TONANGEBEND
Fachaufgabe, Wintersemester 2024/25

Was haben Ziegelsteine aus Ton, Profile aus Aluminium, Rohre aus Kunststoff und Pasta aus Nudelteig gemeinsam? Durch einen einzigen Querschnitt hindurch wird ihre gesamte Form geboren und ins Dreidimensionale überführt. »Strangpressen« oder »Extrusion« nennt sich diese Verfahrenstechnik. Dabei werden dickflüssige bis feste Massen unter kontinuierlichem Druck durch eine Matrize gepresst, die als zentrales formgebendes Element fungiert. Theoretisch können die so erzeugten Körper endlos lang werden.
In der Fachaufgabe »Tonangebend« wurde der Prozess des Strangpressens aus seinem industriellen Kontext herausgelöst und in einem analogen Verfahren näher untersucht. Dadurch konnten die Studierenden die Technik explorativ erkunden und gestalterisch nutzen. Sie lernten das Material Ton näher kennen, entwickelten ein Gespür für Formen und erforschten deren Transformation von 2D zu 3D. Dabei betrachteten sie die Wirkung vom Einzelobjekt zur Fläche und bezogen die Gestaltung des Negativraums in ihre Überlegungen ein.
Die Studierenden näherten sich dem Thema durch Zeichnungen und Modelle an. Ziel war es, zwei bis drei unterschiedliche, aber miteinander korrespondierende Formen zu gestalten, die anschließend zu dreidimensionalen Objekten gepresst werden sollten. Im Mittelpunkt stand dabei der Prozess als Produkt des eigenen kreativen Schaffens. So boten die beiden Wochen einen Experimentierraum, um Formen zu verstehen, zu erweitern, zusammenzustecken, zu stapeln und zu manipulieren; um neue Typologien zu entdecken, neugierig zu sein, sich herauszufordern, Wissen zu generieren und Erkenntnisse in neue Ideen zu übertragen.



What do bricks made of clay, profiles made of aluminum, pipes made of plastic and pasta made of dough have in common? Their shapes are created through single cross-sections and transformed into three-dimensional shapes. In a so-called “extrusion” process, viscous to solid materials are placed under continuous pressure as they pass through a matrix, giving them their desired form. In theory, objects produced in this way can be infinitely long.
In the course assignment Setting the Tone, the extrusion process was removed from its industrial context and examined in more detail in an analogue process. This allowed the students to experiment with the technique and delve into its creative uses. They familiarised themselves with clay as a material, developed a sense for shapes and explored their transformation from 2D to 3D. The students examined the effect of their individual object on the surface, taking the negative space into consideration in their designs.
They explored the topic through drawings and models. The aim was to design two to three different but interrelated shapes that would then be pressed into three-dimensional objects. The focus was on the process as a product of their own creativity. The two weeks thus offered a space for experimentation in order to understand, expand, combine, stack and manipulate shapes with the aim of discovering new typologies, tapping into curiosity, challenging themselves, generating knowledge and translating discoveries into further ideas.