VORTRAG im Rahmen der Reihe "Erzählte Textilgeschichte"

VORTRAG im Rahmen der Reihe "Erzählte Textilgeschichte"
Werkstatt-Wirken: Auf der Suche nach Gunta Stölzl (1897-1983)
Wie untersucht man die Karriere einer Weberin, die in der Kunstgeschichte lange Zeit kaum sichtbar war? Wie rekonstruiert man eine Werkstattpraxis, die sich über München, Weimar, Herrliberg, Dessau und Zürich erstreckt?
In ihrem Vortrag gibt Dr. Mirjam Deckers Einblick in ihre jahrelange Forschungsarbeit über die Weberin Gunta Stölzl. Zwar ist Stölzl vor allem durch ihre Jahre als Meisterin am Bauhaus bekannt geworden, doch ihr halbes Jahrhundert in der Schweiz, in dem sie ihre eigene Werkstatt führte und eine völlig eigenständige Praxis entwickelte, blieb bislang weitgehend unerforscht. Deckers promovierte im September 2025 an der Universität Groningen mit der Dissertation Gunta Stölzl (1897 - 1983). Werkstatt from Germany to Switzerland, der ersten umfassenden Studie zu Stölzls Gesamtwerk, mit besonderem Fokus auf ihren Werkstätten und Arbeitsprozessen.
Seit 2018 arbeitet Deckers für den Nachlass von Gunta Stölzl und beschäftigt sich intensiv mit Fragen der textilen Praxis, Materialität und Quellenlage. In ihrem Vortrag spricht sie über ihre Wege durch Archive, Museen und Nachlässe: Welche Herausforderungen bringt die Forschung mit sich? Welche Geschichten lassen sich aus Fäden, Teppichen, Briefen und Dokumenten rekonstruieren? Und warum ist Textilforschung so wichtig?
Dr. Mirjam Deckers (1996) ist Kunsthistorikerin in den Niederlanden. Sie studierte Kunst- und Kulturwissenschaften sowie Philosophie in Groningen. Seit September 2025 ist sie Dozentin für Museologie an der Radboud Universität in Nimwegen. Zudem war sie an verschiedenen Ausstellungen beteiligt, darunter Gunta Stölzl & Johannes Itten: Textile Universen im Kunstmuseum Thun (2024). Sie arbeitet freiberuflich als Kuratorin, Kritikerin und Dozentin.




















