ID Neuwerk

Design Education Research

Film zum Buch

In der vorlesungsfreien Zeit wurden von den Teilnehmenden des Projekts zu ausgewählten Büchern aus dem Semesterapparat kurze Filme erstellt.

 

 

Silke Langenberg (Hg)
Reparatur: Anstiftung zum Denken und Machen
Hatje Cantz Verlag, 2018
Sign RH 7 Lep

Wer kennt das nicht? Dinge, die man sich eben erst gekauft hat, gehen bereits nach kurzer Zeit kaputt. Die Reparatur ist nicht vorgesehen, Ersatzteile sind nicht erhältlich. Was tun? Repaircafés versuchen zu helfen, doch eigentlich braucht es ein Umdenken schon bei der Konstruktion und Produktion der Dinge. Um der Entwicklung entgegenzuwirken und für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu sensibilisieren, ist an der Architekturfakultät der Hochschule München ein Reparaturkurs initiiert worden. Für die unterschiedlichsten Objekte wurden Reparaturkonzepte entwickelt und durchgeführt sowohl handwerklich als auch mit Hilfe digitaler Fabrikationstechniken. Auf Süddeutschlands größtem DIY-Festival Make Munich sind der Maker-Szene bereits einige Projekte vorgestellt worden. Diese Publikation zeigt nun erstmals die ganze Bandbreite. Damit soll nicht nur zum Nachdenken sondern vor allem auch zum Nachahmen angeregt werden. Denn Austausch oder vollständiger Ersatz dürfen weder im Produktdesign noch im sehr viel größeren Maßstab der Architektur die Reparatur als Konzept ablösen.

 

Silke Langenberg
UPGRADE: Making Things Better
Hatje Cantz, Berlin, 2022

Die mangelnde Reparaturfähigkeit von alltäglichen Gebrauchsgegenständen bis hin zu Gebäuden wird seit Jahren thematisiert und kritisiert – gleichzeitig nehmen Ressourcenverbrauch und Abfallmenge weiter zu. Um diesem Trend entgegenzuwirken, entwickeln Architektur- und Designstudierende der Hochschule München und ETH Zürich seit 2015 nachhaltige wie kreative Konzepte für die Reparatur unterschiedlichster Objekte und setzen sie mithilfe handwerklicher und digitaler Techniken, wie dem 3D-Druck, um. Neben einer Wiederherstellung der Gebrauchstauglichkeit zielen viele Projekte auf die konstruktive, materielle oder auch gestalterische Weiterentwicklung der Objekte und verleihen ihnen so neuen Wert. Die Publikation zeigt verschiedenste Ansätze und Projekte, ergänzt durch Essays namhafter Persönlichkeiten aus Architektur, Denkmalpflege, Design und Handwerk.

 

 

Kate Irvin, Markus Berger
Repair, Sustainable Design Futures
Routledge 2023
RH 7 Irv

Eine Sammlung zeitgemäßer neuer wissenschaftlicher Arbeiten – „Reparieren: Sustainable Design Futures” untersucht Reparatur als zeitgenössischen Ausdruck von Ermächtigung, Handlungsfähigkeit und Widerstand gegen die Zerstörung der Welt und der Umwelt durch uns. Reparieren ist ein Akt, eine Metapher und eine Grundlage für die Eröffnung eines Dialogs über die Rolle des Designs bei der Entwicklung einer radikal anderen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Zukunft.

Thematisch breit gefächert und mit über 125 Abbildungen reich bebildert, präsentiert dieser Band eine internationale, interdisziplinäre Gruppe von Beiträgen aus dem gesamten Designspektrum, deren Stimmen und Werke dazu beitragen, dass wir uns mit unserer kaputten sozialen und physischen Welt auseinandersetzen können. Das Buch umfasst 30 lange und kurze Kapitel, Fotoessays und Interviews, die sich auf verschiedene Antworten auf zerbrochene Systeme, Beziehungen, Städte, Architektur, Objekte und vieles mehr konzentrieren und sich um reparative Denkweisen und Praktiken drehen.

