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Spiele und Brot - Reanimierung der "Bluebox" auf dem Schützenplatz in Zeitz
Hintergrund Ich soll zurückgebaut werden, stehe aber noch auf versiegelter Fläche zwischen den Quartieren auf der Achse zum Markt bis zur Moritzburg. Um mich herum ist gestaltete Leere. Vor mir war hier die imposante Fabrik Piano-Union mit Wohnungen und Geschäften drumherum. Es roch nach Arbeit und Brot. Das Fabrikgebäude und ein ganzer Straßenzug musste für ein neues Einkaufszentrum weichen, das nie gebaut wurde. Vor wenigen Jahren wurde ich als Infrastrukturbauwerk mit schönen Bänken und Blumeninseln errichtet. Die Stadt nennt das nun „Platz“. Die wenigen Nutzer der schönen Leere sind meist junge Menschen, viele mit Migrationshintergrund. Sie lachen, rauchen, spielen Ball, streiten manchmal und haben mich schon mit leeren Flaschen beworfen. Ich nehme es Ihnen nicht übel - Sie sind wenigstens da. Wer öffnet endlich meine Tore für Sie? Dann kommen Sie näher und Andere nach. Dann weht vielleicht wieder der Geruch von Brot und Spielen über den Platz. Aufgabe Die Bluebox in Zeitz soll mit wenigen Mitteln und unter Verwendung von Vorhandenem so gestaltet werden, das diverse ortsansässige Akteur*innen ihn als multiplen Raum für Kokreatives Arbeiten in Beschlag nehmen können. Dieses konzeptionelle Format ist interdisziplinär mit Studierenden der Kulturwissenschaften der Uni Leipzig und partizipativ mit Akteur*innen vor Ort zu entwickeln. Dafür sind Strategien der Kommunikation zu proben und die Fläche um den Baukörper (Platz), die Glasfassade (Laterne), die Treppe und die Einbaumöbel zu bearbeiten. Als fiktiver Nachbar eröffnet die Brotklappe Weimar einen Satelliten vis á vis auf dem Platz. Diese beiden Pioniere sollen den zu belebenden Platzraum definieren. In Zweiergruppen wird das Gesamtensemble entwickelt und in Einzelbearbeitungen der ZWürfel und die Brotklappe gestaltet. In der finalen Intensivwoche werden letztendlich temporär nutzbare Tisch-, Stau- oder Platzmöbel baulich umgesetzt.
Studienarbeit ab 3.J.
Faserland – oder 8mm und 100% Bio
Bei der Bewältigung der Klimakrise, spielt Holz eine herausragende Rolle als CO2-Speicher. In den Wachstumsphasen entnehmen die Bäume der Atmosphäre CO2 und speichern dieses bis zu ihrer Verrottung oder thermischen Verwertung. In der Architektur setzt sich daher Holz als Baumaterial mehr und mehr durch. Moderne Holzwerkstoffe waren und sind ein Segen für Möbel-Industrie und Handwerk. Vor der Erfindung dieser Werkstoffe musste man ordentliche Handstände vollführen, um das Quell- und Schwundverhalten von Massivhölzern in den Griff zu bekommen. Zudem können so Bäume in Gänze, also inkl. Strunk und Äste, verarbeitet werden. Ebenso können Althölzer als Ausgangsmaterial mitverwendet werden, es entsteht damit ein lang anhaltender Kreislauf. Das Ganze hatte bis jetzt nur einen Haken: man musste der Holzmasse Bindemittel beimischen. Diese werden zwar immer unbedenklicher, haben aber bis heute einen petrochemischen Ursprung. Die Firma Fundermax entwickelte es ein neuartiges Verfahren, bei dem das im Holz eingelagerte Lignin als Bindemittel mit Wasser und Hitze aktiviert wird. Dieser moderne Holzwerkstoff ist also zu 100% natürlich. Im Augenblick wird er nur in der Bauindustrie eingesetzt. Es gibt ihn nur in 8mm Stärke, aber die Biegesteifigkeit und Ausrissfestigkeit übertrifft die einer 19mm Verlegeplatte. Durch Erhitzen lässt sich das Material auch verformen. Die Funderplan Platte ist Ausgangsmaterial
Studienarbeit ab 3.J.
ReMake Science Halle
Endlich ein Schiff! Ein schwimmender Raum eröffnet eine ungewohnt spannende Facette der Innenarchitektur. Dabei geht nicht um eine Yacht und ein Kreuzfahrtschiff – sondern um ein Forschungsschiff mit wertvollem gesellschaftlichem Auftrag. Seit 2020 ist die MAKE SCIENCE HALLE als schwimmender Ort der Wissenschaftsvermittlung in Sachsen-Anhalt unterwegs: ein umgebautes Ausflugsschiff, das heute vor allem Wissen und die Freude daran transportiert. Getragen vom Verein SCIENCE2PUBLIC und unterstützt von Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes, macht es aktuelle Forschung für einen lebenswerten Planeten greifbar. Ob als Klimalabor, Mitmachküche, MakerLab, Klassenzimmer auf dem Wasser oder Open-Air-Kino – das Schiff zeigt, wie eng Wissenschaft mit unserem Alltag verbunden ist. Mit dem neuen SCIENCE CUBE als Kompetenzzentrum für Wissenschaftskommunikation und Transformation bietet sich nun die Gelegenheit, den physischen Raum des Schiffs neu zu denken. Im Sommersemester 2025 stellten sich Studierende der Innenarchitektur an der BURG GIEBICHENSTEIN KUNSTHOCHSCHULE HALLE im Projekt REMAKE SCIENCE HALLE die Frage: Wie kann der Raum so gestaltet werden, dass die Faszination für Wissenschaft nicht nur vermittelt, sondern unmittelbar erfahrbar wird? Entstanden sind narrative Konzepte, die das Schiff in forschende Erlebnisorte verwandeln. Die Ergebnisse wurden am 12. und 13. Juli 2025 im Rahmen der Jahresausstellung der BURG präsentiert: fünf maßstabsgetreue Schiffsmodelle, ergänzt durch Möbelentwürfe, Forschungskomponenten, Farb- und Materialwelten sowie einen mobilen Algenreaktor. Vom 29. Oktober bis 2. November 2025 sind die Arbeiten noch einmal beim SILBERSALZ-Festival in Halle zu erleben.
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