Collectif Grapain erhält Gustav-Weidanz-Preis 2023

Die traditionsreiche Auszeichnung der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle beinhaltet neben dem Preisgeld auch eine Ausstellung im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale).

Collectif Grapain
Starlink, 2021
Installation
Steinwolle, Seil, Metall, Kabel
Foto: Raimund Zakowaski

Das Künstler*innenduo Collectif Grapain mit den in Hannover lebenden Geschwistern Arnaud und Maëva Grapain erhält den von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle vergebenen Gustav-Weidanz-Preis für Plastik 2023. Das Collectif Grapain setzte sich mit seinen Arbeiten gegen 68 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet durch. Der Gustav-Weidanz-Preis wird von der BURG seit 1975 und in diesem Jahr zum 22. Mal vergeben. Er zählt bundesweit zu den wichtigsten Nachwuchsförderpreisen für Bildhauer*innen. Die Auszeichnung ist mit 2.500 Euro dotiert und ermöglicht den beiden Preisträger*innen eine Kabinettausstellung, die im Sommer 2024 im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) zu sehen sein wird, sowie eine Begleitpublikation. Zusätzlich erhalten die Gewinner*innen die Möglichkeit, in der Kunstgießerei Strassacker eine Arbeit mit einer finanziellen Unterstützung von 1.000 Euro zu realisieren.

Das Collectif Grapain überzeugte die Jury mit der raumgreifenden und suggestiven Wirkungsästhetik seiner Bildwerke. Das Kollektiv bearbeitet dabei aus Bausteinen der digitalen und natürlichen Welt biomorphe Bildmotive und Plastiken, die das Eigenleben und die Selbstgenügsamkeit von Maschinen, Netzwerken und künstlichen Räumen vermitteln sollen. Die verwendeten Materialien sind breit gefächert. Aus Kabeln, Schläuchen, Glas und digital bedruckten Flächen bis hin zu Holz, Steinwolle und Hanfseilen werden skulpturale Korrespondenzen zwischen biologischen und künstlichen Materialien komponiert. Besonders beeindruckt war die Jury von der künstlerischen Genauigkeit und Virtuosität sowie der hohen Brisanz und Aktualität der Skulpturen und Installationen von Arnaud und Maëva Grapain.

Arnaud und Maëva Grapain, geboren 1989 und 1992 in Frankreich, bilden gemeinsam das Künstler*innenkollektiv Collectif Grapain. Sie studierten an den Kunsthochschulen École Nationale Supérieure des Beaux Arts in Lyon sowie an der École Nationale Supérieure d’Art in Nizza. Beide schlossen ihr Studium in den Jahren 2018 und 2020 als Meisterschüler*innen am Institut of Visual Arts in Shanghai, China sowie an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig ab. Seitdem arbeiten sie gemeinsam als freischaffende Künstler*innen. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Maif-Preis für Bildhauerei 2018 und mit dem Jahresstipendium für Bildende Kunst des Landes Niedersachsen 2021.

Jury 2023 zur Verleihung des Gustav-Weidanz-Preises

  • Sarah Alberti (Journalistin, Kunsthistorikerin und freie Autorin bei MONOPOL)
  • Thomas Bauer-Friedrich (Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale)) 
  • Prof. Dr. Veronica Biermann (Prorektorin, Professorin für Design- und Architekturgeschichte an der BURG)
  • Andreas Grahl (Bildhauer)
  • Prof. Bruno Raetsch (Professor für Plastik/Bildhauerei an der BURG)
  • Prof. Tilo Baumgärtel Vorsitz (ohne Stimmrecht) (Prorektor, Professor für Malerei an der BURG)

Gustav-Weidanz-Preis für Plastik
Der Gustav-Weidanz-Preis für Plastik wird gemäß der testamentarischen Verfügung des halleschen Bildhauers und langjährig an der BURG tätigen Hochschullehrers Gustav Weidanz (1889–1970) seit 1975 vergeben. Die Auszeichnung dient der Förderung junger Bildhauer*innen, die nicht älter als 35 Jahre sind und ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Die Auszeichnung gehört zu den wenigen Nachwuchsförderpreisen Deutschlands, die ausschließlich der Bildhauerkunst vorbehalten sind. Der Preis wird von der zur BURG zugehörigen Gustav-Weidanz-Stiftung ausgerichtet und durch den Freundes- und Förderkreis der BURG, die Kunstgießerei Strassacker und die Saalesparkasse gefördert.

Gustav-Weidanz-Preis 2023
Preisträger: Arnaud und Maëva Grapain als Collectif Grapain
Ausrichter: Gustav-Weidanz-Stiftung an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Kabinettausstellung und Begleitpublikation: Sommer 2024, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Kooperationspartner: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Förderer: Freundes- und Förderkreis der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Kunstgießerei Strassacker (Süßen), Saalesparkasse
Weitere Informationen: www.burg-halle.de