 

 

Katie Treggiden
Broken, Mending and Repair in a Throwaway World
Ludion 2023
RH 7 Tre

Dieses Buch zeigt, wie das Kaputte genauso schön oder wertvoll sein kann wie das Neue. Themen wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft waren noch nie so dringlich wie heute. Aufwändig illustriert mit über 200 Abbildungen und Aufnahmen hinter den Kulissen. Mit inspirierenden Herstellern, Künstlern und Designern aus der ganzen Welt.

Wir leben in einer Einweggesellschaft, in der Mode schnell ist, Wegwerfprodukte die Norm sind und es einfacher ist, sie zu ersetzen als zu reparieren. Wir haben es nicht mehr nötig, Dinge zu flicken – und doch tun wir es. Was hat es mit dem Homo faber – dem Menschen, der etwas herstellt – auf sich, dass er nicht widerstehen kann, etwas Kaputtes zu reparieren?

In dem Maße, in dem wir beginnen, uns von dem linearen Modell des Nehmens, Herstellens und Verschwendens, das die westliche Wirtschaft seit der industriellen Revolution beherrscht, zu lösen und nach etwas Kreislauffähigerem zu suchen, war eine Untersuchung dessen, was Reparieren bedeutet, nie dringlicher. Dieses neue Buch von Katie Treggiden, einer Verfechterin des Handwerks und der Kreislaufwirtschaft, enthält ein Vorwort von Jay Blades von The Repair Shop und stellt 25 Künstler, Kuratoren, Designer und Macher vor, die der Verlockung des Schnellen, Wegwerfbaren und Einfachen eine Absage erteilt haben und stattdessen auf die Patina des Gebrauchs, die Geschichten des Alters und die Langlebigkeit von Pflege und Reparatur setzen. Begleitend zu diesen Profilen untersuchen sechs ausführliche Essays die gesellschaftliche, kulturelle und ökologische Rolle des Reparierens in einer Welt des Wegwerfens.

 

 

Stefan Krebs / Gabriele Schabacher / Heike Weber (Hg.)
Kulturen des Reparierens
Dinge – Wissen – Praktiken, 2018
Sign: FC 5 Kul

Reparieren und Instandhalten sind ökonomisch wie kulturell zentrale Praktiken im »Leben« technischer Dinge und Infrastrukturen.

Der Band rückt diese bislang wenig untersuchten Tätigkeiten in den Vordergrund und fragt nach den Wissensformen der unterschiedlichen Kulturen des Reparierens. Die Expertisen und politischen Ambitionen menschlicher Akteure finden dabei ebenso Berücksichtigung wie die Eigendynamik der Dinge. Die Beiträge untersuchen Praktiken wie die Uhr- oder Computerreparatur sowie Räume wie die Wohnung und das Krankenhaus, das Repair Café und die Stadt des Globalen Südens. Nicht zuletzt geht es um die Frage, inwiefern Reparieren und reparaturfreundliches Design zu mehr Nachhaltigkeit beitragen können.

Quelle: transcript

 

 

Verhältnisse reparieren
Wie Reparieren und Selbermachen die Beziehungen zur Welt verändern
Melanie Jaeger-Erben / Sabine Hielscher / 2023

Reparieren ist en vogue! Während im Wochentakt neue Repair Cafés eröffnet werden, dringt die Initiative »Schraube locker!?« mit ihrer Forderung für ein »Recht auf Reparatur« bis zur Europäischen Union vor. Ist dies die Renaissance einer verloren geglaubten Kulturtechnik oder handelt es sich lediglich um einen kurzlebigen Hype? Melanie Jaeger-Erben und Sabine Hielscher tauchen ein in die vielfältige Welt der Laien-Reparatur, lassen Reparateur*innen durch Bilder, Zeichnungen und Zitate zu Wort kommen und beschreiben die Wirkung des Reparierens auf Identität, soziale Beziehungen und das Verhältnis von Mensch und Umwelt: Ein Plädoyer für mehr kreative Reparier-Experimente und die Förderung inklusiver Orte der gemeinschaftlichen Reparatur.

