Jungwoon Lee und Max Greiner
all in one
minimal dining
"all in one" ist ein kompakt stapelbares Geschirrset bestehend aus fünf Teilen. Entworfen für Singlehaushalte, enthält das Set alles, was man im Alltag benötigt: Pastateller, Suppen- oder Müslischüssel, Trinkbecher, Flachteller oder Schneidebrett und ein variables Dekoobjekt, welches entweder Vase oder Kerzenständer sein kann. all in one funktioniert einzeln oder in Kombination mit mehreren Sets, bei Bedarf können aber alle Teile in einer minimalen Silhouette verschwinden.
Die finale Form ist dem Stapelsystem angepasst und durch Radien und Abstufungen gut beim Essen in der Hand zu halten. Durch das runde, abgestufte Profil, die ruhige Komposition und unaufdringlichen Farben, wirkt das Set freundlich und lädt zur Benutzung ein. Die Vase /Kerzenständer ist der I-Punkt, der jedem Szenario eine gemütliche Note gibt und sowohl in einsamen Momenten oder auch bei einem Candlelight Dinner ein wenig Humor auf den Tisch bringt.
WS 21/22 Quo Vadis Tischkultur
Komplexes Gestalten ab dem 3. Studienjahr Bachelor & 1. Studienjahr Master
Produktdesign/ Keramik- und Glasdesign und Industriedesign
Wintersemester 2021/2022, Gast-Prof. Andreas Kowalewski, KM Larissa Siemon
Quo Vadis Tischkultur
Es gibt nichts Schöneres, als sich mit Freunden und Familie um einen Tisch zu versammeln, um gemeinsam zu essen. Kultur wird hierbei in vielerlei Hinsicht sichtbar. Unsere Wohnwelten unterliegen heute einem ständigen Wandel und die Bedürfnisse und Anforderungen im Wohnumfeld variieren je nach Ziel- und Nutzergruppe.
Daher sind wir im Projekt Quo Vadis Tischkultur der Frage nachgegangen, wie Design dazu beitragen kann, Lebensmittel in einem zeitgemäßen Kontext und auf eine inspirierende Art und Weise aufzubewahren, zuzubereiten und zu verzehren. Das Projekt beinhaltet eine Untersuchung verschiedener langfristiger gesellschaftlicher Trends und aktueller Nutzerbedürfnisse. Wir haben Marken und ihre Portfolios untersucht und ausgewertet sowie Nutzer- und Zielgruppen unter die Lupe genommen. Daraus sind ganz unterschiedliche und vielfältige Entwürfe hervorgegangen.
Im Rahmen des Projekts haben wir eine Exkursion zur Porzellanmanufaktur Rosenthal unternommen.
Projektbetreuung:
Gast-Prof. Andreas Kowalewski
Künstl. Mitarbeiterin Larissa Siemon
Sulamith Gutwein
Alunt
Made for the well-being.
Wenn wir an Krankenhauskost denken, löst das bei den meisten nicht gerade Begeisterung aus. Sie wird mit unerquicklichem Essen in einer tristen und sterilen Umgebung assoziiert.
Gesund zu sein bedeutet jedoch, gesunde Lebensmittel zu essen, die den Körper nähren und ihm Energie, Vitalität und Wohlbefinden spenden. Die richtige Ernährung und die Art, wie wir unser Essen geniessen, geben dem Körper die Möglichkeit, sich schnell zu heilen und zu regenerieren.
Alunt ist ein Vorschlag für eine Veränderung der Essenskultur in Krankenhäusern und Kantinen. Durch haptische Reize, lebendige Farbgebung und dem Augenmerk auf guter Nutzbarkeit soll mit dem Archetypus gebrochen werden, der gemeinhin gilt, um Freude und Genuss speziell in Gesundheitseinrichtungen und am Arbeitsplatz zu vermitteln.
