Annabel Knajder über ihren Film „Salty“:
Als „salty“ wird man jugendsprachlich bezeichnet, wenn man sich im Internet unnötig aufregt. Ob Videospielerunden oder Chatdebatten, was immer unseren Protagonisten hier so schwer beschäftigen mag, lässt ihn nicht bemerken, dass er mit seinem Schweiß auch Salz produziert. So fungiert er als idealer Salzstein für seine Ziegen, die diese absurde Situation letztendlich entschärfen.
Trailer für das kulturelle Themenjahr 2021 „Salz“ in den Hallenser Kinos
Vier Studienergebnisse aus dem ersten Studienjahr Multimedia|VR-Design als offizielle Trailer ausgewählt.
Seit 2008 ist es eine schöne Tradition, dass der Studiengang Multimedia|VR-Design die kulturellen Themenjahre der Stadt Halle unterstützt. Im Rahmen des Kurses „Grundlagen Animation 2D“ erstellen die Studierenden Kinotrailer, die auf das Themenjahr hinweisen.
Normalerweise wird aus den Ergebnissen ein Trailer zum Gewinner gekürt. Dieser wird dann ab Juli 2021 in den Hallenser Kinos gezeigt – vor den eigentlichen Filmen. Dieses Jahr hatten wir ein Luxus Problem: Wir konnten uns nicht für einen Film entscheiden. Erfreut über die großartigen Ergebnisse haben wir schließlich vier Gewinner Filme gekürt.
Wir gratulieren:
Annabel Knajder zu ihrem humorvollen und tiefsinnigen Film über einen Online-Freak.
Henriette Lehmann zu ihrer abgespaceten Oddysee.
Alla Boytsova zu ihrem bezaubernden Einblick in Kinderfantasien.
Angelique Chami zu ihrem wunderbar melancholischen Film über einen weinenden Riesen.
Der Kurs „Grundlagen Animation 2D“ ist ein Einsteigerkurs die Welt der linearen 2D Animation. Zum Einen geht es darum, eine Idee via Stroryboard und Animatic zu einem spannenden 60-Sekünder zu entwickeln. Zum anderen geht es um das Lernen des Programms Aftereffects.
Die Studierenden sollten ihre ganz eigene Geschichte zum Thema Salz entwickeln, gestalten und animieren. Es durften nur reduzierte geometrischen Formen verwendet werden (Kreis, Quadrat, Linie etc.). Sie hatten dafür zwei Wochen Zeit.
Wir danken den Veranstalter*innen des kulturellen Themenjahres für die schöne Zusammenarbeit und freuen uns schon auf's nächste Themenjahr.
Lehrende: Prof. Anette Scholz und Gerhard Funk
Henriette Lehmann über ihren Film „Salz“:
Besondere Schönheit wird manchmal mit Banalitäten des Alltags kontrastiert. Ein Salzkristall kosmischen Ursprungs kollidiert auf der Oberfläche eines bekannten Konsumguts westlicher Gesellschaften. Die Reise des Kristalls wird musikalisch begleitet von Strauss in 8 Bit – eine Anspielung auf seine universelle Größe. Salz ist eine Konstante unseres Lebens – von seiner digitalen Verwendung bis zum trivialen Einsatz. Archaisch in seinem Ursprung, vielfältig in seinen Einsatzfeldern.
Alla Boytova über ihren Film „Die weiße Rakete“:
Mein Film handelt von einer Kinderfantasie, die keine Grenzen kennt. Die Fantasie spielt im endlosen Weltraum, ohne Rahmen und Vorgaben. Dort kann alles passieren, da dies ein noch nicht vollständig erforschter Raum ist. Hier können Raketen zwischen Meteoriten und Kometen über den weitläufigen, mit Sternen schimmernden Himmel fliegen. Die Sterne sind wie kleine Kristalle vor dem dunkelblauen Hintergrund des Weltalls.
All diese Gedanken führten mich zu einer Animation, in dem ein Kind mit einem Salzstreuer spielt. Das Kind ist so in das Spiel versunken, dass es nicht einmal merkt, dass amEnde etwas schief geht. Dabei wird der Film von den Geräuschen des Kindes begleitet, welche ihn auf eine spielerische Art audiovisuell untermalen. Dies ermöglicht ein vollständiges Eintauchen in die Fantasiewelt des Kindes, die wir auf dem Bildschirm für einen kurzen Moment mitverfolgen können.
Angelique Chami über ihren Film „Der Salzriese“:
Eine zeitgenössisch-melancholische Mythologie über die Entstehung vom Salz im Meer.
Wenn die Sonne untergeht, erhebt sich der Salzriese aus den Bergen. Weinend schreitet er durch das Meer und mit jedem Tropfen seiner Tränen wird es salzhaltiger. Zum Ende des Filmes zeigt sich, dass die Melancholie des Riesen in dem aus dem Meer gewonnenen Salz verbleibt. Warum der Salzriese überhaupt traurig ist, liegt in der Interpretation der jeweiligen Betrachter*innen. Für mich als Autorin ist dieser Film eine künstlerische Verarbeitung des Gedankens „Salz und Emotionen“.