Die Textilrestaurierung der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle schließt zum Jahresende 2023

Der Betrieb gewerblicher Art „Textilrestaurierung“ wird zum 31. Dezember 2023 eingestellt.

Blick in die Textilrestaurierung auf dem Campus Design der Burg Giebichenstein Kunthochschule Halle. Foto: Fabian Steidl

Mit großem Respekt und Anerkennung für die bedeutende Arbeit, die in den vergangenen Jahren in der Textilrestaurierung an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle geleistet wurde, muss die Hochschulleitung bedauerlicherweise mitteilen, dass der 2014 übernommene Bereich der Textilrestaurierung, geführt als Betrieb gewerblicher Art, zum 31. Dezember 2023 eingestellt wird. „Die Entscheidung ist der Hochschulleitung sehr schwer gefallen, da in den vergangenen Jahren in der Textilrestaurierung unserer Kunsthochschule bedeutende und einzigartige Kunstwerke erfolgreich restauriert und wiederhergestellt wurden“, sagt Bettina Erzgräber, Rektorin der BURG.
Eine rückläufige Auftragslage macht die Schließung dennoch notwendig. „Aufgrund der gewerblichen Ausrichtung muss die Textilrestaurierung finanziell unabhängig von der Hochschule sein, sie darf keine Verluste erwirtschaften“, erläutert Linda Baasch, Kanzlerin der Hochschule, die Entscheidung. Zunächst hatte die Textilrestaurierung seit Übernahme in die BURG erfolgreich Aufträge angenommen. Einen spektakulären Großauftrag stellte die von 2016 bis 2019 fadengenaue Rekonstruktion des Paradeschlafzimmers August des Starken im Dresdner Residenzschloss dar. Unter Corona waren die Aufträge fast komplett zum Erliegen gekommen. Danach konnten zwar kleinere und kurzfristige Aufträge generiert werden, jedoch konnte sich die Auftragslage nicht so weit stabilisieren, um für die wirtschaftliche Sicherheit nachhaltig Erträge zu sichern.

Die Schließung betrifft ausschließlich den separaten und gewerblichen Teil der Textilrestaurierung, der von der ehemaligen staatlichen Textil- und Gobelinmanukfaktur Halle GmbH 2014 zu großen Anteilen unter das Dach der Kunsthochschule wechselte. Weitere Bereiche der ehemaligen Gobelinmanufaktur wie die Stickerei, Färberei sowie die Hoch- und Flachweberei sind heute Bestandteil von Lehre und Studium und bleiben weiterhin bestehen.