Lehrangebot

Dinge gebrauchen – Designgeschichte als Geschichte des Gebrauchens

Konventionelle Designgeschichten stellen sich oft als Erzählungen dar, die um das zentrale Element der Objekte kreisen, sind Bilderbücher, die gehypte Klassiker der Geschichte des Gestaltens zeigen. Die von meist namhaften Designern (manchmal auch Designerinnen) entworfenen Objekte werden auf einer "Heldenreise", die zu ihrem Erscheinen auf der Bühne der Welt führt, gezeigt. Hier geht es um das "Gesehenwerden", das das "Habenwollen" induziert. Der Moment dieser Präsentation ist ein Moment der Verblendung. Alles, was danach kommt, ist nur Verheißung und Hoffnung. Was real geschieht kommt in der Erzählung nicht mehr vor.

Hier wollen wir ansetzen und die Geschichte des Designs als Geschichte des realen Gebrauchens zeichnen.

Noch konsequenter: Wir ignorieren (zunächst) die Objekte und nehmen uns beispielhafte Grundmuster des Gebrauchens als Tätigkeiten zur Befriedigung konkreter Bedürfnisse vor. Wir schauen uns an, wie sich die Vorgänge, die Handlungen, das Erleben, das Genießen oder das Erleiden des Gebrauchens verändert haben. Um erst dann zu sehen, wie sich dies in jeweils konkreten Strukturen – Dingen, Räumen, Medien – vergegenständlicht hat.

Ein Beispiel könnte sein: Lesen. Das Lesen ist eine Handlung des Gebrauchens von medialen Trägern von Texten (strukturierte und codierte Informationen) und der Texte selbst. Zweck: Informieren, Wissen erwerben, sich unterhalten... Wie hat sich das Lesen als Gebrauchshandeln verändert?

Im Seminarablauf stehen am Beginn 1–2 einführende Vorlesungen. Die Statements zu Teilfragen des Themas und dann die Präsentation im Abschlusskolloquium zum letzten Seminartermin werden in kleinen Teams von 3–4 Teilnehmer:innen erarbeitet.

 

Lern- und Qualifikationsziele BA und MA: Um die Lern- und Qualifikationsziele zu erreichen, werden vorzugsweise Gruppenpräsentationen in Referatsform (oder vergleichbar) erwartet. Eine zusätzliche schriftliche Hausarbeit kann nach Absprache erarbeitet werden. Sie umfasst in der Regel ein Volumen von bis zu 10 Seiten.

Lern- und Qualifikationsziele MA Design Studies: Um die Lern- und Qualifikationsziele zu erreichen werden neben der verpflichtenden Präsentation in Referatsform (oder vergleichbar) eine zusätzliche, schriftliche Hausarbeit erwartet. Sie umfasst in der Regel ein Volumen von bis zu 20 Seiten.