Bio.Lumina.
Residency im BioLab

Call #3 - Design (with) the Living

Das Projekt untersuchte die grundlegenden biochemischen und strukturellen Eigenschaften, die benötigt werden, um mikrobielle Aktivität in neuen Materialien zu erhalten und zu steuern. Dies erfolgte am Beispiel von biolumineszenten Bakterien, die in einer symbiotischen Beziehung mit zahlreichen Meeresorganismen stehen. Die Forschung fokussierte sich auf den Hawaiianischen Bobtail-Tintenfsch Euprymna scolopes. In seinem Lichtorgan züchtet er biolumineszente Bakterien, Aliivibrio fischeri, um seinen eigenen Schatten in der Nacht zu verbergen. Dieser Prozess beinhaltet eine gezielte Selektion und Kultivierung sowie die Steuerung von Quorum-Sensing-Mechanismen innerhalb der Aliivibrio-Population. Ziel ist es, die gewonnenen Erkenntnisse auf verschiedene Kontexte und Materialien zu übertragen, um so lebende Mikroorganismen – auch weitere über die leuchtenden Bakterien hinaus – in Produkte einbetten zu können.

Dieses Projekt ist Teil des Forschungskomplexes Symbiotic Subjects – Beneficiary Relations and Interactions das sich zum das Ziel, das sich verändernde Mensch-Natur-Verhältnis und folgende Fragen zu untersuchen: Können wir von symbiotischen Systemen lernen? Können wir uns als ein solches begreifen?

In dem von Prof. Pablo Abend betreuten Call#3 der Bio.Lab-Residencies beschäftigte sich die Studentin der Design Studies Rebecca Ritter Grießhammer mit dem (Zu-)Sehen und dem (Zu-)Hören bei stetigem Verknüpfen zu Literatur aus Biologie und Design.

Die im Rahmen der Residency begonnene Wissensdatenbank, soll durch ständige Neukonstruktion und Erweiterung zukünftigen Residency-Studierenden eine Form von Relationierung, Vielfalt und eine themenübergreifende Anschlussfähigkeit bereitstellten. Angelehnt an Niklas Luhmans Zettelkasten, kann die Knowledge-Base als gleichwertiger Kommunikationspartner verstanden werden. Zugleich stellt die Galaxie-ähnliche Darstellung des Themengrids durch eine kalkulierte Zufälligkeit eine kreative Erweiterung des Tool dar.

Der zweite Schwerpunkt des Semesterprojektes lag auf der Definition und Erörterung der Potentiale des Begriffes „Mutualismus“. Weithin als „gegenseitige Hilfe / gegenseitige Abhängigkeit“ übersetzt, werden Akteure, Interaktionen sogar Systeme angesichts ihrer mutualistischen Fähigkeiten in Frage gestellt.