Quelle: transcript

 

 

Arch+ 252 – Wegen Umbau geöffnet
HB Englich

Open for Maintenance ist keine Ausstellung. Es ist ein Handlungsansatz für eine Baukultur jenseits der vorherrschenden Ausbeutung von Ressourcen und Menschen. Im Fokus stehen gebrauchte Materialien von über 40 verschiedenen Länderpavillons der Kunstbiennale 2022 sowie ein breites Netzwerk venezianischer und deutscher Initiativen. Durch den behutsamen Umgang mit dem, was bereits materiell, sozial und urban vorhanden ist, macht der Deutsche Pavillon Prozesse der räumlichen und sozialen Sorgearbeit sichtbar, die normalerweise dem Blick der Öffentlichkeit entzogen sind.

Open for Maintenance ist eine Instandbesetzung des Deutschen Pavillons „as found“, das heißt samt der Arbeit Relocating a Structure der Künstlerin Maria Eichhorn für die Kunstbiennale 2022. Kunst- und Architekturbiennale werden auf diese Weise erstmals räumlich und programmatisch miteinander verwoben. Die neuen baulichen Eingriffe orientieren sich an lokalen Bedarfen und umfassen eine inklusive Rampe, einen ökologischen und diskriminierungsfreien Sanitärraum, einen Versammlungsraum, eine Tee küche, ein Materialdepot und eine Werkstatt. Die Interventionen bestehen aus dem gesammelten Material der Kunstbiennale 2022 und greifen neben der Ressourcenfrage auch Themen der gesellschaftlichen und räumlichen Inklusion auf.

Open for Maintenance verwandelt den repräsentativen Deutschen Pavillon in einen gelebten Ort der (Re-)Produktion. Gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Gruppen werden von hier aus Studierende und Auszubildende des Handwerks im Rahmen des sechsmonatigen Werkstatt-Programms Maintenance 1:1 soziale Infrastrukturen in Venedig pflegen, reparieren und instand(be)setzen. Das Entwerfen mit dem Unplanbaren in materieller und partizipativer Hinsicht eröffnet optimistische Gestaltungsmöglichkeiten für die Architektur und trägt zugleich zu ihrer Erneuerung als soziale Praxis bei.

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arch252

 

ARCH+ 250: The Great Repair – Politiken der Reparaturgesellschaft
HB Englich

Wir sind zur Reparatur verdammt. Angesichts einer Welt, die in jedem Augenblick altert, vergeht, ist dies keine überraschende Erkenntnis. Die kapitalistische Moderne mit ihrer Betonung von Innovation, Wachstum und Fortschritt, ihrem auf Verbrauch, Vernutzung und Verschwendung basierenden Wirtschaftssystem und der damit einhergehenden rücksichtslosen Ausbeutung der natürlichen Ressourcen hat jedoch eine Wegwerfmentalität in unseren Köpfen verankert: Alles ist ersetzbar.

The Great Repair ist ein Projekt der ARCH+ gGmbH in Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin, dem Departement für Geographie und Raumplanung der Universität Luxemburg und dem Departement Architektur der ETH Zürich. Das Projekt umfasst zwei ARCH+ Ausgaben sowie ein Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm, das vom 14. Oktober 2023 bis zum 14. Januar 2024 in der Akademie der Künste, Berlin, stattfinden wird. Die vorliegende Ausgabe dient der theoretischen Einführung, die zweite wird Praktiken der Reparatur vorstellen und zur Eröffnung der Ausstellung am 13. Oktober 2023 als Katalog erscheinen.

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arch252

 

Arch+ 253. The Great Repair. Praktiken der Reparatur
HB Englich

The Great Repair ist ein Oxymoron. Im Titel treffen zwei scheinbar gegensätzliche Prinzipien aufeinander: Die revolutionäre Ambition des radikalen Systemwechsels, ein Wesensmerkmal großer Lösungen, kollidiert mit dem evolutionären Akt der Reparatur. Denn trotz aller berechtigter (postmoderner) Skepsis gegenüber der Revolution als Denkfigur des Bruches dürfen wir den Anspruch auf tiefgreifende Veränderungen nicht aufgeben.

