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Mode gestalten kann das aufregendste und anstrengendste sein. In diesem Projekt arbeiten Studierende an aktuellen Themen und Fragestellungen in ihrem Studium und danach als Berufsanfänger*innen im Modedesign, und gehen auf die Suche: Wie kann ein Modeprojekt im Studium anders organisiert sein? Statt individueller Kollektionen arbeiten die Studierenden in diesem Projekt kollektiv, aufgeteilt in Departments und entlang definierter Produktgruppen, um eine gemeinsame Kollektion zu entwickeln. Gemeinsam mit der Autorin und Journalistin Alexandra Bondi de Antoini diskutieren sie Themen wie Mental Health, Kondition von Arbeit, Überarbeit und Überanstrengung, und den Umgang damit, bereits im Studium.
Dazu findet eine Recherche zu Arbeitskonditionen in der Vergangenheit statt: In der Sammlung „Feministische Internationale - Texte zu Geschlecht, Klasse und Emanzipation 1832 - 1936“ (2024, Vincent Streichhahn) lernen Studierende Autor*innen und Aktivist*innen kennen, die zu den Umständen von Arbeit bereits vor 200 Jahren Texte veröffentlichten, die sich überraschend aktuell lesen lassen. Neben der Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Arbeitskonditionen und -Bedingungen werden sie sich in Kleingruppen auch in der Recherche von Bekleidungsreferenzen in Workwear beschäftigen. Nanyi Li wird einen Upcycling-Workshop leiten, Michiel Keuper wird einen Drapage-Workshop geben.
Nach dem Definieren von gemeinsamen Zielen, dem Aufzeichnen von Gesprächen, sowie Interviews mit Gästen teilen sich die Studierenden in Departments auf, wo Produktgruppen entwickelt werden. Das spezialisierte und konzentrierte Arbeiten an Produkten mit nur wenigen Schnitten mit Abwandlungen soll Studierende helfen, sich einerseits zu fokussieren, und gleichzeitig eine abwechslungsreiche, kontrastvolle und vollständige Kollektion als Kollektiv zu entwickeln, die von vielen unterschiedlichen Stimmen profitiert. In einem Styling-Workshop werden die Looks am Ende zusammengestellt.
Die Kollektion wird als Gruppe inszeniert, erste Texte veröffentlicht und Ziele entwickelt für das kommende Semester.
Das Projekt findet eine Fortführung im kommenden Semester, wo die Essays, Interviews und Gesprächsaufzeichnungen zusammen mit der Kollektion in einem Zine zusammengebracht werden. Aus der erarbeiteten Kollektion werden ausgewählte Produkte mit internationalen Gästen aus Design und Sales für einen kommerziellen Verkauf überarbeitet und überführt und Kleinserien produziert. Dazu findet die Konzeption zu einer Ausstellung und/oder Shop statt.
Das Projekt findet kollaborativ zwischen Studierenden im Bachelor sowie im Master statt. Die Bewertungskriterien und der Umfang des Outputs unterscheiden sich wie folgt:
BA Modedesign
Im Entwurfsmodul werden die verschiedenen in den ersten beiden Jahren erlangten Kompetenzen zusammengeführt und an einer komplexen Aufgabenstellung angewendet. Ziel ist es, Entwurfsstrategien zu entwickeln, die auf fundierten Konzepten basieren und einen experimentellen, konstruktiven und gestalterisch durchdachten Beitrag im Modedesign leisten.
MA Conceptual Fashion Design
Im Master-Entwurfsmodul findet im Rahmen einer projektorientierten Auseinandersetzung eine individuelle Vertiefung statt. Hierfür werden künstlerisch-gestalterische Vorhaben mit forschungsbasierter Recherche weiterentwickelt. Der Output im Master ist deutlich umfangreicher, komplexer, stärker durchdrungen in der Recherche und präzise in Kritik und Relevanz eines zeitgemäßen Beitrags zum Modedesign.