In den letzten Jahren haben sich die Nachfrage nach einer kritischen Auseinandersetzung mit der Ordnung der Moderne deutlich verstärkt, sowohl in Europa als auch im sogenannten „Global South“. Warum ist die Kritik an der Moderne für europäische Institutionen wie Museen so zentral geworden? Welche Bedeutung hat sie im Bereich Design? Und lässt sich Design überhaupt jenseits moderner Paradigmen denken?
In diesem Seminar wird die Moderne kritisch hinterfragt. Es setzt sich mit lateinamerikanischen Theoretiker*innen auseinander, die die enge Verbindung zwischen Moderne und der Unterdrückung und epistemische Enteignung anderer, nicht-europäischer Perspektiven und Lebenswelten sichtbar gemacht haben. Ausgangspunkt ist das Werk „Vistas of Modernity: decolonial aesthesis and the end of the contemporary“ des mexikanischen Soziologen Rolando Vázquez, das verdeutlicht, wie die Moderne Wahrnehmung und Darstellung reguliert hat.
Durch Texte, Diskussionen und kreative Übungen werden wir zentrale Konzepte erarbeiten und Entwicklungen kritischen Denkens aus Lateinamerika, Afrika und Europa miteinander ins Gespräch bringen mit einem besonderen Fokus auf die Verflechtungen in Kunst und Design. Studierende sind eingeladen, Designpraktiken kritisch zu analysieren und ihre eigenen Zugänge neu zu reflektieren.
Die Texte sind auf Englisch, jedoch können Diskussionen, Präsentationen und schriftliche Arbeiten sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch stattfinden.
In recent years, there have been unprecedented calls for a critical examination of the modern order, from Europe to the so-called “Global South.” Why has the critique of modernity become so central to European institutions such as museums? What relevance does it hold for the field of design? Is it even possible for design practices to exist outside of modernity?
This seminar brings modernity under scrutiny, engaging with Latin American thinkers who have cast light on the inextricable connection between modernity and its consequent uprooting and displacement of other non-European worldviews. Anchored in Vistas of Modernity: decolonial aesthesis and the end of the contemporary by Mexican sociologist Rolando Vázquez, the course reflects on how modernity has regulated perception and representation.
Through readings, discussions, and creative exercises, we will unpack key concepts and engage with developments of critical thinking across Latin America, Africa, and Europe while focusing on the resonances in the fields of arts and design. Students are invited to critically observe design practices and rethink their own.
Readings are in English, but students are free to discuss, present, and write either in English or German.
Lern- und Qualifikationsziele BA und MA: Um die Lern- und Qualifikationsziele zu erreichen, wird vorzugsweise eine mündliche Präsentation von ca. 15 Minuten zu einem ausgewählten Thema, einer Lektüre oder einer Fallstudie erwartet. Nach Absprache kann alternativ eine schriftliche Hausarbeit (bis zu 10 Seiten) oder eine visuelle Arbeit in Verbindung mit einem kurzen Begleittext erarbeitet werden.
Lern- und Qualifikationsziele MA Design Studies: Um die Lern- und Qualifikationsziele zu erreichen werden neben der verpflichtenden Präsentation in Referatsform (oder vergleichbar) eine zusätzliche, schriftliche Hausarbeit erwartet. Sie umfasst in der Regel ein Volumen von bis zu 20 Seiten.