Kunst (Lehramt) / Kunstpädagogik

Studiengänge im Fachbereich Kunst

Wichtige Information

Der Diplomstudiengang Kunstpädagogik nimmt keine Erstsemester mehr auf;
eine Einschreibung ist nicht mehr möglich. Diese erfolgte letztmalig zum WS 2017/18

Standort

Hermes-Gebäude
Hermesstraße 5, 06114 Halle

Broschüre zum Studiengang

Kunst (Lehramt) (PDF)

Studium Kunst (Lehramt)

In den Lehramtsstudiengängen Kunst (Gymnasien/Sekundarschulen) entwickeln Studierende in der Verbindung von künstlerischer Praxis, Kunstpädagogik und Kunstdidaktik sowie Kunstwissenschaften eine eigenständige künstlerische und kunstpädagogische Haltung. Sie erlangen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie auf eine spätere berufliche Praxis als Kunstlehrer*innen vorbereiten.
Kunst wird als eines von zwei Fächern an der BURG studiert. Das andere Fach ist  – wie auch die Bildungswissenschaften – an der Martin-Luther-Universität (MLU) zu belegen.
Im ersten Studienjahr, dem sogenannten BURG-Jahr, werden vornehmlich die bildnerischen Grundlagen und Kunstwissenschaften belegt und noch keine Lehrveranstaltungen an der MLU. An der BURG findet die Atelierarbeit (Künstlerische Praxis) in zwei Klassen statt, wählbar ist der Schwerpunkt “Bildhauerische und performative Praxis” oder “Malerische und grafische Praxis”. Während in den ersten beiden Semestern die Teilnahme an Lehrveranstaltungen der künstlerischen Praxis in den Klassen fakultativ ist, beginnt im 3. Semester die intensive künstlerische Praxis in den Ateliers, die einen zentralen Teil des Studiums bildet. Die Studierenden entscheiden sich für eine der beiden Klassen, indem sie während des BURG-Jahrs bereits ausgewählte Veranstaltungen (z.B. Plenum) besuchen und sich mit Kommiliton*innen in den Klassen austauschen.
Eigene künstlerische Erfahrungen spielen auch in kunstpädagogischen Erprobungen eine Rolle, in enger Vernetzung mit kunstpädagogischen Konzepten und wissenschaftlichen Reflexionen. Dabei werden Bezüge zu Fragen der Gegenwartskunst, Alltags- und Medienkulturen sowie gesellschaftlichen Entwicklungen hergestellt.
Im dritten Semester wird ein Einführungsseminar Kunstpädagogik belegt, woran die Lehrveranstaltungen der Kunstpädagogik/Kunstdidaktik sowie die schulpraktischen Übungen und zwei Schulpraktika anschließen. Lehrveranstaltungen der Kunstwissenschaften und Exkursionen werden jedes Semester angeboten.
Die Regelstudienzeit für Kunst (Lehramt Gymnasium) beträgt 10 Semester, die für Kunst (Lehramt Sekundarschule) 9 Semester. Die Studienstruktur für beide Studiengänge ist weitestgehend vergleichbar. Im Anteil der künstlerischen Praxis und in der Anzahl der hier zu erlangenden Leistungspunkte unterscheiden sich die beiden Studiengänge. In den fachdidaktischen Lehrveranstaltungen wird bezüglich der Überlegungen zu Unterrichtsplanung und Lerngruppen zwischen den Schulformen differenziert.

Bildnerische Grundlagen

Das vielseitige Grundlagenangebot des Fachbereichs Kunst gibt Studierenden aller Studiengänge die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Medien und Techniken zu wählen und diese zu erproben. In den zahlreichen künstlerischen Werkstätten können die Studierenden fundierte Kenntnisse im Umgang mit den jeweiligen Werkstoffen und technischen Möglichkeiten sammeln. Das Grundlagenstudium unterstützt die Studierenden dabei, einer eigenen Fragestellung konsequent zu folgen und eröffnet durch die grundsätzlich interdisziplinäre Struktur der Angebote zugleich eine Bandbreite an künstlerischen Ansätzen und Techniken zur Lösungsfindung.

