Eva Storms - Zurückhaltung ist nicht möglich

Diplomarbeit von Eva Storms im Fachgebiet Zeitbasierte Künste

Sowohl in meiner praktischen, als auch in meiner theoretischen Arbeit untersuche ich, mich umgebende Ein- und Zuordnungsmechanismen, kulturelle, soziale und politische Zeichen und Normen, anhand der Regeln, die dem Tragen von Kleidung oder im speziellen Uniformen innewohnen.

Durch meine künstlerische Praxis, suche ich konstruierte Normvorstellungen beweglich werden zu lassen, um eben nicht vermeintlich stabiles Wissen und statische Geschichtsschreibung zu produzieren. Denn diese konstruierten Normvorstellungen sind wertend.
Sie ziehen Grenzen, bauen einschließende und ausschließende Systeme und unterscheiden zwischen „normalem“ und „abweichendem“ Verhalten. Sie formieren sich in Kategorien, in Sprache und Bildern und stehen in permanenter Abhängigkeit zu gesellschaftlichen Bewegungen.


Der Rückgriff auf Kleidung als Kommunikationsmittel scheint mir eine Möglichkeit, Sehgewohnheiten und Wahrnehmungsschemata zu befragen. Die Bildmächtigkeit und Symbolkraft von Uniformen, ermöglichen es mir, insbesondere durch digitale Medien, gewohnte Platzierungen und Zuordnungen zu verschieben.
Ich bediene mich untersuchender Methoden, um auszuloten, inwieweit es mir möglich sein kann, strukturelle Phänomene durch symbolische Bilder zu entlarven oder zu verunordnen.

Fotos: Max Méndez