Jule Meinecke
MIMA
Unsere Essgewohnheiten erleben aktuell einen Wandel – bisher waren wir es gewohnt drei Mahlzeiten am Tag einzunehmen. Ein Trend, der unsere Esskultur gerade prägt, ist die Snackification. Dabei entfernt sich die Gesellschaft von den drei Haupt-Mahlzeiten und bevorzugt Mini-Mahlzeiten über den Tag verteilt. Der Snack-Begriff wird dabei mit gesundem Essen verbunden. Mima bietet dem Benutzer vielfältige Kombinationsmöglichkeiten und regt, durch die schlichte Gestaltung und unbeschwerte Farbgebung, die Kreativität zur Verwendung, Präsentation und zwischenzeitlicher Aufbewahrung der nächsten Mini-Mahlzeit an.
Entstanden ist eine Produktfamilie aus fünf verschiedenen Produkten. Jedes Produkt kann einzeln verwendet werden, unterschiedlich kombiniert werden oder als eines der zwei Sets benutzt werden. Die Sets bestehen immer aus einer Schale und einem Teller. Die Idee dahinter war, dass man durch die Kombination den Teller auch als Abdeckung der Schale oder die Schale als Glocke auf dem Teller benutzen kann. Abgerundet wird alles durch einen sehr großen Teller, der als Platte benutzt werden kann.
Chaewon Song
service [sér·vis]
Porzellan, farbige Glasur, inspiriert von Wolken
Service entstand aus der Frage, wie ein einfaches Tablett für Essen nicht industriell, starr und kalt wirken kann. Das Ziel ist ein neues Geschirr für den privaten Nutzer. Ein Menütablett zum Teilen.Im Sinne meines Konzepts habe ich mein Projekt service ge-nannt. Dies bedeutet Tafelgeschirr auf französisch und meint ein ganzes Set, welches alle Bedürfnisse abdeckt.
Das entstandene Objekt ist ein Menütablett und ein gesamtes Tafelgeschirr in einem. Jedes service ist handlich, leicht und aus hochwertigem Porzellan gefertigt. Es bietet bereits Platz für verschiedene Speisen und erweitert sich mit jedem weiteren angeleg-ten service.
Madeleine zu Dohna
Gerda
Der Fermentiertopf
Gerda ist ein neu interpretierter Gärtopf, der weg vom Stil der klassischen bäuerlichen Gärtöpfen geht und ein modernes Design zeigt. Er ist minimalistisch und formschön. Mit seinem Fassungsvermögen von 2 Litern ist er besonders gut für die Nutzung in kleineren Haushalten geeignet. Er ist aus Steinzeug gegossen, welches robust und somit langlebig ist. In zurückhaltenden, matten Farbtönen gehalten, fügt er sich harmonisch in jeden Raum ein.
Isa Schreiber
midden
meeting centerpieces
Die Gefäßserie midden ist eine Antwort auf die Frage, wie moderne Tischkultur im Unternehmenskontext aussehen kann. Wie wollen wir unsere Kunden und MitarbeiterInnen empfagen und innerhalb von Meetings versorgen?
Die Gefäße und Holzelemente unterstützen ein intuitives Arrangieren und Befüllen mit Getränken und Snacks und lassen sich variantenreich einsetzen. Die Wassermenge im Krug kann bis zu 7 Trinkbecher füllen, die Dose ist perfekt für Nüsse oder Trockenfrüchte, die auf die Hand geschüttet werden. Die flache Schale eignet sich gut, um Gebäckstücke, Canapé oder Kekse zu servieren. Die Vorbereitung auf ein Meeting beinhaltet eben auch eine Auseinandersetzung mit den TeilnehmerInnen. Wie kann ich sie bestmöglich willkommen heißen? Was darf zur optimaen versorgung auf dem Tisch nicht fehlen?
