Der Kurzfilm „In den Wohnungen meiner Mutter sind viele Türen“ von Burg-Student David Kind ist in die Shortlist des Deutschen Kurzfilmpreises aufgenommen.

Der Kurzfilm „In den Wohnungen meiner Mutter sind viele Türen“ von Burg-Student David Kind ist in die Shortlist des Deutschen Kurzfilmpreises aufgenommen.
David Kind, Student der Studienrichtung Zeitbasierte Künste ist mit seinem Kurzfilm „In den Wohnungen meiner Mutter sind viele Türen“ auf der Shortlist des Deutschen Kurzfilmpreises 2025.
Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Er wird jedes Jahr von der oder dem Staatsminister*in für Kultur und Medien verliehen. Prämiert werden herausragende Kurzfilme in den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Animations- und Experimentalfilm. Neben dem Preisgeld von 30.000 Euro sind alle Gewinner*innenfilme zudem automatisch für das Auswahlverfahren zu den Oscars qualifiziert.
David Kinds Kurzfilm befindet sich auf der Shortlist der Kategorie „Dokumentarfilme bis 30 Minuten Laufzeit”.
David Kind - In den Wohnungen meiner Mutter sind viele Türen
D, 2024, 18 Minuten
Wir alle kennen Fotos mit übermalten oder ausgeschnittenen Gesichtern. Wie ein Refrain wirkt die Hand, die Familienaufnahmen mit Stiften und anderen Gerätschaften bearbeitet und wiederholt eingeblendet wird. Die Auslöschungsversuche sind hörbar. Sie übertragen sich als Missklang auf den Körper. Zerkratzen, verfremden, wegmachen. Meistens den Kopf einer Frau. Auch wenn der Erzähler in der dritten Person spricht, auch wenn die Hand womöglich nicht die seine ist, könnten es eigene Erfahrungen sein. Im Zentrum der eher fragmentarischen Schilderungen steht eine Mutter, die ihre Kinder prügelt und quält. Es ist eine Kindheit in permanenter Angst. Wie geht man mit den Erinnerungen und Narben im Erwachsenenalter um? Lässt sich das Erlebte überhaupt mit Worten fassen? Warum sind einem die Geschwister, die dasselbe Leid erlitten haben, seltsam fremd? David Kinds essayistische Annäherung an das Trauma der Gewalterfahrung fällt fragend aus. Äußerst behutsam werden die titelgebenden Türen geöffnet.
(Anke Leweke)








![Alfred Stieglitz, Georgia O’Keeffe – Hands, 1919. Gelatin silver print, 9 7/16 x 7 1/2 inches. Georgia O’Keeffe Museum, The Georgia O’Keeffe Foundation. [2003.1.4]](https://www.burg-halle.de/home/_processed_/c/3/csm_475209_06d2a9500d.jpg)












