Jour Fixe: Kollektiv supertecture zu Gast

Das Kollektiv supertecture stellt in diesem Jour Fixe seine Arbeit vor. Die ehrenamtlich, sozial und umweltfreundlich engagierten Architekt*innen arbeiten in ausgewählten Dörfern in Nepal und Tansania. Als Kollektiv möchte supertecture ungeschriebene Gesetze und Weltbilder in Architektur und Entwicklungszusammenarbeit verlernen und unvoreingenommen solidarisch über die Kontinente hinweg Architektur verschenken. So entstehen nicht nur Schulen und Kindergärten, sondern auch Genossenschaftshotels, Riesenrutschen, Kirchenmoscheen und schwimmende Theater.

Durch das konsequente In-Frage-Stellen traditioneller Architektur-Exporte und der klassischen design-build-Strategie entstehen unter anderem wunderbar schiefe, von Tansanischen Kindern entworfene Häuser und digitale Klassenräume aus Entwürfen aller 13 nepalesischen Architekturschulen. Mit großem Bewusstsein für ihre globale Verantwortung, mit dem Glauben an ihre eigene Systemrelevanz und weit weg von Tarifordnungen übernehmen kleine Teams angehender Architekt*innen ihre jeweils eigene Schirmherrschaft für den kleinstmöglichen Teil eines Bauvorhabens: ein „roomhouse" – ihr ein-Raum-großes-Haus, das sie selbst konzipieren, erforschen, planen und bauen.

Durch lokale und oft unterschätzte Ressourcen wie Plastikmüll, Erdbebenfenster, Stampflehm, alte Ziegel, Glasflaschen oder Reisschalenasche entstehen diese kleinen Häuser sparsam und solidarisch. Voll alternativer und kreativer Ideen stärkt jedes Bauprojekt die Gemeinschaft, in der alle mit anpacken. So wird jedes Haus zum „happening" und zur sozialen Plastik mit einzigartiger Entstehungsgeschichte.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 26. April 2022, um 18.45 Uhr in Raum 103/104 in der Villa auf dem Campus Design statt.