Der Entwurf besteht aus einem Teil, der auf einer Holzplatte in der Mitte des Tisches verortet ist. Bestehend aus Krug, Trinkbecher, Schale und Dose bildet er den Selbstbedienungs-Bereich des Sets. Am jeweiligen Platz der Teilnehmenden befindet sich der Cappuccino- und Saftbecher, der zusätzlich bei Interesse gereicht wird.
midden ist das ruhige Herzstück eines jeden Meetings und bedeutet Gastfreundschaft und Wertschätzung.
Jihye Han und Ruud van den Eijnden
Break it
a cup of tea that breaks the stress of work
Mit der formschönen Tasse inklusive Teesieb der Kollektion “Break it” werden Teeliebhaber ihre Freude haben. Loser Tee kann direkt darin aufgegossen werden– eine Verwendung als „normalen“ Kaffee- oder Teetasse ist aber somit ebenso möglich. Das Setsystem besteht aus der Tasse, einem Sieb und dem Deckel, welcher sowohl zum Abdecken der Tasse, als auch als Untertasse oder Ablagemöglichkeit genutzt werden kann. Alle drei Bestandteile sind Spülmaschinengeeignet und lassen sich einfach und problemlos reinigen. Dieses Set verbindet innovatives Design und klassisches Porzellanhandwerk. Die Feinheit und exakte Passgenauigkeit des Tee-set verlangt besonderes viel Handarbeit. Die Formgebung und das gestalterische Konzept sollen den Nutzer dazu bringen, sich wieder intensiver mit der Zubereitung des Tees zu beschäftigen. “Break it” hat einen traditionell zeremoniellen Charakter, der die Pausen in unserer heutigen Zeit wieder mehr zelebriert. Das Tee trinken steht im Mittelpunkt der Konzentration - und wird bewusster erlebt.
Clémence Escallier
PEBBLE
A dish for algaes consumption
If at first glance, their appearance is not very appetizing, seaweed could be a local and alternative nutritional solution to feed the planet of tomorrow. Already well established in the consumption of Asian countries for thousands of years, regulations have only allowed the marketing of seaweed for about twenty years in Europe. The consumption of seaweed is therefore quite recent in Europe, and stay a taste that people are not used to.
Pebble is a dish that accompanies the process of preparation and conservation of a seaweed pesto. Indeed this recepie is ideal for uninitiated palates. It could be used as a condiment, to add flavor to our daily dishes or simply eat on a slice of bread.
Pebble is divided into two independent parts that follow the steps of pesto preparation :
First, a main container in which the seaweed flakes are rehydrated but which also holds the final preparation and is used for serving at the table. And finally, a grating-plate/ lid that allows firstly to grate the aliments added to the seaweed preparation and secondly to serve as a lid to favor the long term conservation of the preperation in the fridge.
Tizian Gertz // Bachelorarbeit
Bento go
wertig transportieren
Die mit einem Geschirrstoff umspannte Porzellanbox findet ihren Platz im Catering-Service, dem Hotelrestaurant sowie auch im Privathaushalt. Mittels modular einsetzbaren Trennwänden lassen sich verschiedene Mahlzeiten und Lebensmittel in einem Objekt lagern und transportieren, ohne sich dabei zu vermischen. Für Buffets oder dem Catering-Service können somit Mahlzeiten vorbereitet und ausgegeben werden, ohne die Wertigkeit eines Porzellangeschirrs einbüßen zu müssen. Kombiniert wird die Box mit einem Deckel, welcher auch als Teller fungiert und mittels verschiedenen Farbvarianten die Essenskennzeichnung in der Gastronomie erleichtert. Ein zuknöpfbares Stofftuch sorgt zum einen für ein sicheres Verschließen und kann zusätzlich vom Benutzer als Serviette verwendet werden.
Bentō go ist stapelbar, geschirrspüllfest, reproduzierbar und nicht geruchsanfällig.
