WINTERSESSION 2019: VORTRAG: Zeitgenössische Architektur ausstellen – Transformation, Kontext und Atmosphäre

Ulrich Müller
Montag, 25. Februar 2019, 18 Uhr
Raum 102, Villa, Campus Design, Neuwerk 7

Foto: Jan Bitter

Trotzdem sich die Kommunikationsflüsse durch die Etablierung der neuen Medien in den letzten Jahren radikal verändert haben, nimmt die Zahl von Architekturausstellungen zu. Das ist insofern erstaunlich, da das Format „Ausstellung“ sehr aufwendig ist und die zu vermittelnden Inhalte digital viel günstiger und schneller verfügbar sind. Der Vortrag beleuchtet vor diesem Hintergrund im ersten Teil, warum Architektur ausgestellt wird und was es überhaupt bedeutet, Architektur auszustellen. Denn da man ein Haus nicht einfach in ein Museum stellen kann, müssen Artefakte gefunden werden, die dessen Eigenschaften in das temporäre und räumlich limitierte Format der Ausstellung übersetzen. Zur Veranschaulichung werden anhand von aktuellen Beispielen international renommierter Ausstellungsorte verschiedene Ausstellungstypologien vorgestellt. Zur Eingrenzung der Thematik konzentriert sich die Analyse auf zeitgenössische Architektur und die damit verbundenen Besonderheiten.

Die gezeigten Beispiele verdeutlichen, dass es im Gegensatz zum allgemeinen Sprachgebrauch nicht „die“ Architekturausstellung gibt. Ausstellungsmacher und Kuratoren müssen in Abhängigkeit von Zielstellung und intellektuellem Umfeld Inhalt und Form jedes Mal aufs Neue austarieren und einen eigenen Ausdruck dafür finden. Da Architektur in den verschiedenen Regionen der Welt unterschiedliche kulturelle Wertschätzungen besitzt, gibt es auch beim Ausstellen regionale Besonderheiten. Zur Erläuterung werden im zweiten Teil des Vortrags die website „AEX – Architecture Exhibitions International“ und die zahlreichen Ausstellungsorte in Berlin vorgestellt. Der dritte Teil widmet sich Ausstellungen, die in den letzten Jahren in der Architektur Galerie Berlin zu sehen waren. Sie wurden exklusiv für den Galerieraum entworfen und zeigen exemplarisch, wie räumliche Installationen dazu dienen, Entwurfshaltungen in das Format des Galerieraums zu übersetzen. Im Mittelpunkt steht dabei das Kreieren einer besonderen Atmosphäre als Gegenpol zur rein digitalen Wissensvermittlung.

Ulrich Müller 1965 geboren, studierte Architektur in Weimar und Darmstadt. Von 1993 bis 2002 war Müller Architekt in Berlin, u.a. bei O. M. Ungers. 1999 gündete er die Architektur Galerie Berlin, die seitdem mehr als 150 Ausstellungen eröffnete. Seit 2001 hält Müller Vorträge und verfasst Texte zu den Themen Architektur ausstellen und Architekturkommunikation. Seit 2009 ist er Herausgeber des Monatskalenders AAB – Architektur Ausstellungen Berlin und seit 2014 Herausgeber der website AEX – Architecture Exhibitions International. 2016 gründete er den Projektraum Architektur Galerie Berlin SATELLIT und ist seit 2018 Organisator des Architecture Exhibitions Weekend Berlin.

Der Vortrag ist für alle Interessierten offen.

„Burg gestaltet! QPL“ – ein Projekt des gemeinsamen Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL17066  gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

Lehrende(r)

  • Redaktion Studienkoordination QPL

„Burg gestaltet! QPL“ – ein Projekt des gemeinsamen Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL17066  gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

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