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BurgLabs-Angebote zur BURG Session: Session in Motion

Im Herbst 2023 beteiligten sich die BurgLabs an der Session in Motion mit vielfältigen Workshops und Exkursionen. So konnten Studierende der BURG unterschiedliche Perspektiven erproben – von industriellen Recyclingprozessen bis hin zu experimentellen, biozentrierten Gestaltungsansätzen.

Die BURG Session wurde mit der vom SustainLab organisierten Tagesexkursion Ausflug ans Ende eröffnet: Der Ausflug führte an zwei Orte des Recyclings in Sachsen-Anhalt. Beim Besuch der Flach- und Hohlglasaufbereitung von Remondis in Salzatal und der Textilsortierung und -verwertung von Soex in Bitterfeld-Wolfen konnten Studierende einen Einblick in industrielle Prozesse des Glas- und Textilrecyclings gewinnen. Wie viele Tonnen Altglas und -textil kommen täglich an und wie viel davon findet erneut seinen Weg zurück in eine Flasche oder ein T-Shirt? Und welche materiellen Eigenschaften und systemischen Strukturen beeinflussen die Kreislaufführung? Im Austausch mit den Expert*innen vor Ort ließen sich entstandene Fragen aus gestalterischer Perspektive klären. 

Einen Einblick in die Praxis des bio-centered design bot der Workshop Modular Wood Constructs: Building Living Ecosystems through Digital Fabrication in Zusammenarbeit mit Studio Milz. Ausgehend von einer groben Bestimmung der natürlich vorkommenden (Mikro-)Organismen am Interventionsort wurden eine Experimentierstation sowie ein Aufenthaltsbereich geschaffen, von dem aus das lokale Ökosystem beobachtet und beeinflusst werden konnte. Dabei kamen bevorzugt natürliche Materialien zum Einsatz. Die Verwendung von parametrischem Design und digitaler Fertigung ermöglichte die Entwicklung einer modularen Struktur, die ein Gerüst für die Ansiedlung und das gezielte Bewachsen von und mit Flechten, Pilzen, Algen und Kletterpflanzen bot.
Außerhalb der Räumlichkeiten des BioLab entstand im Austausch mit den Designern Simon Deeg und Andreas Picke von Studio Milz eine raumgreifende Konstruktion, die sowohl den Ort ästhetisch aufwertet als auch auf die Bedürfnisse der lokalen (Mikro-)Organismen eingeht. Durch die Integration der Bedürfnisse verschiedener Lebensformen entwickelte sich ein lebendiges Ökosystem. In der BURG Session im Frühjahr 2024 wurde dieser Raum mit Leben gefüllt und weiter erforscht.

Mit dem Moving Matter Laboratory brachte Designer Basse Stittgen eine mobile Experimentierwerkstatt an die BURG: Vier Transportkisten formierten nach kurzem Umbau vier Arbeitsstationen, ausgestattet mit relevanten Tools und einer bunten Materialauswahl. Mit Mixer, Ofen und Wagenheber erkundeten die Teilnehmer*innen im zweitägigen Workshop gemeinsam die Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten biobasierter Reststoffe. Mit den Erfahrungswerten und Einblicken in seine eigene gestalterische Praxis leitete Basse Stittgen die praktische Recherche an. Mitgebrachte und gesammelte Naturstoffe dienten für formgebende Experimente, aber auch zur Pigmentgewinnung und Duftextraktion. So entstand Sample für Sample eine Reihe an Materialproben, die vor allem die bindende Wirkung verschiedener natürlicher Polymere unter Druck- und Hitzeeinfluss präsentiert.