In Halle (Saale) haben zwei Institutionen der zeitgenössischen Bildenden Kunst eine Kooperation gestartet, von der beide Partner, vor allem jedoch Forscher*innen und Studierende sowie Bildende Künstler*innen profitieren.

In Halle (Saale) haben zwei Institutionen der zeitgenössischen Bildenden Kunst eine Kooperation gestartet, von der beide Partner, vor allem jedoch Forscher*innen und Studierende sowie Bildende Künstler*innen profitieren.
Die Bibliothek der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle erhält ab sofort jedes Jahr ein Konvolut von Büchern aus der Bibliothek des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt e.V. (BBK) als Dauerleihgabe (Depositum). Die seit 2019 aufgebaute BBK-Bibliothek besteht zum größten Teil aus Künstlermonografien, -katalogen und -sammelbänden zu zeitgenössischer Kunst in Sachsen-Anhalt – viele davon gelangten als Schenkungen hiesiger Künstler*innen in BBK-Besitz.
Für die BURG besonders spannend ist der Zuwachs zahlreicher Exemplare sogenannter Grauer Literatur, die keiner Pflichtabgabe unterliegen und deshalb bislang nur wenig in wissenschaftlichen Bibliotheken zu finden sind. Die Burg Bibliothek erweitert damit ihre Bestände um relevante zeitgenössische Literatur mit häufig nur geringer Auflage, auf die sie über die üblichen Beschaffungswege nur selten zugreifen kann. Der BBK sowie dessen Mitglieder profitieren von der größeren Sichtbarkeit und besseren Benutzbarkeit im Rahmen einer renommierten Fachbibliothek.
Die erste Übergabe umfasst rund 150 Publikationen. Die BBK-Vertreter*innen René Schäffer (Mitglied und Mit-Initiator des Bibliotheksprojekts) und Ruth Heftrig (Geschäftsführerin) übergaben die erste Lieferung an die Leiterin der Hochschulbibliothek Katharina Loos und ihre Mitarbeiterin Anne-Kathrin Bernsdorf. Die Einarbeitung der Bestände in den online zugänglichen Bibliothekskatalog der BURG wird in den kommenden Monaten erfolgen.
Zur Geschichte der BBK-Bibliothek
Im September 2019 gab ein Mitgliederprojekt von René Schäffer und Andrey Bobb den Startschuss für den Aufbau einer Bibliothek des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt e.V., in der Publikationen von zeitgenössischen Künstler*innen unserer Region versammelt wurden, darunter auch Graue Literatur. Die BBK-Bibliothek umfasst aktuell ca. 300 Bände, darunter auch ein kleiner Altbestand aus DDR-Zeiten und lädt die Besucher*innen im Foyer der BBK-Geschäftsstelle zum stöbern ein. Hin und wieder werden Bände für wissenschaftliche Forschungen verliehen, einen regelmäßigen Leihverkehr kann der BBK Sachsen-Anhalt jedoch nicht leisten, zumal die Geschäftsstelle nur Mo-Mi von 10-16 Uhr besetzt ist. Die Kooperation wurde durch die Mitgliederversammlung des BBK Sachsen-Anhalt im Frühjahr 2024 einstimmig beschlossen und in einem Vertrag zwischen Burg und BBK im Herbst 2025 besiegelt.