WIE SAND AM MEER
Eine materielle und visuelle Analyse eines
bedeutenden Rohstoffs
von Hanna Reppmann
Das Projekt widmet sich dem Material Sand – einem der bedeutendsten, aber oft unterschätzten Rohstoffe. Bei genauer Betrachtung offenbart sich seine Vielfalt: Sande unterscheiden sich je nach Herkunft, Zusammensetzung, Farbe, Körnung und Verhalten. Ziel war es, diese Unterschiede sichtbar und erfahrbar zu machen sowie ein gestalterisches Bewusstsein für Sand als endliche Ressource zu schaffen.
Dazu entstand eine haptisch-visuelle Materialbibliothek, die eine Reihe explorativer Versuche dokumentiert. Untersucht wurden Struktur, Haptik und Erscheinung verschiedener Sande sowie ihr Verhalten im Zusammenspiel mit Glas – beim Einschluss, beim Schmelzen und als Oberfläche. Die Versuchsreihen umfassen Mikroskopien, fotografische Analysen, Glas-Casting und erste Ansätze zur Glasherstellung aus Rohsanden.
Gestaltung dient dabei nicht der Formgebung, sondern als Werkzeug zur Analyse, Vermittlung und Reflexion. Die Bibliothek macht die Vielfalt und das gestalterische Potenzial eines oft unbeachteten Materials sichtbar – und schafft einen Zugang, der zur bewussteren Auseinandersetzung mit der Nutzung und Zukunft von Sand anregt.