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Silke Helfrich / Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.)
Commons
Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat, 2014 (2. Auflage)
Sign: FC 7 Com
Commons – die Welt gehört uns allen! Die nicht enden wollende globale Finanzkrise zeigt: Markt und Staat haben versagt. Deshalb verwundert es nicht, dass die Commons, die Idee der gemeinschaftlichen Organisation und Nutzung von Gemeingütern und Ressourcen, starken Zuspruch erfahren – nicht erst seit dem Wirtschaftsnobelpreis für Elinor Ostrom. Commons sind wichtiger denn je. Sie beruhen nicht auf der Idee der Knappheit, sondern schöpfen aus der Fülle.
Dieser Band mit Beiträgen von 90 internationalen Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft stellt ein modernes Konzept der Commons vor, das klassische Grundannahmen der Wirtschafts- und Gütertheorie radikal in Frage stellt und eine andere Kultur des Miteinanders skizziert.
Quelle: transcript
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Silke Helfrich / David Bollier
Frei, fair und lebendig – Die Macht der Commons, 2019
Dieses Buch soll Mut machen. Es vereint ein beziehungsreiches Denken mit einer neuen Art zu handeln. Das Ziel: eine freie, faire und lebendige Gesellschaft. Doch das Gewohnte hat sich tief eingegraben in unseren Köpfen, in unserem Alltag, in Markt und Staat.
Silke Helfrich und David Bollier legen überkommene Denkmuster frei und entwerfen ein Programm für ein gelingendes Miteinander, ein anderes Politikverständnis und ein sorgendes Wirtschaften. Im Mittelpunkt stehen dabei Commons-Praktiken. Sie zeigen, wie wir in Verschiedenheit gemeinsame Ziele verfolgen. Ganz praktisch können so Häuser und Fahrzeuge in ähnlicher Weise wie die Wikipedia entstehen. Das Buch stiftet zudem an, wie ein »Commoner« zu denken. Es bietet eine Sprache für die Welt von morgen. Es verändert nicht nur die Wirtschaft und die Politik – es verändert uns.
Quelle: transcript
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Sascha Dickel
Prototyping Society
Zur vorauseilenden Technologisierung der Zukunft, 2019
Sign: RH 1 Dic
Prototypen wandern aus den Werkstätten in die Gesellschaft. Sie gelten nicht länger als defizitäre, weil unvollständige Objekte. Vielmehr wird gerade durch das Design des materiell Vorläufigen das gesellschaftliche Übermorgen gestaltet und technologisiert. Die Produktion und Rezeption dieser Artefakte verwandelt sich dabei von einer exklusiven Expertentätigkeit zu einer öffentlichen sozialen Praxis: Prototypen werden in öffentlich zugänglichen Makerspaces hergestellt und in urbanen Eventformaten zelebriert. Sascha Dickel zeigt, dass damit auch eine neue Form der Kritik einhergehen kann, die nicht gegen die Technologisierung des Sozialen opponiert, sondern Wege erschließt, in einer technologisch verbauten Welt alternative Zukünfte zu entwerfen.
Quelle: transcript
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Nutzen statt besitzen (1995)
Essay von Michael Erlhoff
In der grundsätzlichen Betrachtung des Verhältnisses von Nutzern zu Gegenständen insbesondere unter dem Blickwinkel des Benutzens und weniger des Besitzens … insbesondere auch mit der daraus folgenden Veränderung der Wahrnehmung von Artefakt und Prozess und den Schlussfolgerungen zu möglichen Dienstleistungen, Services, anderen Verteilungstrukturen etc. … auch nach 20 Jahren noch lesenswert und für das gegenwärtige Projekt von grundlegendem Interesse.