Sebastian Krimmer
KOPA
baltische Wintersuppe
KOPA ist ein vierteiliges Geschirrset, das sich dem Borschtsch widmet, einer baltischen Wintersuppe, die hauptsächlich aus roter Bete, Weißkohl und verschiedenem Wurzelgemüse zubereitet wird. Serviert wird er mit Schmand, frischen Kräutern, vorzugsweise Dill, sowie frischem Brot. Daher besteht das Set aus einer großen Suppenschüssel, einem Schamandtopf, einem Kräuterteller und einem Tablett für das Brot, auf dem man aber auch die anderen Schüsseln abstellen kann und so zusammen zum Esstisch tragen kann. Alle Teile des Geschirrs haben auf der Unterseite eine Wölbung, in die man hineingreift, wenn man die Schüsseln anhebt, um daraus zu essen, oder wenn man Zutaten herumreicht. Da man diese Art Eintopf selten alleine isst, passt auch das lettische Wort KOPA gut, denn es bedeutet „gemeinsam“. Auf der Außenseite liegt ein Relief, das auf die Farben der Zutaten zurückgreift: rot für die rote Bete, orange für das Wurzelgemüse, grün für die Kräuter und weiß für den Schmand. Das Schwarz steht dabei für die dunkle und kalte Jahreszeit. Für das Gericht werden einfache Lebensmittel verwendet, was auch der Mentalität des Noma entspricht, einem dänischen Restaurant, das fünfmal zum besten der Welt gekürt wurde; seine Küche orientiert sich dabei an einem Überlebenshandbuch der schwedischen Armee und verwendet nur regionale und saisonale Zutaten. Es will dadurch ein besseres Gefühl für Raum und Zeit vermitteln und dazu anregen, das Essen mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Fanny Hensel
BONA DEA
der Olive auf den leib geschneidert
In diesem Semester habe ich mich mit der Frage beschäftigt, inwiefern die Identität einer Modemarke in Porzellan übersetzt werden kann. Ausgangspunkt waren die Produkte von Versace by Rosenthal, die eine eindeutig plakative Anmutung aufweisen und so eher wie Fanarktikel anstatt eigenständige Designs wirken. Genau hier habe ich konzeptuell angesetzt und eine andere Herangehensweise vorgeschlagen. Das Bestreben und erklärte Ziel von Gianni Versace, dem Gründer des Modehauses, für jede*n Kund*in ein perfekt angepasstes Kleidungsstück zu entwerfen, habe ich aufgegriffen. Versace entwickelte zahlreiche patentierte Stoffe und Techniken, um die unterschiedlichsten Körper perfekt in Szene setzen zu können. Dieser Anspruch an seine eigene Arbeit wird von der Tatsache unterstrichen, dass viele Kleidungsstücke der Marke ausschließlich maßgeschneidert werden. Ich habe mich von diesem Ziel inspirieren lassen und so beschlossen, in diesem Projekt für nur ein einziges Lebensmittel zu entwerfen. Da Versace bis heute ein Familienunternehmen mit Wurzeln in Mailand ist, war es logisch, sich auf mediterranes Essen zu konzentrieren. Letztendlich habe ich mich für die Olive entschieden. Diese alltägliche Frucht soll sich mithilfe meines Entwurfs von einer Beilage zum Star der Mahlzeit wandeln. Zuerst wird die Olive auf der Präsentationsfläche angeboten und verzehrt, anschließend soll auch die übrig gebliebene Marinade verwendet werden. Durch eine Kippbewegung fließt das Öl den Steg hinunter und kann nun mit einem Stück Brot aufgefangen oder auf eine andere Mahlzeit geträufelt werden. Indem der Nutzer dazu eingeladen wird, die Funktion des Schälchens für sich zu interpretieren, wird das Genießen in zwei Phasen zu einem Erlebnis.
Wir danken
Robert Suk von Rosenthal für die herzliche Gastfreundschaft und den einblickreichen Tag.
Weitere Fotos und Einblicke
auf Instagram @burg_keramikglasdesign
und unter dem Hashtag #burgquovadis
Wir danken
Robert Suk von Rosenthal für die herzliche Gastfreundschaft und den einblickreichen Tag.