Klang und Raum sind untrennbar miteinander verbunden. Wie beeinflusst Klang unsere persönliche Wahrnehmung von Räumen? Wie können Klänge Räume transformieren, irritieren oder erschaffen? Was hören wir, wenn wir genauer hinhören, während wir uns durch unsere von Infrastruktur geprägte Umwelt bewegen, und wie beeinflussen diese akustischen Eindrücke unser Raumempfinden?
Das Seminar vermittelt ein grundlegendes Verständnis für das Zusammenspiel von Klang und Raum und möchte Impulse für eine künstlerische Auseinandersetzung geben. Die Teilnehmer*innen lernen technische Grundlagen der Mikrofon- und Aufnahmetechnik und die Grundlagen des Audioschnittprogramms Reaper.
Neben den technischen Grundlagen werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Klangkunst und machen uns mit verschiedenen Beispielen vertraut – darunter Raum-Klang-Installationen, Klang als szenografisches Mittel sowie akustische Interventionen im öffentlichen Raum. So erhalten wir einen ersten Überblick über künstlerische Herangehensweisen und Möglichkeiten in diesem Feld. In praktischen Übungen sensibilisieren wir unser Gehör für die Umwelt und experimentieren mit klanglichen Eingriffen. Eine gemeinsame Session widmet sich dem Bau kleiner mobiler Lautsprechermodule (Sound-Graffitis), die im öffentlichen Raum platziert werden können. Wir erstellen ein Archiv aus Field Recordings und eigens produzierten Klang-Samples als Grundlage für eigene Kompositionen und akustische Kontextverschiebungen.
Zum Abschluss des Seminars komponieren die Teilnehmer*innen eigene kleine mehrspurige Klangstücke für die gebauten Lautsprechermodule. Diese Module werden schließlich als temporäre Klanginstallationen in unterschiedlichen öffentlichen Räumen platziert und aktiviert. Dabei stellt die Auswahl der Orte und die räumliche Wirkung des Klangs ein zentrales Gestaltungselement dar.
Laura Immler entwickelt Raum-/Bühnenkonzepte, Soundarbeiten sowie inhaltliche Setzungen für Performances in der freien Theaterszene, an Stadt- und Staatstheatern und in Kunsträumen. In unterschiedlichen Kontexten und Kooperationen experimentiert sie mit voice cut ups, drones, field recordings und konzeptuellen Setzungen für Performances, Rauminstallationen oder Interventionen und andere Experimente.