Marie Luise Möller

Alumni // Studium 2013-2020

"2120 Karat Marmor“ 
2020 
Hängender Panther: 12,5 x 7 x 1,8 cm
Verlobungsring: 10 x 5,6 x 1,8 cm
Armbanduhr: 10 x 5,4 x 1,8 cm
424 g
Marmor aus dem Badezimmer der Eltern, wasserstrahlgeschnitten

Diplomtitel: Ein Mensch mit einer Goldkette ist immer noch ein Mensch
Ab wann ist Schmuck eigentlich noch Schmuck?
Marie Luise Möller setzte sich in ihrer Diplomarbeit mit Modeschmuck, Luxusmarken und dem Hinterfragen von Wert auseinander. Thematisiert wurde der Konflikt der Künstlerin mit materiellem Konsum. Soziales Umfeld, vorgelebte Rollenbilder und unvermeidbarer Medienkonsum prägten ihre unbewussten Wünsche und Vorlieben, die mittels künstlerischer Auseinandersetzung zu überwinden versucht wurden. Ein immer wiederkehrender Aspekt ihrer Arbeiten war der Wunsch etwas zu besitzen, was aber aus unterschiedlichen Gründen unerreichbar war. Dieses Problem wurde auf verschiedene Weise gelöst: Ausgeschnittene Schmuckstücke aus dem Katalog verwandelten sich zu echtem Schmuck. Luxusmarkenschmuck wurde in Marmorobjekte transformiert. Goldene Klebefolie repräsentierte klassischen Schmuck. Ausrangierte Kostbarkeiten wurden zu Telegram-Stickern. Und Duft gaukelte als unsichtbares Schmuckstück Exklusivität vor. 

 

"Die Objekte von Marie Luise Möller brechen mit stereotypen Bildern und hinterfragen Wertzuschreibungen und -wahrnehmungen. Mit spielerischer Leichtigkeit scheint sie ästhetische Übersetzungen zu finden, die Statussymbole in eine neue Materialität transformieren. In einer geschickten Mixtur aus digitalen und analogen Techniken schafft sie eine postdigitale Sprache, die Telegram-Sticker mit Marmorobjekten verbindet. Somit verschmelzen nicht nur digitale und analoge Ästhetik, sondern auch klassische Kunstvorstellungen mit zeitgenössischen Herangehensweisen.“ – Elisabeth Würzl