Four, Carmen Wanja

Textildesign 3. und 4.Studienjahr + Master - WiSe 2014/15, Prof. Bettina Göttke-Krogmann

Fotografie: Carmen Wanja

Bei den entstandenen Stoffen, lies ich mich von dem Arditti Quartett „Four“1989 von John Cage , inspirieren. Das Besondere an diesen Quartetts sind die sogenannten Zeitklammern (Time Brackets), flexibel dehnbare Zeiträume, in denen die vorgegebenen Klänge beginnen und enden müssen. Ein grundlegendes Anliegen Cages war die Autonomie des Interpreten genauso wie der (Klang- oder Geräusch-)Ereignisse. Er stellte somit häufig „nur“ Regeln bereit, nach denen Künstler erst komponierten bzw improvisierten. Meines Erachtens liegt der Schwerpunkt in diesem Stück auf der Tondauer: ein Ton erklingt sehr langsam, indem er unendlich geduldvoll gestrichen wird. Und während man mit dem Ohr dieser Entwicklung eines einzelnen Tones folgt, setzt mit einem anderen Streichinstrument der nächste ein. Je nachdem, wie früh oder spät ein Ton auf den nächsten folgt, entstehen unterschiedliche Mehrklangeindrücke. Bestimmend ist, dass ein Instrument immer nur einen Ton spielt, der sich langsam aufbaut, um dann ebenso langsam wieder zu verklingen, während ein anderer/nächster Ton einsetzt. Diese Tongewebe ist also überlagernd und unregelmäßig. Four bedeutet, dass es für vier Instrumentalisten geschrieben ist, in dem Fall für zwei Geigen, eine Bratsche und ein Cello, für ein klassisches Streichquartett, das dem Arditti Quartett gewidmet ist. Die Aufführungsdauer bestimmen die Interpreten, die Struktur des Stückes variiert also mit der Länge der Aufführung. Bei 30minütiger Aufführungszeit wie in diesem Stück, werden alle drei Teile in der Reihenfolge ABC gespielt und einmal wiederholt, jedoch dann ebenfalls einmal mit getauschten Stimmen wiederholt daher habe ich mich auf die ersten 15 Minuten konzentriert.