Methodische Gestaltungsübung im 2. Studienjahr BA, Sommersemester 2018, Prof. Mareike Gast, Anna Hoffmann, Karl Schikora

Kaum ein Material erzeugt eine so große Ambivalenz in uns wie Kunststoff. Einerseits wird es als billig, kurzlebig und umweltunfreundlich wahrgenommen – und auch so verwendet. Andererseits haben Kunststoffe und deren Verarbeitungsweisen unsere Konsumgüter und damit unseren Alltag entscheidend geprägt, denn Kunststoff ist ein extrem facettenreiches, formbares und zugleich erschwingliches Material. Gleichzeitig ist Kunststoff zukunftsweisend: Er wird potentiell aus alternativen Rohstoffen hergestellt, ist prinzipiell sehr gut recyclebar und ersetzt mit wachsender Bedeutung seltene Materialien, um funktionale zum Beispiel elektronische Komponenten herzustellen. Wir widmen uns den super normals, den einfachen, alltäglichen, fast unsichtbaren Gebrauchsgegenständen aus Kunststoff, untersuchen deren Notwendigkeit – auch aus kultureller Perspektive – und entwickeln eine nächste Generation. Ein Schlüsselaspekt liegt in der Recyclingfähigkeit und Nutzung und Konzeption von Materialkreisläufen. Wir durchlaufen im Semester den gesamten Entwurfs- und Entwicklungsprozess bis hin zur Serienfertigung im Spritzguss aus recycelten Kunststoffen. Dazu verwenden wir die Precious Plastic Machines von Dave Hakkens, die im Rahmen der Wintersession mit Aart van Bezooijen entstehen. Außerdem begleiten und unterstützen eine Exkursion, Workshops und Vorträge das Projekt.

Empfohlen wird die Teilnahme am Solidworkskurs, der Material-Technologie-Vorlesung und der Make Wintersession vom 12.-16.2. (Bau der Precious Plastic Machines)

Bild: DIY-Spritzgussmaschine von Dave Hakkens aus dem Projekt precious plastic