung wird während verschiedener sportlicher Aktivitäten erreicht. Dazu wurde eine Form entwickelt die ein Sportler leicht tragen kann und die sich optisch in das sportliche Bild einpasst. Die ovale Form und der gummierte Rand bieten eine griffige Haptik. Die mit Wachs befüllte und durch Magnete sicher verschlossene Form kann mit Gummibändern einfach am Körper fixiert werden.
Bienenkristallpalast
von Robert Walther & Sanghee Kang
Jede Biene ist so wertvoll wie ein Juwel. Sie sollte beachtet und geschützt werden. Aus diesem Grund haben wir uns für eine Kristallform entschieden. Diese hat am Ursprung eine Steckverbindung, welche genau in die Balkenstruktur der Burg Bibliothek passt. Damit ermöglichen wir den Bienen einen Raum zum Leben, der eigentlich nicht für sie geeignet wäre. Unsere Kristallform erzeugt ästhetische Wirkung bei der die Steckverbindung völlig verschwindet und es so aussieht, als würden Kristalle auf den Holzbalken wachsen.
Schiebe-Biene
von Robert Walther & Sanghee Kang
Für unsere Rotationsmaschine haben wir uns an einem Kinderspielzeug orientiert. Die Achse erzeugt Rotation, welche durch zwei gegensätzlich ovale Räder, um eine Kippbewegung ergänzt wird.
Unsere Gussform ist ein Ei, bestehend aus zwei gleichen Hälften und wird über Klettband verbunden. Die Form wird mit Wachsgranulat gefüllt und anschließend in einem Wasserbad erhitzt. Nach dem Schieben und Rotieren muss kurz gewartet werden bis sich das Wachs etwas abgekühlt hat. Die Augen der Bienen sind durch Klettverbindungen gehalten und können nach dem Rotationsgießen spielerisch herausgezogen werden. So entstehen spielerisch die Kanäle für die späteren Bewohner. Anschließend kann die Form geöffnet werden – fertig ist das Bienenhaus.
Bee Veggie
by Luc Sohrmann & Luis Braun
Als Grundform für unsere Arbeiten haben wir verschiedene Gemüsearten (effizientere Formfindung als Gips etc.) beschnitzt und Tiefgezogen. Wir entschieden uns für zwei Formen, eine beschnitzte Kugel und eine organische Freiform, als unsere Bienenhäuser. Diese können an Straßenschildern oder Ästen bis 6 cm Durchmesser befestigt werden.
Rotated Breakdance
von Luc Sohrmann & Luis Braun
Durch die runde Innenform kam uns die Idee, die Rotationsform am Arm oder am Bein zu befestigen und damit zu Breakdancen. Damit die Form sich nicht durch Bewegung löst, haben wir zwei Plastikschichten übereinander Tiefgezogen und so einen Falz hergestellt. Anschließend haben wir ein Gurtband über den Stoß geklebt, mit welchem man sich die Form an den Körper binden kann. So kann die Form überall hin mitgenommen werden.
Urban Tree Bee
von Lena Eichhorn & Sophie-Charlotte Bolinski
Der „Urban Tree Bee“ ist unsere Lösung, um Wildbienen einen Platz in der heutigen urbanisierten Welt zurückzugeben.
Orientiert an einem echten Baum, imitiert
unser Bienenhaus die Oberflächenstruktur
einer Baumrinde. Aufgebaut ist es in zwei Hälften, die durch anschmelzen des Wachses in den Innenseiten um eine Laterne, einen Bauzaun oder ähnliches befestigt werden. So entstehen in städtischer Umgebung neue „Bäume“ die den Erhalt der Wildbienenpopulation sichern sollen.
Außerdem werden die Stadtbewohner auf
das Problem schwindender Lebensräume
aufmerksam gemacht.
Rotieren im Betonmischer
von Lena Eichhorn & Sophie-Charlotte Bolinski
Da bei der zunehmenden Verstädterung und Bodenversiegelung hauptsächlich Beton verwendet wird, der in Betonmischern angemischt werden muss, rotiert die Wachsform des „Urban Tree Bee“ im Betonmischer. Somit wird der zwangsläufige Verlust an Lebensraum, der beim Städtebau entsteht, gleichzeiteig durch neuen ausgeglichen. Das Rotieren geschieht parasitär, da die Gießform während des Betonmischens mit in den Betonmischer gegeben werden kann.
Bee Home
von Max Greiner & Leah Messerschmidt
Für unser Projekt „Bee Home“ haben wir uns an der Silhouette Halle Neustadts orientiert und für unsere Wildbienen eigene Hochhäuser erschaffen.
Um die Rotationsformen für den Endverbraucher individueller zu gestalten, haben wir uns ein modulares System überlegt, mit dem er sich seine eigene Bienenstadt für das Fensterbrett zusammenstellen kann.
Das bisschen Haushalt
von Max Greiner & Leah Messerschmidt
In der zweiten Woche ging es für uns darum, das Rotationsverfahren in den Alltag zu integrieren und eine dafür geeignete und robuste Gießform zu entwickeln. Als Rotationsmaschine des Alltags machten wir uns dabei die Waschmaschine zu Nutze. Hier ist von Vorteil, dass das Wachs gleichzeitig aufgeschmolzen und rotiert werden kann. Ausschlaggebend für die neue Rotationsform war nun, dass sie sowohl hitzebeständig als auch wasserdicht sein muss und so entschlossen wir uns, Polyethylen und Polypropylen für die Form zu verwenden. Für den Verschluss orientierten wir uns am System einer Tupperdose.
Die Made im Speck
von Anton Graboll & Felix Cordes
Unsere Intention ist es Wildbienen im urbanen Raum wieder eine Zuflucht zu bieten. Die „Speckmodule“ lassen sich einfach an Schildern, Laternen und Bäumen befestigen und nach belieben in Menge und Farbe variieren. In deiner Stadt kannst du so dein Umfeld aktiv gestalten und gleichzeitig den wilden Bienen helfen.
Tetherball
von Anton Grabolle & Felix Cordes
In der zweiten Woche des Projektes Rotated Residencies lag unser Fokus auf der spielerischen Reproduktion der „Speckmodule“ durch den Anwender selbst. Wir blieben dem Straßenschild treu und bauten einen befüllbarten Pendelball der nach Lust und Laune bespielt werden kann, den Tetherball. Durch plötzliche Schläge, Schwünge, Windungen um die Stange und Rotation verteilt sich so das flüssige Wachs vor dem Erhärten gleichmäßig in unserer modifizierten Hohlform und formt die montierfertige Wildbienen-Nisthilfe.
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