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Ditte Lysgaard Vind, Anders Lendage
A changemaker’s guide to the future
Lendager Group 2018
PG 17 Len

Ein Buch zum Lesen, Begreifen und Handeln: Unsere Weltbevölkerung und unser Ressourcenverbrauch nehmen zu. Doch angesichts der aktuellen Bedrohung durch den Klimawandel müssen wir unsere Emissionen deutlich senken. Durch die Kombination von Kreislaufwirtschaft mit Design, Innovation und Technologie können wir die wachsende Nachfrage befriedigen, ohne unsere Umwelt oder Lebensqualität negativ zu beeinflussen. In unserem Buch über die Kreislaufwirtschaft stellen wir den Fahrplan für eine regenerative Gesellschaft vor und bieten Werkzeuge, Beispiele und Anreize, um die außergewöhnliche Kraft der Wirtschaft als Quelle des Guten zu nutzen. Nachhaltigkeit schafft lebensfähige Unternehmen – und lebensfähige Unternehmen fördern eine nachhaltige Entwicklung. Für uns ist es so einfach: Sie haben die Wahl.

 

 

Eva Stricker, Guido Brandl, Andreas Sonderegger
Bauteile wiederverwenden: ein Kompendium zum zirkulären Bauen
Institut Konstruktives Entwerfen ZHAW Departement Architektur
Baubüro in situ AG und Zirkular GmbH
Park Books, 2021
PG 17 Str

Das Bauen mit wiederverwendeten Bauteilen ist derzeit eines der meistbeachteten Phänomene der europäischen Architekturdiskussion. Wenn Bauelemente, die noch jahrzehntelang halten, nicht zerstört, sondern für neue Bauten wiederverwendet werden, spart das nicht nur Ressourcen. Es reduziert auch drastisch den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen in der Erstellungsphase von Bauten. Dieses sogenannte zirkuläre Bauen bringt eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Fragen mit sich – von technischen und energetischen bis hin zu rechtlichen Aspekten. Dies gilt in der Gegenwart noch vermehrt, obwohl das Phänomen selbst auf eine uralte Traditionslinie zurückblickt – schon vor Jahrtausenden wurden verfallende Bauten für neue Bautätigkeit ausgeschlachtet.

 

 

Jonathan Chapman
Emotionally Durable Design: Objects, Experiences and Empathy
New York, 2015
Sign RC 1 Cha

Emotional Durable Design (Emotional langlebiges Design) setzt einen Kontrapunkt zu unserer „Wegwerfgesellschaft”, indem es leistungsstarke Designwerkzeuge, -methoden und Bedingungen entwickelt, die die Beziehungen zwischen Menschen und Dingen widerstandsfähiger machen. Das Buch geht über den etablierten Fokus des nachhaltigen Designs auf Energie und Materialien hinaus und beschäftigt sich mit den zugrundeliegenden psychologischen Phänomenen, die Konsum- und Verbrauchsmuster prägen.

In verständlicher Sprache fragt der Autor: Warum werfen wir Produkte weg, die noch funktionieren? Anschließend entwickelt er Strategien für die Gestaltung von Produkten, die Menschen länger behalten wollen. Es werden über zwanzig Beispiele für emotionale Langlebigkeit bei Smartphones, Schuhen, Stühlen, Uhren, Teetassen, Toastern, Booten und anderen materiellen Gütern vorgestellt.

Emotional Durable Design geht über die vorherrschende Untergangsrhetorik des Nachhaltigkeitsdiskurses hinaus und leistet Pionierarbeit für eine hoffnungsvollere, sinnvollere und widerstandsfähigere Form der materiellen Kultur. Diese zweite Auflage enthält Zitate, illustrierte Produktbeispiele, ein laufendes Glossar und umfassende Erstveröffentlichungen; dieses Buch kann von vorne bis hinten gelesen oder immer wieder durchgeblättert werden. Es ist ein mutiger Aufruf an professionelle Designer, Lehrende, Forscher und Studenten aus verschiedenen Disziplinen, vom Produktdesign bis zur Architektur, ein alternatives Design zu entwerfen, das den Verbrauch und die Verschwendung von Ressourcen reduziert, indem es die Dauerhaftigkeit der Beziehungen zwischen Menschen und Dingen erhöht.

