Ein zweitägiger BioLab-Workshop setzte sich mit der Gestaltung von Lebensräumen für Mikro- und Makroorganismen auseinander. Dies geschah direkt vor den Türen des BioLab, anknüpfend an die BURG Session im Herbst 2023 und der entstandenen modularen Struktur.
Die Infragestellung einer traditionell anthropozentrischen Perspektive der Gestaltungspraxis stand am Anfang des Workshops und so waren die Priorisierung der Bedürfnisse sowie die Sicherung und Entwicklung der Lebensbedingungen der lokalen Organismen – Algen, Pilze, Flechten, Insekten und Pflanzen – Ziel und Rahmenbedingung des Vorhabens. Die gestalterische Intervention in Form einer modularen Holzkonstruktion zielte daher auf die Stärkung symbiotischer Relationen des bestehenden, lokalen Ökosystems sowie die Schaffung eines neuen Lebensraumangebotes für bislang noch nicht am Ort vorkommende Organismen.
Die Veranstaltung fand in Kooperation zwischen der BURG und der UDK Berlin statt. Valerian Blos, künstlerischer Mitarbeiter an der UDK im Fachbereich Design und Neue Medien und Initiator des Lab for new Intermateriality, führte im Vorfeld in das Thema der Session ein. Auch Student*innen der UDK nahmen an dem Workshop teil, entwarfen und bauten die Konstruktion gemeinsam mit den Burg-Student*innen auf. Zusätzlich stand Felix Schimmeyer, ein Experte für Pilzzucht, den Teilnehmer*innen bei der Umsetzung ihrer Konzepte mit seinem Fachwissen beratend zur Seite.
Mit dem SustainLab brachen die Teilnehmer*innen erneut zu einer Tagesexkursion auf: Der Ausflug ans Ende führte an zwei Orte in Sachsen-Anhalt, die sich dem Recycling von Kunststoffen widmen: Die Recyclingfirma Aluminium und Kunststoffe AG in Merseburg, die im industriellen Maßstab mit Hilfe mechanischer und lösungsmittelbasierter Techniken Kunststoffe wiederverwertet, zeigte bei einer Werksführung, wie Leichtverpackungen aus post-consumer-Abfällen zu LDPE-Rezyklat verarbeitet werden. An der Hochschule Merseburg stand im Anschluss daran die angewandte Forschung zu chemischem Recycling im Mittelpunkt. Welche Kunststoffe finden den Weg in die regionale Verwertung? Wie funktionieren mechanische, lösungsmittelbasierte und chemische Recyclingprozesse in Industrie und Forschung? Wie können diese sinnvoll und gleichzeitig ökonomisch eingesetzt werden? Und was bedeutet das für die Gestaltung von Produkten?
Im XLab bot der Workshop CAMS x ROBOTS einen spielerischen Einstieg in die Robotik. Im Zentrum stand die präzise Steuerung von Kamera- und Lichtbewegungen mithilfe zweier Roboterarme. Durch programmierbare Kamerafahrten und Licht/Schatten Inszenierungen konnten die Teilnehmer*innen gestalterische Entwürfe, z.B. Keramikobjekte, Architekturmodelle oder 3D-Drucke - im sogenannten Motion Control Verfahren - spannungsvoll filmisch in Szene setzen und animieren. Im Rahmen des Workshops der in Kooperation mit dem Burg StreamLab stattfand, wurden umfangreiche Grundkenntnisse zur Anwendung der Robotikplattform Anhand einer konkreten gestalterischen Zielstellung, praktisch erfahrbar gemacht. Die erworbenen Kompetenzen können auf andere Entwurfsfelder angewandt werden und boten einen niedrigschwelligen Erstkontakt mit der Robotikplattform der BurgLabs.