sicher nicht

Die Burg Galerie im Volkspark zeigt vom 8. bis zum 6. Juni 2021 Arbeiten aus Kunst und Design der BURG sowie Gastbeiträge rund um das Thema Risiko.

Plakatgestaltung: Miriam Humm und Marcus Wachter

„sicher nicht

R für RISIKO // Ausstellungsreihe ABC
Laufzeit: 8. April bis 6. Juni 2021


Seit 2020 hat sich unsere Wahrnehmung, mit einem Risiko zu leben, intensiviert. Durch das neuartige SARS-CoV-2 Virus und die davon ausgelöste weltweite Pandemie haben sich viele Dinge radikal geändert. Bis heute müssen wir mit persönlichen und kollektiven Einschnitten zurechtkommen, die kaum jemand von uns in diesem Ausmaß vorher erfahren hat. Viele Fragen wurden aufgeworfen und machen ein neues Nachdenken nötig:über  Gemeinschaft, Verantwortung, das eigene Handeln, Solidarität und auch über Ängste, Gefahren und Nichtwissen.

Diese zugespitzte Situation hat zugleich wie im Brennglas vieles verdeutlicht, was ohnehin die aktuellen Debatten vor allem in unseren westlichen Gesellschaften bestimmt ‒ Risiken, die durch eine neoliberale Politik forciert werden wie Klimaveränderungen und wachsende soziale Ungleichheit, aber auch autoritäre Machtansprüche oder mediale Einflussnahmen.

Wie gehen Designer*innen und Künstler*innen mit dieser komplexen Problematik um? Welche neuen Fragen werden gestellt, welche Bilder und Formen entwickelt, welche Handlungsräume erprobt?

Die Ausstellung sicher nicht richtet ihr Augenmerk auf viele unterschiedliche Themen, die sich teilweise durchdringen. So wird das Risiko, das Menschen einzugehen bereit sind, um die repressive Politik in ihren Ländern zu ändern, befragt. Gleichzeitig wird die globale Wirkungsmacht des Geldes in den Blick genommen. Neben lange nachwirkenden Kriegsfolgen finden aktuelle Erfahrungen von Flucht und Rassismus, aber auch Missbrauchserfahrungen Aufmerksamkeit und evozieren die Frage nach Verantwortung. Leise, behutsame Arbeiten wiederum, die sich Spannungsverhältnissen und Materialerkundungen widmen, offenbaren im Kontext der Risikobetrachtung neue Lesarten. Zahlreiche Werke setzen sich mit dem Verhältnis des Menschen zur Wissenschaft, zu seiner Umwelt und zum Tier auseinander und geben Gefühlen wie Einsamkeit und dem Bedürfnis nach Nähe einen Raum. Das Bild des Menschen, der von sich annimmt, sich weiterentwickelt zu haben und doch immer wieder an Grenzen stößt, wird in vielfältiger Weise in der Ausstellung auf den Prüfstand gestellt.

Ausstellende

Seunghoon Baek, Dana László da Costa/Jorge Sánchez di Bello, Niclas Heider, Amber Hummel, Ju Hyun Hwang, Susanne Henny Kolp, Susanne Langbehn, Anne Martin, Sofia Mayer, Emma Louise Meyer, Luise Menz/Sophie Pischel/Lena Würsching in Kooperation mit der Break Isolation Group und International Women* Space, Agathe Michalski, Elisabeth Otto, Ludwig Pfeiffer, Olivia Pils, Nilay Lili Sahin, Catherine Sanke, Sami Sayegh, Louisa Schrimpf, Melanie Schulz, Alexia von Salomon/Alina Weber

Gastbeiträge

akg-images / Valery Zufarov
Sammy Baloji
cultprotest.me / Rufina Bazlova, Yura Ledyan, Marina Naprushkina

Dank an:

Juliane Bischoff (NS-Dokumentationszentrum München), Estelle Lecaille (Twenty Nine studio, Brüssel), Maxim Tyminko (Amsterdam)

Kuratorin: Dr. Jule Reuter, Kuratorin, Burg Galerie am Volkspark, Gala Goebel, kuratorische Assistenz
Eröffnung: Am 7. April 2021 findet zum Ausstellungsbeginn ab 18 Uhr die Performance „Ordnen“ von Seunghoon Baek statt. Sie wird per Livestream hier auf der Website zu sehen sein.
Ort: Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr, nach vorheriger Anmeldung
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.