2D — UNLESBAR! Asemische Schriften, 12. SW Sommersemester 24

Als „Asemisches Schreiben“ bezeichnet man Schriftformen die „unlesbar“ sind. Es ist eine wortlose offene Form des Schreibens, die keinen spezifischen semantischen Gehalt oder Bedeutung hat. Es sind also Schriftzeichen, die keiner bekannten Schrift angehören und nicht als Worte gelesen werden können.

Dennoch haben Asemische Schriften die physikalischen Eigenschaften von Schriften, wie Linien, Formen und Symbole. Und wie jede andere Schrift, hat auch jede Asemische Schrift einen bestimmten Charakter und damit einen persönlichen Ausdruck.

Wenn diese Schriften in einem Layout gestaltet werden, so bekommen Sie eine weitere Bedeutung und eine Wiedererkennbarkeit, die unabhängig von der natürlichen Sprache des Lesers auf ähnliche Weise „gelesen“ werden kann.

In der Kompaktwoche werden wir verschiedene Asemische Schriften kennenlernen, u.a. die spannenden Arbeiten der argentinischen Schriftkünstlerin Mirtha Dermisache. Jeder Teilnehmer wird selber eine Asemische Schrift entwerfen und dann als Font kodieren. Obwohl keine dieser Schriften auf gewohnte Art lesbar sein wird, werden wir gemeinsam eine Publikation erstellen, die verschiedene Textformen enthält, deren Formatierung und Struktur einen Dokumenttyp und damit eine eigene Lesbarkeit und Bedeutung entstehen lässt.

Materialien bitte mitbringen: Laptop und Papier, Stifte, Tinte, Pinsel, Cutter, etc. und andere Werkzeuge, mit denen ihr gerne analog arbeitet