Text zu Arbeiten / Nine Schröder / Kunst und Philosophie Lehramt

Allgemein:

Meine Arbeiten sind Objekte mit erzählerischem und illustrativem

Charakter. Sie sind teils als Träger von Erinnerung, teils als Objekte

konzipiert, die Zusammenhänge herstellen oder versteckte Geschichten

und Bedeutungen sichtbar machen.

Durch das Zusammenspiel von Material, Zitaten, Bildern, Text und deren

Neukontextualisierung werden Verbindungen aufgezeigt oder vielmehr

vorgeschlagen. Mich beschäftigt die Frage, wie konzeptuelles Denken und

illustrative Praxis zusammenwirken können.

Dabei interessiert mich grundsätzlich, wie Geschichten so erzählt werden

können, dass sie Raum für Austausch, Kritik sowie eigene Ideen und

Verknüpfungen lassen.

Das Objekt weist Merkmale einer Archivkiste auf und bietet Platz für fünf

Keramikteller. Auf diesen sind verschiedene Bilder zitiert, deren Quellen

durch Fußnoten angegeben werden. Zusätzlich enthalten die Fußnoten

Textzitate.

Durch die Zusammenführung und Verknüpfung der Bilder und Zitate

werden Fäden zwischen den Narrativen gesponnen. Themen wie

Sexualität, Sünde und Essen ziehen sich als wiederkehrende Motive durch

die Erzählungen.

Die pinke Lasur auf dem Holz erinnert an Markierungen in einem Text. Die

Arbeit vereint einen notizenhaften Charakter, der Zusammenhänge

andeutet oder vorschlägt, mit einem abgeschlossenen, fast behauptenden

Moment, der diese Verknüpfungen bewusst in den Raum stellt.

W i r hoff en das Beste

2024 / Risogedruckte Comicpublikation mit siebgedruckten Cover / 19 x

25 cm / 110 Seiten / 200 Stück Auflage / Ausstellungsansicht / Burg

Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Der zehnseitige Comic, das während eines Gastsemester entstanden ist,

handelt von einem Museumsbesuch in der Zukunft und versucht sich in

einer feministischen posthumanistischen Perpektive auf physische und

kulturelle Artefakte der Gegenwart.

Als elf Illustrationsstudierende haben wir mit dem Käte Hamburger Kolleg

für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien ein risogedrucktes

Buch realisiert. Während populäre apokalyptische Szenarien zumeist auf

epische Zerstörung und den ultimativen Weltuntergang (der für alle

ziemlich gleich und gleichzeitig stattfindet) beschränkt sind, geraten

nuanciertere Darstellungen, die Verschiedenheit der Perspektiven oft in

den Hintergrund. Wir hoffen das Beste ist ein Versuch, verschiedenste

übersehene Apokalypsen, ob in der Vergangenheit, Zukunft oder

Gegenwart, sichtbar zu machen.

Die Publikation wurde für den Giebichenstein Designpreis 2024 nominiert

und in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalts gezeigt.

 

Eine Sammlung von Fotos zum Einverleiben, Kategorisieren, Ausstellen,

Wegwerfen und Wegsortieren, diente als Vorlage für sieben Bilder, die mit

Engobe und Glasur auf Keramikplatten gemalt sind.