Scroll down for English version
What’s Contemporary?
Gestaltung entsteht nie im luftleeren Raum. Sie spiegelt, was in Gesellschaft, Technik und Kultur passiert und sie erzählt immer etwas über den Zeitgeist. Heute leben wir in einer Gegenwart, die stark vom Rückgriff auf Vergangenes geprägt ist: Stile werden zitiert, gemixt und algorithmisch neu zusammengesetzt. Und das oft ohne erkennbare Herkunft. KI verändert zusätzlich die Spielregeln: Referenzen werden automatisiert, beschleunigt und entgrenzt und das Archiv wird zum Generator.
Deshalb wird die Frage nach dem Zeitgenössischen umso dringlicher:
What’s contemporary, and what’s next?
Im kommenden Semester widmen wir uns der Geschichte des Grafikdesigns und legen dabei einen besonderen Fokus auf Stilgeschichte und Remix-Kultur. Wir untersuchen, woher bestimmte Ästhetiken kommen, unter welchen Bedingungen sie entstanden sind und warum sie in bestimmten Kontexten zum Einsatz kamen. Uns interessiert nicht nur, wie und was gestaltet wurde, sondern vor allem: warum wurde so gestaltet? Gestaltung verstehen wir dabei als bewegliches Archiv, als ein System aus Ideen, Codes und Bildern, das sich ständig neu zusammensetzt.
Was können wir aus der Vergangenheit lernen, um Formen für heute – und vielleicht sogar für die Zukunft – zu entwickeln?
Neben der Analyse steht die eigene gestalterische Praxis im Zentrum: In euren Projekten beschäftigt ihr euch intensiv mit einer bestimmten Zeit und ihren kulturellen, gesellschaftlichen oder gestalterischen Phänomenen. Das kann ein Abschnitt aus der Vergangenheit sein, die Gegenwart – oder auch ein spekulativer Entwurf der Zukunft. Dabei geht es nicht um bloßes Nachahmen, sondern um reflektiertes Weiterdenken, Umdeuten – und um das Entwickeln eigener Haltungen, Ansätze und Formen.
Gestalten heißt auch: sich positionieren. Was ist euer Blick auf die Gegenwart? Was ist euer Stil? Und wie lässt sich daraus eine Sprache entwickeln, die im Heute verankert ist – aber offen bleibt für das, was kommt?
- jeden Montag, 14:30 bis etwa 18 Uhr findet unser Schwerpunktprogramm statt
- jeden Dienstag, 10:00 bis 17:00 Uhr, und Mittwoch werden Konsultationen angeboten, mögliche Programmpunkte folgen
- Mittwochs liegt der Schwerpunkt auf Master Studierenden und BA und MA Abschlüssen
- Donnerstags: freies Arbeiten am Projekt
- Projektwochen: 27. Oktober bis 30. Oktober (3. Semesterwoche) und 12. bis 16. Januar (12. Semesterwoche), diese sind ganzwöchentlich für die Schwerpunkte vorgesehen
- Exkursionen, Gastvorträge und Workshops sind geplant
Bachelor Kommunikationsdesign
Mit den bisher erlernten Kompetenzen wird im Modul Komplexes Gestalten projektorientiert unter einem spezifischen Thema gearbeitet. Die Studierenden führen dabei eigenständig alle Schritte von der Recherche über die Konzeptentwicklung und den Entwurf bis hin zur Gestaltung und abschließenden Präsentation durch.
Master Visual Strategies and Stories
Im Master Modul Komplexes Gestalten wird im Rahmen einer projektorientierten Auseinandersetzung anhand eines künstlerisch-gestalterischen Entwicklungsvorhabens die individuelle fachliche Befähigung vertieft und im Reibungsfeld einer gesellschaftlichen/professionellen Anwendung diskutiert.
Unter Anwendung von Methoden künstlerischer Forschung sollen eigenständige künstlerisch-gestalterische Lösungsansatze entwickelt und inhaltliche, methodische und medienspezifische Fragestellungen vertieft werden.
What’s Contemporary?
Design never emerges in a vacuum. It reflects what is happening in society, technology, and culture, and it always says something about the spirit of the times. Today, we live in a present that is strongly influenced by references to the past: styles are quoted, mixed, and algorithmically reassembled. And often without any discernible origin. AI is also changing the rules of the game: references are automated, accelerated, and unbounded, and the archive becomes a generator.
This makes the question of what is contemporary all the more urgent:
What’s contemporary, and what’s next?
In the coming semester, we will focus on the history of graphic design, with a special emphasis on style history and remix culture. We will examine where certain aesthetics come from, under what conditions they arose, and why they were used in certain contexts. We are not only interested in how and what was designed, but above all: why was it designed that way? We understand design as a mobile archive, a system of ideas, codes, and images that is constantly being reconfigured.
What can we learn from the past in order to develop forms for today—and perhaps even for the future?
In addition to analysis, the focus is on your own design practice: in your projects, you will deal intensively with a specific period and its cultural, social, or design phenomena. This can be a section from the past, the present—or even a speculative design for the future. This is not about mere imitation, but about reflective thinking, reinterpretation, and the development of your own attitudes, approaches, and forms.
Designing also means positioning yourself. What is your view of the present? What is your style? And how can you develop a language that is anchored in the present but remains open to what is to come?
- Every Monday, 14:30 to around 18:00 our focus programme takes place
- Every Tuesday, 10:00 to 17:00, and Wednesday consultations are offered, possible programme items follow
- On Wednesdays, the focus is on Master’s students and BA and MA graduates
- Project weeks: 27 October to 30 October (3rd semester week) and 12 to 16 January (12th semester week), these are planned every week for the focus areas
- Excursions, guest lectures and workshops are planned
Bachelor Communication Design
In the Complex Design module, students use the skills they have learned so far to work on a specific topic in a project-oriented manner. Students independently carry out all the steps from research, concept development and design through to design and final presentation.
Master Visual Strategies and Stories
In the Master’s module Complex Design, individual professional skills are deepened and discussed in the field of friction of a social/professional application as part of a project-oriented examination based on an artistic/design development project.
Using methods of artistic research, independent artistic and creative solutions are developed and content-related, methodological and media-specific issues are explored in depth.