KI, Datenschutz Urheberrecht

Wem gehört das Bild? Wer ist für die Bilder verantwortlich? Muss man KI generierte Bilder kennzeichnen? Womit wurden die Modelle trainiert? Was muss ich beachten?

Wem gehört das Bild?  Wer ist für die Bilder verantwortlich?
Nach dem aktuellen Urheberrechtsgesetz (UrhG)(Link) sind diejenigen verantwortlich, die das Werk erstellt haben, oder / und es ( bspw. auf ihrer Webseite) veröffentlichen. Wer mithilfe einer KI gewaltverherrlichende oder andere illegale Motive produziert und / oder teilt, kann rechtlich dafür belangt werden. Ein Urheberrecht an einem KI generierten Bild existiert nur dann, wenn die KI im schöpferischen Prozess eine untergeordnete Rolle gespielt hat. Der eigene Prompt ist dafür bisher nicht ausreichend. Das bedeutet, dass mit KIs wie Dall-E Midjourney oder Stable Diffusion generierte Bilder urheberrechtlich nicht geschützt sind. Die Frage, wie man einen ausreichenden schöpferischen Prozess nachweisen kann, ist noch nicht geklärt.
 

Muss man KI generierte Bilder kennzeichnen?
Durch KI generierte Bilder, die real existierende Menschen zeigen oder mit solchen Menschen verwechselt werden können, müssen immer als KI generiert gekennzeichnet werden. Verschiedene Anbieter*innen von Bild KI haben zur Frage der Kennzeichnungspflicht unterschiedliche Regelungen, die beachtet werden sollten. Meistens reicht es, den bzw. die Anbieter*in der Software unter dem Bild zu benennen. 
 

Womit wurden die Modelle trainiert? 
KI-Modelle benötigen Millionen von Bilder, um zu funktionieren. Der Datensatz, auf dessen Basis Stable Diffusion trainiert wurde, umfasst bspw. mehr als 5,8 Milliarden Verweise auf Bilder und deren Beschreibungen. Diese Bilder stammen aus dem Internet, gesammelt von sogenannten “Crawlern”. Diese durchsuchen das Internet und sammeln große Mengen an Bildern und deren Beschreibungen, um sie als Rohmaterial für das Training von KI-Modellen zu nutzen. Unter diesen Bildern sind nicht nur allgemeine Inhalte, sondern auch sensible, personenbezogene Daten wie Nacktbilder und Bankinformationen oder urheberrechtlich geschützte Werke von Gestalter*innen und Kreativen. Das Training von KI-Anwendungen mit den Bilddateien individueller Künstler*innen ermöglicht es der Allgemeinheit, sogenannte “Mimikrys”, also Nachbildungen des spezifischen Stils der*des Künstler*ins zu erstellen. 

Eigene Bilder zu schützen ist durch sogenanntes “Data Poisoning” möglich. Einen Artikel zu zwei Tools zum Schutz der eigenen Bilder befindet sich hier: Link 

Der Trainingssatz von Stable Diffusion ist einer der wenigen, die öffentlich zugänglich sind. Unter der  Webseite haveibeentrained.com (Link) kann der Datensatz danach durchsucht werden, ob eigene Fotos oder Werke darin verwendet wurden. Der AI-Act der Europäischen Union ist ein erster Schritt in die Richtung, die Offenlegung der Trainingsdaten von KI Modellen für alle Anbieter*innen verpflichtend zu machen. (Stand 2024)
 

Was muss ich beachten?

  • Wer eigene Modelle trainieren will, sollte entweder nur eigene Bilder nutzen oder sich das Einverständnis der Urheber*innen besorgen. Auch ist es möglich, Bilder zu nutzen, die dies durch eine Lizenz erlauben (bspw. CC Lizenzen)
  • Durch KI generierte Bilder sind meistens urheberrechtsfrei. Dennoch haben verschiedene KI-Dienste eigene Regeln, was die Nutzung von generierten Bildern betrifft - daher sollten die Richtlinien der jeweiligen Anbieter geprüft werden.
  • Wer  sich in KI-generierten Bildern auf bereits existierende Werke, wie Bilder, Filme oder Romane bzw. fiktive Charaktere bezieht, können das Urheberrecht der ursprünglichen Schöpfer*innen verletzen. Dabei gilt jedoch die “pastiche Schranke”: Parodien, Karikaturen und Pastichen (bspw. Hommage oder Satire) sind erlaubt, auch wenn sie sich auf urheberrechtlich geschützte Werke beziehen  

Quellen
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/urheberrecht-kuenstliche-intelligenz-ki-internet-100.html
Schulung: (Neue) Regeln zu künstlicher Intelligenz (KI): Spotlight Urheberrecht: https://vimeo.com/889103149/8870a48e7d
https://interaktiv.br.de/ki-trainingsdaten/index.html