Nach dem erfolgreichen Auftakt von FemPower geht das Projekt zur Förderung queerfeministischer, intersektionaler und gleichstellungspolitischer Perspektiven seit dem Sommersemester 2025 in die zweite Runde.

Nach dem erfolgreichen Auftakt von FemPower geht das Projekt zur Förderung queerfeministischer, intersektionaler und gleichstellungspolitischer Perspektiven seit dem Sommersemester 2025 in die zweite Runde.
FemPower II markiert die zweite Phase eines erfolgreichen Projekts an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Im Rahmen des Landesprogramms zur Förderung von Chancengleichheit an Wissenschaftseinrichtungen in Sachsen-Anhalt wird das Projekt seit dem Sommersemester 2025 weitergeführt und intensiviert. Bereits zwischen 2016 und 2022 setzte sich FemPower dafür ein, feministische und gleichstellungspolitische Themen an der BURG sichtbar zu machen, zu diskutieren und in strukturelle Veränderungen zu übersetzen.
Aufbauend auf den Erkenntnissen und Erfahrungen aus der ersten Förderphase wird dieser Ansatz nun gezielt um intersektionale Perspektiven erweitert und vertieft. Ziel ist es, Strategien und Ideen für eine geschlechtergerechte und diverse Studien- und Arbeitskultur an der Kunsthochschule zu entwickeln. Mit Veranstaltungsformaten, Workshops, Handreichungen und Engagement in Gremien innerhalb und außerhalb der Hochschule möchte FemPower II nicht nur die Sichtbarkeit der gleichstellungs-politischen Arbeit an der BURG fördern, sondern auch in landes- und bundesweiten Netzwerken.
Als Teil eines landesweiten Programms läuft FemPower II bis zum 31. Dezember 2027.
Unter der Leitung von Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Professorin für Textildesign an der BURG, sind Katharina Brenner und Melina Pérez als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen an FemPower II beteiligt.
Katharina Brenner studierte Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin, der Kunsthochschule Kassel und der Estonian Academy of the Arts in Tallin und initiierte während des Studiums zusammen mit anderen Studierenden selbstorganisierte Lehrformate, die sich u.a. mit strukturellen Diskriminierungen, Machtmissbrauch, Leistungsdruck und Ausschlüssen an Kunsthochschulen befassten. Katharina Brenner arbeitet an der Schnittstelle von Institutionskritik, Queer-Feminismus, Radikaler Pädagogik und Aktivismus und gestaltet kollaborative Lernumgebungen, Publikationen und öffentliche Veranstaltungen.
Melina Pérez arbeitet kultur- und geschlechterwissenschaftlich zu intersektionalen Veränderungsprozessen in Strukturen. Künstlerisch beschäftigt sich Melina Pérez mit mehrdimensionalen Lebensrealitäten. Der Fokus von Melina Pérez liegt auf intersektionalen Veränderungsprozessen in Strukturen, insbesondere unter Berücksichtigung von Dimensionen wie Geschlecht, „race“/Ethnizität, queerer Lebensrealitäten und Mehrdimensionalität von Lebenswirklichkeiten. Melina Pérez promovierte 2025 an der Universität Erfurt über die politische Philosophie der Schwarzen lesbischen Denkerin Audre Lorde.
Kunst, Widerstand & Intersektionale Perspektiven
Die FemPower Lecture Series präsentiert ab dem Wintersemester 2025/26 internationale Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen, die an der Schnittstelle von Kunst, Forschung und gesellschaftlichem Engagement arbeiten. Die interdisziplinäre Reihe lädt dazu ein, eigene künstlerische und wissenschaftliche Praktiken kritisch zu reflektieren. Alle Veranstaltungen sind hybrid zugänglich.
15. Dezember 2025, 18 Uhr, Seminarraum Bibliothek, Neuwerk 7
– Vortrag in Englisch –
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Black Feminist Art, Culture Wars, and Moral Panic
Vortrag: Dr. Bailey Thomas
Schwarze feministische Künstlerinnen sehen sich in den USA zunehmender Zensur, öffentlicher Empörung und politisierten Angriffen ausgesetzt. In Online-„Inhaltswarnungen“ und Deplatforming werden schwarze Frauen und queere Künstlerinnen dafür bestraft, dass sie Werke schaffen, die Freiheit, Geschlecht und Körper neu interpretieren. Dr. Bailey Thomas analysiert, wie Sichtbarkeit von schwarzer feministischer Kunst zu einem Konfliktfeld wird, in dem Fragen von Race, Gender und Macht verhandelt werden – und wie Institutionen und digitale Plattformen Sichtbarkeit zugleich ermöglichen und kontrollieren.
Dr. Bailey Thomas (they/them) ist Eleanor M. Carlson Visiting Assistant Professor (Gastprofessur) an der University of Rhode Island und eine führende Stimme der Black Feminism in der Philosophie. Der Forschungsfokus von Thomas verbindet Epistemologie, Ethik und politische Theorie. Thomas‘ aktuelles Buchprojekt trägt den Titel Caring Otherwise: Black Feminist Politics and the Ethics of Care.
19. Januar 2026, 18 Uhr, Seminarraum Bibliothek, Neuwerk 7
Endometriose – Populäre Bildformeln in Medizin und Kultur
Vortrag: Julia B. Köhne & Britta Lange
Der interdisziplinär ausgerichtete, kulturwissenschaftliche Vortrag beleuchtet kulturelle und medizinische Bildformeln, die Endometriose als unsichtbare, schmerzhafte Krankheit darstellen – und zugleich als gesellschaftliches und politisches Problemfeld. Analysiert werden historische wie zeitgenössische Visualisierungen, die zwischen Dramatisierung, Dämonisierung und Verharmlosung schwanken und an die Geschichte sogenannter „Frauenkrankheiten“ anknüpfen.
Dr. Julia B. Köhne und Dr. Britta Lange forschen an der Humboldt-Universität zu Berlin zu Kultur-, Medien- und Geschichtswissenschaften bzw. Postcolonial Studies.
22. Januar 2026, 18 Uhr – Online
QUEER&BEHINDERT – Filmischer Abend des Kollektivs QUEPP
Das Kollektiv QUEPP untersucht seit 2022 die Behindertenrechtsbewegung in Magazinen der 1980er Jahre. Aus queeren Perspektiven entwickelten Ren Loren Britton (BURG) und simo_tier (UdK Berlin) filmische Dialoge mit der Krüppelzeitung.
Programm:





























https://www.burg-halle.de/einrichtungen/fempower
Das Projekt wird durch den Europäischen Sozialfonds und das Land Sachsen-Anhalt gefördert. Finanziert von der Europäischen Union.