 

 

Victor Papanek
The Green Imperative Ecology and Ethics in Design and Architecture
Thames & Hudson, 2021
RH 7 Pap

Dieses Werk bekräftigt die Überzeugung, dass die Macht des Designs einen verantwortungsvolleren Umgang mit unserer bedrohten Umwelt beeinflussen kann. Es zeigt, wie jeder, von den führenden Designern bis zu den Verbrauchern, durch ein Bewusstsein für Design und Technologie zum Wohlergehen des Planeten beitragen kann. Das Buch erforscht einen spirituell befriedigenderen Ansatz für Design – Design für Bedürfnisse, nicht für Gier. Es enthält außerdem Beispiele aus allen Bereichen des Designs, von Verpackungs- und Produktdesign bis hin zu groß angelegter Architektur. Praktische Ratschläge und Checklisten für den Verbraucher zur Auswahl und zum Kauf, zur Verwendung und Wiederverwendung sind ebenfalls enthalten.

 

 

Marjanne Van Helvert
RESPONSIBLE OBJECT: A History of Design Ideology for the Future
VALIZ, 2017
RC 1 Res

In der Designbranche gehören die Forderungen nach Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung zu den häufigsten Rufen des letzten Jahrzehnts. Sie haben zahllose neue Produkte, Materialien und Technologien hervorgebracht, die den Kurs unserer Zukunft verändern sollen. Adjektive wie „nachhaltig“, „grün“ und „öko“ beschreiben diese neue Welle des sozial engagierten Designs. Doch obwohl die heutigen Bedingungen dringend und besonders sind, sind die Ideologien, die hinter diesen neuen Produkten stehen, oft nicht völlig neu, sondern vielmehr Teil der Designgeschichte. Das zeitgenössische nachhaltige Design ist nur das jüngste Kapitel einer Geschichte, die sich über die vergangenen Jahrhunderte erstreckt. The Responsible Object präsentiert eine ausgewählte Geschichte von sozial engagierten Designstrategien innerhalb der westlichen Designtradition der letzten 150 Jahre, von William Morris bis Victor Papanek und von VKhUTEMAS bis FabLab. Es enthält etwa 20 Mini-Poster mit Slogans aus dem Text, die auf verschiedenfarbigem Papier gedruckt sind.

 

 

Erik Poppe / Jörg Longmuß (Hg.)
Geplante Obsoleszenz
Hinter den Kulissen der Produktentwicklung, 2019
Sign: RH 1 Gep

Immer wieder liest man, dass Hersteller ihre Produkte bewusst so konstruieren, dass sie vorzeitig kaputtgehen. Die Leidtragenden: die Kunden. Viele Hersteller aber wollen den Verschleiß hinauszögern. Wie gehen sie vor, um Obsoleszenz zu planen?

Der Band präsentiert erstmals die Sicht und die Erfahrungen derer, die Produkte entwickeln, konstruieren und fertigen. Die Beiträge beschäftigen sich mit Reparierbarkeit als Geschäftsmodell, Product Lifecycle Management, Obsoleszenz als Managementthema, der Rolle staatlicher Einflussnahme und den gesellschaftlichen Treibern der Kurzlebigkeit von Konsumartikeln.

Quelle: transcript

 

 

Sascha Dickel
Prototyping Society
Zur vorauseilenden Technologisierung der Zukunft, 2019
Sign: RH 1 Dic

Prototypen wandern aus den Werkstätten in die Gesellschaft. Sie gelten nicht länger als defizitäre, weil unvollständige Objekte. Vielmehr wird gerade durch das Design des materiell Vorläufigen das gesellschaftliche Übermorgen gestaltet und technologisiert. Die Produktion und Rezeption dieser Artefakte verwandelt sich dabei von einer exklusiven Expertentätigkeit zu einer öffentlichen sozialen Praxis: Prototypen werden in öffentlich zugänglichen Makerspaces hergestellt und in urbanen Eventformaten zelebriert. Sascha Dickel zeigt, dass damit auch eine neue Form der Kritik einhergehen kann, die nicht gegen die Technologisierung des Sozialen opponiert, sondern Wege erschließt, in einer technologisch verbauten Welt alternative Zukünfte zu entwerfen.

