Dafür nehmen wir den Titel wörtlich und bauen im größeren Galerieraum (RAUM 2) eine von Prof. Tilo Baumgärtel entworfene Bühnensituation (siehe Foto). Vor die lange Fensterwand wird eine tribünenartige Bestuhlung für das Publikum gebaut. Diese Idee ist an ein Amphitheater angelehnt. Als Besucher*in betritt man den Raum und steht gleich selbst auf der Bühne, dem Publikums gegenüber. Schwarzer Molton schafft Dunkelheit. Vielleicht ziehen bald weitere Vorhänge dort ein, wo die Aufführung es verlangt. Wir stellen verschiedene Technik bereit – für Stimmen, Klänge und Bewegungen. Gegenüber der Tribüne steht vielleicht eine Leinwand, vielleicht eine LED-Wand oder etwas Überraschendes. Dieses könnte aus RAUM 1 kommen – dort sind Elemente, die wandern, verändern und sich verschieben. Stationen können entstehen, Szenen wechseln. Der etwas kleinere Galerieraum (RAUM 1) dient allen Arten der Vorbereitung für die Bühne = als klassischer Backstage-Bereich. Dazu könnten künstlerische Objekte neben funktionellen Dingen wie Spiegel, Kleiderständer, Requisite gehören. Dieser Raum kann als Fundus, Kostümraum oder Archiv, aber auch als zweite Bühne fungieren.
Für die Bewerbung gibt es verschiedene Optionen:
SZENARIO 1 = BÜHNE in RAUM 2:
Sie bewerben sich mit einer Aufführung, die einmalig oder mehrmalig stattfinden kann. Das können Filmscreenings, Performances, Lectures, Klangkunst, Hörstücke, Live-Painting-Aktionen, Gaming-Abende, Konzerte, aber auch öffentliche Klassenplenen, Bewegungs- oder Stimmtraining und vieles mehr sein. Sie sollten dazu auch mitteilen, ob und wie Sie RAUM 1 und RAUM 2 miteinander in Beziehung setzen wollen.
SZENARIO 2 = BACKSTAGE in RAUM 1:
Sie bewerben sich mit einer Idee für ein Objekt oder ein Setting, das Sie und auch andere für die Aufführungen nutzen können. Voraussetzung ist deren Beweglichkeit (zum Beispiel Bühnenelemente, Kostüme, Ideen für Maske, Sound etc.). Sie sollten eine Handhabung einreichen, wie Ihre Elemente aus RAUM 1 auf der Bühne in RAUM 2 verwendet werden könnten, zum Beispiel als Bühnenbild und wie der Aufbau erfolgen soll. (Angaben zu Material, Gewicht ...).
Oder Sie bewerben sich mit eigenen performativen Ideen für Raum 1, zum Beispiel:
- für einen Transformationsraum: Besucher*innen können sich verändern, zum Beispiel ihre Kleidung verwandeln, bevor sie RAUM 2 betreten.
- mit „Hinter der Bühne“-Stücken: Szenen, die nur im RAUM 1 stattfinden (z. B. Garderobengespräche, Maskenrituale).
SZENARIO 3 = PAUSE:
Sie bewerben sich mit einem Konzept, das sich auf die Pausenzeiten der Bühne bezieht. Zum Beispiel können Sie ein Licht- oder ein Sound-Konzept oder ein Format für eine Vermittlung (z.B. Kinderführung) einreichen. Die Abwesenheit einer Aufführung in Raum 2 kann zur neuen Erfahrung im gesamten Raum werden.
SZENARIO 4 = BESUCHERSERVICE in den Zwischenräumen:
Auch für die Nutzung und Bespielung der beiden kleinen Zwischenräume können Sie sich bewerben. Das könnten Ideen sein, die sich an übliche Aufgaben in Theater- und Bühnenräumen anlehnen wie Informationsstand, Bar, Garderobe, Kasse/Empfang, Pausenraum. Es können auch neue Ideen sein wie Mikro-Bibliothek (Texte, Skripte, Notizen, Interviews zur Aufführung), Reinigungstools, Lost and Found (Fundstücke oder erfundene Objekte) …
Was wollen wir damit ermöglichen, anregen und anbieten?
Den Raum für Improvisation, Risiko und Überraschung öffnen.
Mit Zeitformen experimentieren (Dauer, Pause, Wiederholung).
Durch Präsenz, acting und reacting Situationen von Gemeinschaft erfahren.
Prozesse neben fertigen Arbeiten zeigen.
Narrative oder fiktionale Raumnutzungen erproben.
Reflexion über Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit in Kunst und Bühne anregen
... und vieles mehr.
Unterstützung durch das Galerieteam (die Intendanz)
Wir übernehmen die Spielleitung und die Choreographie aller Veranstaltungen und Abläufe.
Wir und unsere Aufbauhelfer*innen unterstützen beim Aufbau – besonders bei der Bühnentechnik. Wir kümmern uns um Kommunikation und Vermittlung. Und wir dokumentieren Prozesse und Projekte für uns, Euch, das Archiv und die Öffentlichkeitsarbeit.
Die Spielzeit dauert voraussichtlich vom 15. April bis 31. Mai 2026.
Alle Studierenden der BURG aus Kunst und Design sowie Absolvent*innen der Jahre 2024 und 2025 sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Die Auswahl erfolgt durch eine hochschulinterne Jury (Galerieteam, Lehrende aus den FB Kunst und Design, Vertreter*in vom STURA).
Kleingedrucktes
Einzureichen sind:
eine Kurzbeschreibung des Vorschlages mit Angabe des Szenarios 1 – 4 (max. 1 Seite)
vorhandenes Bild- und Audiomaterial (zzgl. Maße, Technik, Material) oder Skizze
Angaben zur praktischen Umsetzung der geplanten Präsentation oder Aufführung (für die Einschätzung von Zeitaufwand und ggf. anfallenden Kosten)
Angaben zur benötigten Aufführungstechnik und was davon privat vorhanden wäre
Angaben zum Studiengang und Kontaktdaten (Emailadresse, Telefon)
Bewerbungen an beide Email-Adressen: reuter@burg-halle.de und burggalerie@burg-halle.de