SCHWARZ/weiß
Dekolonisierung in Illustration, Kunst und Design

Schwerpunktprojekt Illustration
SoSe 2020

Prof. Georg Barber
Tobias Jacob

Nach Blau kommt SCHWARZ/weiß. Eine Beziehung zwischen Ferne und Nähe.
Ein Begriff für Klischee und der extremste graphische Kontrast.
Aber auch eine Geschichte von Macht und Ausbeutung mit seinen komplizierten Verstrickungen.
Von Gut und Böse. Von Gestern und Heute. Von Dort und Hier.

Inwieweit ist die deutsche Kultur noch von kolonisierten Bilderwelten und Bildsprachen geprägt?
Eine mehr als nötige Spurensuche, von Wilhelm Buschs Affe Fipps bis zum Logo der Sarotti-Schokolade. Neben der Untersuchung kolonialer Einflüsse in der visuellen Bildkultur Deutschlands, wird der Blick auf die Kunst in der afrikanischen und afroamerikanischen Kultur gerichtet und Anregungen als auch Inspirationen für neue politische Fragen und künstlerische Wege geben.

Der Dichter und Philosoph Édouard Glissant, einer der intellektuellen Vordenker zu Fragen postkolonialer Identität und Kulturtheorie schreibt:
„Keine Kultur ist heute isoliert von den anderen. Es gibt keine reinen Kulturen, das wäre lächerlich. Die Spur des Lebens wird nicht durch das Identische gelegt, sondern durch das Verschiedene. Das Gleiche produziert: nichts. Das beginnt schon mit der Genetik. Zwei gleiche Zellen können nichts Neues produzieren. Und in der Kultur ist das auch so.“

Bildnachweise
1. Der Struwwelpeter von Dr. Heinrich Hoffmann
2. Kid Congo von Loustal/Paringaux, Verlag Schreiber & Leser
3. Man and Large Dog von Bill Traylor, Coursey Luise Ross Galery, New York
4. The Migration of the Negro, panel 1 von Jacob Lawrence, 1940–41, The Phillips Collection