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P.M.
bolo’bolo
Erstausgabe 1983
nach meinem kenntnisstand der letzte grosse versuch im 20. jahrhundert, eine radikale sozialutopie zu beschreiben … neben der anschaulich szenarischen methode auch und besonders raffiniert der kunstgriff, neue begrifflichkeiten / idiome zur beschreibung von utopien zu erfinden, um der abnutzung der sprache zu entwischen …
eine nachbetrachtung zu bolo’bolo von P.M. von 2004
… Ich habe eine Wunschliste aufgestellt, wie zu Weihnachten, eine lange Liste von Sachen, zu denen wir sagen, das finden wir gut – eine Bestandsliste. Und dann habe ich mir die Liste angeschaut und gesehen, die tönt jetzt ziemlich langweilig. Also z. B. so Sachen wie, „wir wollen solidarisch miteinander zusammenleben“, „wir wollen kein Wirtschaftswachstum“, „wir wollen die Umwelt respektieren“. Also diese langweiligen sozialökologischen Gemeinplätze, die man in den Parteiprogrammen findet. Das wollte ich ein bisschen von diesem Staub befreien, und da habe ich gesagt, ich erfinde jetzt mal eine Utopie. Aber es ist ja gar keine Utopie. Ich kenne ja all diese Utopien. Von der Art, wie die geschrieben sind, haben die eine gewisse Attraktivität. Diese Vollständigkeit, das Eintauchen in andere Welten mit eigener Terminologie, das hat mich auch sehr fasziniert. Ich dachte, ich kann diese Sachen, also diese Wunschvorstellungen viel besser unter die Leute bringen, wenn ich sie als Utopie verkleide.
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republicart.net/disc/aeas/pm01 de.pdf
artikel von MARTIN D’IDLER
»bolo’bolo« (1983) von P. M.
Der Entwurf eines globalen Anarchismus als neuer Klassiker der politischen Utopie
»bolo’bolo« fällt zunächst durch seine fremdartige Begrifflichkeit auf: polynesisch klingende Neologismen, illustriert durch chinesisch anmutende kalligraphische Zeichen. Dahinter verbirgt sich nicht mehr und nicht weniger als das Konzept einer anarchistischen Gesellschaft. Alter Wein in neuen Schläuchen, könnte man meinen, doch ein zentraler Aspekt dieser Utopie ist für den utopischen Diskurs innovativ: die Globalität des Entwurfs. In dieser Zukunftsutopie haben sich weltweit alle staatlichen Strukturen aufgelöst und sind ersetzt worden durch ein extrem pluralistisches Netzwerk von unzähligen autonomen Großkommunen mit jeweils etwa 500 Einwohnern, sogenannten »bolos«. Und damit ist auch der Titel erklärt: bolo’bolo meint die Gesamtheit der bolos und damit das politische System der zukünftigen Weltgesellschaft. In Form einer theoretischen Abhandlung wird – ohne Figuren oder romanhafte Handlung – ein fiktives Szenario konstruiert, wobei alle wesentlichen Aspekte, die zu einer klassischen Utopie dazugehören, berücksichtigt werden, von einer Kritik an der Realgesellschaft über ein gegenübergestelltes Ideal mit einem entsprechenden politischen und wirtschaftlichen System bis hin zu einem bestimmten Geltungsanspruch.
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Utopie kreativ/205/205DIdler.pdf
Jean Baudrillard
Das System der Dinge: Über unser Verhältnis zu den alltäglichen Gegenständen
Campus Verlag, 2007
FC 7 Bau
»In der städtischen Zivilisation sieht man, wie Generationen von Gegenständen, Apparaten und Gadgets einander in immer schnellerem Tempo ablösen …« – so beginnt Jean Baudrillards Erstlingswerk von 1968, in dem er die uns umgebenden, hergestellten Dinge als ein geschlossenes Zeichensystem deutet: als eine Scheinwelt des Konsums, in der Wunsch und Ware untrennbar miteinander verknüpft sind. Als das Werk entstand, gab es noch keine PCs, geschweige denn das Internet. Angesichts globalisierter Märkte und einer inflationären Apparatewelt lohnt es sich, dieses faszinierende Dokument postmodernen Denkens heute wieder zu lesen.