Er macht Menschen gleich und trotzdem unterschiedlich. Täglich konfrontiert der Körper uns mit Grenzen und Ansprüchen, bestimmt zugleich Haltung und Handlung. Er ist einfach da. Doch in Ruhe lassen wir ihn selten, müssen uns immer wieder zu ihm verhalten. Wie kann der Körper Einzug in den Essay finden? Ist der Essay selbst ein Körper, der sich bewegen will, rennen, springen und vielleicht auch schlafen?
Von abstrakter Kunst über interspezifische Kommunikation zwischen Mensch und Tier bis zum ultra-optimierten Körper auf Social Media untersuchen wir den Essay als eine Form, die eine Gegenwart fassen will. Wir fragen nach Ideal und Schönheit, aber stellen uns auch dem Hässlichen und der Verletzlichkeit.
Kurze spontane Schreibübungen geben Anstoß, einen eigenen Zugang zum Thema zu finden. Im Mittelpunkt steht die Werkstatt, in der eigene Texte verfasst, Vorhaben geplant und besprochen werden. Texte von Montaigne, Margarete Stokowski oder Annie Ernaux begleiten uns.
Lara Rüter, 1990 in Hannover geboren. Sie war Preisträgerin für Lyrik beim 26. Open Mike. 2020 erhielt sie den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik, 2021 den Wolfgang-Weihrauch Förderpreis beim Literarischen März. 2022 erhielt sie ein Stipendium der Kulturstiftung des Freistaat Sachsens und 2023 eine Residenz im Mare-Künstlerhaus. 2023 war sie auf der Shortlist für den Edit-Essaypreis. Ihr Debüt „amoretten in netzen“ ist im Frühjahr 2024 bei Wunderhorn erschienen. Sie lebt in Leipzig.