Quelle: transcript

 

 

Siem Haffmans, Marjolein van Gelder, Ed van Hinte, Yvo Zijlstra
Products that flow: Circular Business Models and Design Strategies for Fast Moving Consumer Goods
BIS Publishers, 2018
Sign: RH 7 Haf

Ein großer Teil unserer heutigen linearen Wirtschaft besteht aus schnelllebigen Konsumgütern. Nach einer kurzen Nutzungsdauer wird das Produkt zu Abfall, der in einer Abfallbehandlungsanlage zum Recycling oder zur Verbrennung landet oder leider auf Mülldeponien oder als Plastiksuppe in die Umwelt entweicht. Sollten wir aufhören, diese Produkte zu konsumieren? Können wir ohne Verpackungen, Verbrauchsgüter und Mode leben? Wir könnten darauf verzichten, aber manchmal brauchen wir eine Verpackung, um ein Produkt zu schützen und um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Um nicht noch mehr Abfall zu produzieren, müssen wir unseren Umgang mit diesen Verbrauchsgütern neu überdenken. Wir brauchen einen stärker kreislauforientierten Ansatz, der am Anfang von Produktion und Verbrauch ansetzt: beim Design. Anhand von kreislauforientierten Geschäftsmodellen und Designstrategien zeigt Products that Flow, wie Produkte am Ende ihres Lebenszyklus zu einer Ressource für neue Produkte werden können, anstatt zu Abfall zu werden. Das Buch beschreibt zirkuläre Geschäftsmodelle und Designstrategien, um Designer, Marketingexperten und Unternehmensentwickler zu inspirieren.

 

 

Shoshana Berger, Grace Hawthorne, Eric Heiman et.al.
ReadyMade: How to Make (Almost) Everything
Clarkson Potter, 2005
RH 7 Ber

Eine Kultpublikation, die sich selbst als „ein Magazin für Leute, die gerne basteln, die in alltäglichen Gegenständen das Aufflackern von Erfindungen sehen“ beschreibt. Dieser schrullige, witzige „How-to“ Sammelband, die Inkarnation des Magazins in Buchform, ist voll von einfallsreichen und cleveren Design-Projekten – von Wasserflaschen-Loungesesseln und Leiterregalen bis hin zu Einkaufstüten-Teppichen und Hundebetten aus Jeansstoff – die garantiert moderne Heimwerker jeden Alters begeistern und inspirieren werden.

 

 

Martina Fineder, Thomas Geisler, Sebastian Hackenschmidt
Nomadic Furniture 3.0 : neues befreites Wohnen
Zürich 2017
Sign PD 8 Fin

Die nach wie vor wachsende Begeisterung für die kreativen Möglichkeiten und sinnlich erfahrbaren Aspekte des Selbermachens prägt das gegenwärtige Designgeschehen maßgeblich durch seine Fusion von Produktion und Konsum. Als Breitenphänomen sind Do-it-yourself und Prosumer-Kultur eine durchaus widersprüchliche Erscheinung: Während einerseits die Befreiung von Konsumzwängen, Geschmacksdogmen und Gestaltungsnormen in Aussicht gestellt wird, werden gleichzeitig neue Technologien, Produktionsweisen und Vertriebsstrategien auf ihre Marktkompabilität erprobt. Die vorliegende Publikation – deren Titel auf die legendären „Nomadic Furniture”-Handbücher der 1970er-Jahre verweist – zeigt erstmals die Entwicklung des Möbelselbstbaus und bietet zahlreiche historische und aktuelle Bauanleitungen, die im designhistorischen und soziokulturellen Kontext behandelt werden: Woher kommt die DIY-Bewegung? Wer sind ihre Akteure? Wo und wie kommunizieren sie miteinander? Welche Rollen spielen Freiheit, Kreativität, Ästhetik und Perfektion für das DIY?

Topics:
– Beziehung zwischen Designgeschichte und Alltagskultur
– Entwicklung der Do-it-yourself-Idee für den Möbelbau
– Fusion von Produktion und Konsum als prägende Faktoren der Designszene
– historische und aktuelle Bauanleitungen