Was braucht es, damit lebende Materialien den Weg aus der Forschung in reale Anwendungsfelder finden? Und wie kann das Design diesen Prozess beschleunigen, vertiefen oder überhaupt erst ermöglichen? Mit diesen Fragen war das BioLab auf der ELMs 2024 präsent – einer Konferenz, die Forscher*innen aus Materialwissenschaft, synthetischer Biologie, Biotechnologie und Biophysik zusammenbrachte, um über die Zukunft biohybrider Werkstoffe zu diskutieren.
Im Rahmen einer Posterpräsentation stellten Hannah Kannenberg und Johann Bauerfeind die Ergebnisse ihrer interdisziplinären, gestalterischen Forschung vor. Das Poster mit dem Titel Additive Manufacturing of 3D ELMs from Hydrogels with Integrated Nutrient Supply wurde vom Fachverlag Wiley mit dem Best Poster Award ausgezeichnet.
Darüber hinaus war Johann Bauerfeind als Panelist in der Diskussionsrunde Roundtable on Driving Change Towards Living Materials Adoption vertreten. Er brachte die Perspektive der gestalterischen Forschung in den Austausch ein – Gestaltung als Vermittlerin zwischen technologischer Entwicklung und gesellschaftlicher Anschlussfähigkeit. Dabei betonte er, wie wichtig es sei, abstrakte Forschung frühzeitig mit Nutzer*innen-Perspektiven zu konfrontieren: durch Szenarien, gestalterische Spekulationen und materielle Übersetzungen, die neue Kontexte öffnen und konkrete Handlungsspielräume sichtbar machen.
Im Panel wurden außerdem zentrale Herausforderungen des Feldes angesprochen: von regulatorischen Hürden – etwa im medizinischen Bereich – über die Rolle von Design und Kommunikation bis hin zur Notwendigkeit, im Technologietransfer gesellschaftliche Zielsetzungen gleichrangig mit ökonomischen zu berücksichtigen.