Dandara Maia

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Designanthropologie

Dandara Maia ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Designanthropologie im Fachbereich Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Seit 2019 promoviert sie in Anthropologie an der Universität Bayreuth, gefördert durch das DAAD Graduate School Scholarship Programme (GSSP) und vom Africa Multiple Cluster of Excellence. Ihre Dissertation mit dem Titel »Mapping African Prints: Following Africanness from Nigeria to the Brazilian Black Diaspora« untersucht die Konstruktion der afrikanischen Identität von Wax Prints, auch bekannt als Ankara oder African Prints. Durch die Analyse ihrer Verflechtungen mit Handel, Kolonialismus, Design und zeitgenössischer Mode fragt sie, wie Wax Prints, die in Europa entstanden sind und später nach Westafrika importiert wurden, als »afrikanisch« konstruiert werden.

Ihre Arbeit verbindet Design und Anthropologie, indem sie das soziale Leben von Textilien mit ihren materiellen Dimensionen in Dialog bringt. In ihrer Dissertation kombiniert sie ethnografische Feldforschung mit materieller und visueller Analyse, um zu zeigen, wie Textilien zirkulieren, Bedeutung erlangen und Identitäten in verschiedenen Kontexten formen. Dieser interdisziplinäre Ansatz gründet in ihrer akademischen Ausbildung. Sie hat einen Master-Abschluss in Bildenden Künsten der Universidade Federal do Rio de Janeiro (Brasilien) erworben, wo sie die Forschung zu Wax Prints begann und deren Rolle als politisches Instrument der afro-brasilianischen Identität untersuchte. Zudem hat sie einen Bachelor-Abschluss in Modedesign vom SENAI/CETIQT in Brasilien und ergänzt ihre akademische Ausbildung durch ein Zertifikat im Textildruckdesign, das ihre theoretische Arbeit mit praktischer Materialarbeit verbindet.

Ihre Forschungsinteressen und kuratorischen Projekte beschäftigen sich mit den Schnittstellen von Materialkultur, Dekolonialität und Modewissenschaft, mit besonderem Fokus auf die Textilgeschichte Afrikas und Afro-Brasiliens sowie Yoruba-Kosmologien und -Epistemologien. Sie hat mit Institutionen wie dem Iwalewahaus in Bayreuth und Schloss Balmoral in Bad Ems zusammengearbeitet, wo sie kuratorische Projekte zu afrikanischer und afro-brasilianischer Kunst und Mode entwickelte. Am Linden-Museum Stuttgart forschte sie in der Wax-Print-Sammlung und trug zur digitalen Sammlung des Museums bei. Ihre Forschungs- und kuratorische Arbeit legt Wert auf Zusammenarbeit, dekoloniale Ansätze und Gemeinschaftlichkeit.

Publikationen:

“Ankara Prints in the Afro-Brazilian Diaspora”. In: ReVista, the Harvard Review of Latin America Bd. XXIV (2024), Nr.1

“Reclaiming tradition, fashioning citizenship: Ankara in contemporary Brazilian Afrocentric fashion”. In: International Journal of Fashion Studies Bd. 10 (2023), Nr. 2, S. 189–205

11a Bienal de Berlim: questionando o eurocentrismo pela perspectiva do Sul”. URL https://projetoafro.com/editorial/artigo/11a-bienal-de-berlim-questionando-o-eurocentrismo-pela-perspectiva-do-sul/. — Projeto Afro

“O vestir político: as estampas wax hollandais como ferramentas de afirmação da identidade afro-brasileira”. In: dObra[s] – revista da Associação Brasileira de Estudos de Pesquisas em Moda Bd. 12 (2019), Nr. 25, S. 144–164

Lehrangebote Wintersemester 2025/26