Künstlerische Praxis

Das künstlerische Arbeiten findet in den Atelierräumen der beiden Klassen im Hermes statt. Es geht hier um die Auseinandersetzung mit einer Vielfalt von Medien wie Zeichnung, Druckgrafik, Malerei, Bildhauerei, Kunst im öffentlichen Raum, Installation, Performance und Körperarbeit. Diese werden werkbezogen angewendet und in Verschränkung miteinander als entgrenzte und medienübergreifende Formen in Ausstellungszusammenhängen untersucht.
Die Arbeit in den Klassen besteht aus freier Arbeit im Atelier, ergänzt durch Plenen, Workshops, Exkursionen und anderen Formaten. Es steht den Studierenden frei, Lehrveranstaltungen der jeweils anderen Klasse zu belegen oder die Klasse zu wechseln.
Gastsemester in den Fachklassen des Fachbereichs Kunst und/oder im Fachbereich Design sind nach Absprache möglich.
Nach Abschluss der Module der Künstlerischen Praxis besteht die Möglichkeit, sich für ein Meisterschüler*innenstudium zu bewerben.

Kunstpädagogik und Kunstdidaktik

Lehramtsstudierende belegen Fachdidaktik parallel zur künstlerischen Praxis an der BURG. In den Lehrveranstaltungen werden kunstpädagogische Texte rezipiert und diskutiert, Vermittlungssituationen entwickelt und erprobt sowie Verbindungen zu aktueller Kunst, Kunstgeschichte, der eigenen künstlerischen Praxis, Alltags- und Medienkultur,  Entwicklungsphasen von Kindern und Jugendlichen sowie gesellschaftlichen Fragestellungen geschaffen. Ziel ist die Entwicklung eines fundierten kunstpädagogischen Selbstverständnisses. In den Seminaren  werden Verknüpfungen zu anderen Bereichen der Hochschule (z.B. Materialsammlung), zur kunstpädagogischen Forschung sowie zur schulischen Praxis hergestellt – sie sind transdisziplinär ausgerichtet. Schulpraktische Übungen dienen der Vernetzung von Hochschullehre und Schulpraxis, im Mittelpunkt der begleitenden Seminare steht die Konzeption und Organisation von Kunstunterricht innerhalb des Systems Schule. Die Schulpraktika im Fach Kunst werden über die MLU organisiert und von Lehrenden der Fachdidaktik Kunst begleitet. Das 1. Staatsexamen qualifiziert auch für eine Promotion in Kunstpädagogik (Dr. phil.) an der BURG.

Kunstwissenschaften

Das Lehrangebot der Kunstwissenschaften konzentriert sich überwiegend darauf, die Studierenden der Fachbereiche Kunst und Design mit Methoden der Reflexion vertraut zu machen. Gezielt setzen die Vorlesungen und Seminare bei der Analyse des Wissens und der Vorstellungen an, die mit dem Gebrauch der Techniken, Werkzeuge und Materialien der verschiedenen Gattungen und Medien verbunden sind. Anhand künstlerischer Arbeitsweisen und historischer Konstellationen wird aufgezeigt, wie sich Künstler*innen aktiv zu dem Wissen und den sozialen Codes, die ihren Produktionsmitteln zugrunde liegen, in ein Verhältnis gesetzt haben. Darüber hinaus führen die Kunstwissenschaften die Studierenden in die verschiedenen historischen Konzeptionen vom Sehen und Wahrnehmen ein; sie behandeln die wichtigsten Begriffe vom Bild; greifen historische Fragen zum Werkbegriff und zum Berufsbild von Künstler*innen auf und möchten insgesamt dazu beitragen, dass die Studierenden neben den Implikationen, die mit dem Herstellen von Kunst verbunden sind, auch über grundlegende Kenntnisse der Mechanismen der Distribution und der Rezeption von Kunst verfügen.